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Todessaat

Titel: Todessaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Arnout Smith
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süßer, beißender Geruch stieg ihm in die Nase. Der Boden war uneben und die Dunkelheit nahezu undurchdringlich. Er stolperte und fiel auf die Knie, spürte die dunkle, kalte Erde und den vertrauten Geruch von Mulch. In den Knien verbreitete sich der Schmerz.
    »Zwei.«
    Die Stimme erklang von jenseits des Zauns.
    Bartholomew wimmerte, hielt jedoch unverzüglich inne, als sich ein metallischer Geschmack von Angst in seinem Mund ausbreitete. Er ergriff einen kräftigen Sojastrauch und zog sich daran hoch. Die Halme hielten dem Gewicht nicht stand, sodass die Wurzeln samt Erde aus dem Boden gerissen wurden. Um sein Gleichgewicht wiederzuerlangen, machte er einen Ausfallschritt. Der höllische Schmerz stieg ihm vom Schenkel bis in die Leiste.
    »Drei.«
    Er schlug sich weiter durch das Dickicht und spürte, wie die Halme unter ihm nachgaben und den Weg in ein bepflanztes Feld freigaben. Er keuchte und richtete sich wieder auf. Im gedämpften Mondlicht konnte er sehen, wie die Sojapflanzen in ordentlichen Reihen vor ihm standen. Sein Blick suchte das Feld ab und entdeckte eine weitere Stelle am Zaun, an der die Soja wild zu wachsen schien. Er wankte darauf zu und hielt sich den Schenkel oberhalb des verletzten Knies, um sich selbst zu stützen.
    Die anderen Zahlen hatte er nur vage aus der Ferne wahrgenommen.
    »Acht«, rief sein Peiniger aus einiger Entfernung. Bartholomew verkroch sich so weit wie möglich im dichten Untergrund, duckte sich, zog die Knie an die Brust, machte sich also so klein wie möglich.
    Sein Handy.
    »Neun. Ich habe gelogen. Irgendwelche letzten Worte?«
    Die Stimme klang mordlustig und schien deutlich näher
zu sein. Am alarmierendsten war jedoch, dass die Stimme direkt auf ihn zukam.
    Sein Angreifer konnte ihn unmöglich sehen. Bartholomew zog das Handy hervor und wählte die vertraute Nummer. Seine Hände zitterten so stark, dass er das Telefon auf das gesunde Knie legen musste, um die Tasten zu treffen.
    Sein Handy war noch ein altes Modell, das heutzutage nicht mehr produziert wurde. Die Tasten hörten sich unnatürlich laut an. Er wartete darauf, dass die Mailbox ansprang.
    Er musste sich jetzt sammeln, genau überlegen, was und wie er es sagen wollte. Er lugte auf die kleine elektronische Tastatur in der Hand, die von einem beruhigenden grünen Licht erhellt wurde. Seine Finger bewegten sich vorsichtig über die Tasten.
    »Also gut.« Die Stimme des Mannes kam näher.
    Die Luft vibrierte, und im nächsten Moment bohrte sich ein stechender Schmerz in Bartholomews Brust. Der unerwartete Aufprall warf ihn nach hinten, und er ließ das Handy fallen.
    Zunächst fühlte er nur eine fassungslose Ungläubigkeit, gepaart mit einem aufbrausenden Schmerz, dann bemerkte er, dass etwas in seiner Brust steckte. Ein Stab.
    Ein Pfeil.
    Er konnte nicht mehr atmen. Nein, er konnte atmen, aber nicht tief. Er konnte sich nicht bewegen, er war auf den Boden gespießt. Unter ihm wurde es warm, was sehr tröstlich war. Er berührte den Pfeil und fragte sich, ob er es riskieren sollte, ihn herauszuziehen. Die Sojasträucher vor ihm teilten sich, und er starrte in das Gesicht seines Peinigers. Es war leer wie das eines Insekts. Er hielt das Handy in die Luft.
    Eine Schutzbrille, dachte Bartholomew verwundert. Warum trägt er eine Schutzbrille? Wortlos verlagerte er die Armbrust in der Hand. Er bückte sich, umfasste den Pfeil
und - um Himmels willen! Nein! - zog ihn mit aller Kraft heraus, bewegte ihn nach vorn und hinten, um ihn gänzlich zu befreien. Eine erneute Welle des Schmerzes verschlang Bartholomew.
    Er brüllte vor Angst und Schmerzen, seine Stimme formulierte zusammenhanglose Worte des Flehens und dankte Gott, als es aufhörte und sein Angreifer eine Wasserflasche aus der Jacke hervorzog.
    Bartholomews Sichtfeld verengte sich, die Ränder wurden grau und verschwommen. Er kämpfte, um bei Bewusstsein zu bleiben. Sein Peiniger öffnete die Flasche und schüttete den Inhalt über ihn. Für einen kurzen Augenblick lang dachte Bartholomew: Wasser, wenigstens das gesteht er mir zu . Dann nahm er den scharfen Geruch von Benzin wahr. Er durchbrach die Agonie des Schmerzes, blickte hinauf und sah, wie der Mann ein Streichholz entzündete. Der spitze, winzige Stachel der Flamme, kalt und hell zugleich. Das brennende Streichholz fiel, fiel wie ein kleiner Meteorit durch die schwarze Nacht.
    Flammen verschlangen seinen Körper, und das Letzte, was er hörte, war ein knackendes Geräusch, nah an seinem Gesicht, und

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