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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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geliebt, gehasst, verlassen und zu überleben versucht hatte. Der Mann, der ihren Verlobungsring selbst entworfen und ihn später gegen Kokain eingetauscht hatte. Dieser Mann lag jetzt auf ihrem Fußboden, und seine großen blauen Augen schienen ihr immer noch all ihre Verfehlungen vorzuwerfen, als hätte sie hier sein müssen, um das Geschehene irgendwie zu verhindern.
    Seine großen blauen Augen, die sich so perfekt bei Meghan wiederfanden. Die nichts ahnte. Die bei Mattie schlief und immer noch davon ausging, dass ihr Vater mit Pauken und Trompeten in ihr Leben zurückkehrte, um seinen Platz in der Familie, die er achtlos weggeworfen hatte, wieder einzunehmen. Nun, eines war jedenfalls sicher: Er war mit Pauken und Trompeten in ihrer beider Leben zurückgekehrt.
    »Hier, Schätzchen«, sagte Mattie mit leiser Stimme und ließ sich vorsichtig auf dem Stuhl neben Timmie nieder. Sie
hatte ein Marmeladenglas in der Hand, das zur Hälfte mit einer goldgelben Flüssigkeit gefüllt war. Timmie hätte den Geruch zehn Meter gegen den Wind erkannt. Die beiden sa ßen am äußersten Rand des Esszimmers, so weit wie möglich von Jason entfernt, während ein Fotograf Bilder machte, und die Sargträger auf der Treppe herumlungerten, bis sie an der Reihe waren.
    »Woher hast du das?«, sagte Timmie, ohne das Glas jedoch in die Hand zu nehmen.
    »Stand ganz hinten in deinem Küchenschrank. Komm schon.«
    Timmie schüttelte den Kopf. »Ich habe gedacht, ich hätte all seine Flaschen gefunden. Danke, Mattie, aber ich trinke nicht.«
    »Ich auch nicht«, rief Mattie ihr ins Gedächtnis. »Aber das hier ist Medizin gegen den Schock. Schluckt sich leichter als Thorazin, und dein Kopf bleibt klarer.«
    Timmie nahm das Glas, um Mattie einen Gefallen zu tun. »Was soll ich denn bloß Meghan sagen?«
    Mattie seufzte, ganz Mutter. »Ich weiß nicht, Kleines.Wir fragen nachher mal Walter. Und jetzt, trink.«
    Timmie nickte nur und hatte den Blick auf Micklind und seine Mannschaft gerichtet, die in ihrem Wohnzimmer ihrer Arbeit nachgingen. Sie vermaßen, verglichen und nickten einander zu. Sie deuteten auf die Waffe, auf die Blutspritzer an der Wand, auf Jasons Füße.
    Timmie fragte sich benommen, wieso Murphy eigentlich noch nicht hier aufgetaucht war. War er nicht der Mann mit der legendären Spürnase für Sensationen? Konnte er nicht quer durch die ganze Stadt die zuckenden Lichter erkennen? Wusste er denn nicht, dass sie gerade jetzt seinen gesunden Menschenverstand so bitter nötig hatte?
    Aus dem Augenwinkel nahm Timmie eine Bewegung bei der Tür war und hob den Kopf. Es war nur Van Adder. Er
kam offensichtlich direkt aus dem Bett und hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, sein Mobil Oil- Hemd über der Pyjamajacke und der Jeans zuzuknöpfen. Fast gleichzeitig schaute er sie ebenfalls an. »Ist Ihnen eigentlich klar, was das für ein Schock für Ihren Daddy sein wird?«
    Timmie hätte beinahe laut gelacht. Auch, wenn ihr Vater geistig vollkommen klar gewesen wäre, hätte er vermutlich kaum etwas anderes gedacht, als dass es Jason recht geschah. Joe Leary hatte Jason Parker schlicht und einfach ignoriert.
    »Also, was hat sie denn jetzt schon wieder angerichtet?«, hörte sie den Leichenbeschauer Micklind fragen.
    Mattie sprang ruckartig auf. Timmie hielt sie zurück. »Er sitzt im Aufsichtsrat des Krankenhauses«, mahnte sie ihre Freundin.
    »Und wenn er der Einzige auf der Welt wäre, der mir einen Job geben könnte«, erklärte Mattie. »Dazu hat er kein Recht!«
    »Na ja, siehst du, das ist das Komische daran«, versicherte Timmie und tätschelte ihr das Knie. »Er ist mir vollkommen egal. Er ist ein fetter, fauler, weißer Rassist, der seinen Schwanz nicht von einem Blasrohr unterscheiden kann. Den erwischen wir schon noch.«
    Erneut entstand Unruhe an der Tür und Timmie dachte, dass das jetzt bestimmt Murphy sein musste. War es aber nicht. Es war Cindy.
    »Timmie?«, kreischte sie und schob etliche Polizisten beiseite, um zu ihr zu gelangen. »Timmie, ist alles in Ordnung?«
    Timmie seufzte nur. Cindy erblickte sie und wand sich durch die Menschenmenge im Wohnzimmer. Kein Wunder, dass die Polizisten sie aufgehalten hatten. Sie trug so eine Art Cowboy-Aufmachung. Strass und Lycra und Schlangenlederstiefel. Blauer Lidschatten und Ohrringe fast bis zu den
Schultern. Sie verschwendete nur einen kurzen Blick an das, was da auf dem Boden lag, und steuerte dann direkt auf die Ecke zu, in der Mattie und Timmie saßen.
    »Mein

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