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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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holte sterile Tücher und Operationsbesteck und Intubationsschläuche und fragte sich, wieso sie den Tag eigentlich so schlecht gelaunt begonnen hatte.
    »Knusprig vom Kopf bis zu den Zehen«, rief Ron durch die Tür. »Hausbrand, und er mittendrin. Hat nichts mitgekriegt.«
    Und schließlich kam, Gott sei Dank, auch Barb auf die Station, um mit ihrer Schicht zu beginnen, den Mantel noch über die Schulter geworfen.
    »Was kriegen wir denn?«, wollte sie an den Türrahmen gelehnt wissen.
    Timmie tauschte Barbs Mantel gegen ein Laryngoskop. »Knuspermännchen. Hausbrand. Und du bist am Schlag.«
    Barb nickte. Holte tief Luft. Das Laryngoskop hing schlaff in ihrer Hand wie ein ungewollter Blumenstrauß. »Der Hubschrauber ist nicht zufällig frei, um das Kerlchen gleich nach Osten zu schaffen?«
    »Dauert noch vierzig Minuten.«
    »Also dann, bereiten wir uns auf eine Rauchgasvergiftung und Kohlenmonoxid-Hämoglobin vor. Wie bist du bei so was, Timmie?«
    »Ich hasse das. Und du?«
    »Ich auch.« Dann klappte sie das Laryngoskop auf und eilte auf die Notfallbahre zu.
    Der Patient sah ganz genau so schlimm aus wie befürchtet. Verkohlt und ohne Haare und um Atem ringend, ein konturloser Klumpen Protoplasma, der nach verbranntem Fleisch roch. Seine Kleider hingen ihm in blau-weißen Fetzen vom Leib wie abgezogene Hautstreifen. Das Team verteilte die Aufgaben: Mattie übernahm die Überwachung, Ellen stand am Bett, und Timmie legte bereits die ersten Infusionen, da sie die einzige Möglichkeit boten, den Patienten
mit Medikamenten zu versorgen, sollte er diesen Abend überleben. Sie tat ihr Möglichstes, um einen einzigen Quadratzentimeter unverbrannter Haut zu entdecken, aber seine Überlebenschancen standen, so wie sie es sah, nicht besonders gut.
    »Seine Luftröhre ist so schwarz wie die Nacht«, sagte Barb und saugte Sekret ab, um besser sehen zu können. »Der hat übles Zeug eingeatmet.«
    »Er hat getrunken«, teilte der Sanitäter mit, der ihnen behilflich war, den Patienten an die Herzüberwachung und die externe Sauerstoffversorgung anzuschließen. »Wir hätten uns bei den ganzen Bierdosen da drin beinahe alle das Genick gebrochen.«
    »Also sollten wir auch einen Alkoholtest machen«, schlug Barb vor. »Hat er geraucht?«
    »Nein. Die Nachwuchs-Feuerlöscher haben ein paar Büchsen Kerosin in der Garage gefunden. Damit hat er anscheinend irgendwelche Maschinenteile gereinigt. Sie glauben, es war eine spontane Verpuffung.«
    Timmie hörte nur mit halbem Ohr zu, während sie es mit einer bereits eingefallenen Vene probierte. Doch jetzt hielt sie plötzlich inne. »Spontane Verpuffung?«, hakte sie nach.
    »Ja, genau. Da hat alles mögliche Zeug herumgelegen. Lappen und so’n Scheiß. Nachdem es einmal angefangen hat zu brennen, ist es ganz schnell gegangen.«
    »Kerosin, haben Sie gesagt?«
    Mattie, die sich gerade zur anderen Seite des Bettes gebeugt hatte, um eventuelle Atemgeräusche nicht zu überhören, bedachte Timmie mit einem warnenden Blick. »Was soll das denn heißen?«
    Timmie schaute sie an. Schaute die Sanitäter an und schüttelte den Kopf.
    »Sauerstoffsättigung liegt bei nur fünfundsechzig Prozent«, gab Barb bekannt, völlig unbehelligt von dem, was
um sie herum vorging. »Ich glaube kaum, dass dieser Bursche hier den Schlussakkord noch mitbekommt. Holt ein Röntgengerät und durchleuchtet seinen Brustkorb. Kann ich einen zentralen Venenkatheter haben?«
    »Blutdruck sinkt«, sagte Ellen, und ihre Stimme klang gepresst. »Jetzt achtzig zu vierzig.«
    »Timmie, hast du den Katheter? Gib ihm das volle Programm. Sauerstoff auf hundert Prozent. Dann geben wir ihm Natron und einen Dopamin-Tropf, hmm? Und irgendjemand muss den Hubschrauber anrufen und sagen, sie sollen den Nachbrenner einschalten.«
    Timmie war so sehr mit einer sich überraschend öffnenden Vene an der Spitze ihrer Nadel beschäftigt, dass sie kaum bemerkte, wie ein stämmiger rothaariger Polizist den Raum betrat.
    »Sind Sie sicher, dass Sie in diesem Fall die Notversorgung übernehmen sollten?«, fragte er unvermittelt.
    Vor Timmie hatten bereits alle anderen den Kopf gehoben.
    »Wieso denn nicht?«, wollte Barb wissen. Sie hielt ihr Diagnose-Handbuch aufgeschlagen in der Hand wie ein Gesangbuch im Gottesdienst. »Wollen Sie, dass er stirbt?«
    »Nein, ich nicht. Deshalb sollen Sie ja die Finger von ihm lassen.«
    Jetzt war sogar Timmie aufmerksam geworden. »Wieso?«
    »Erkennen Sie ihn denn gar nicht wieder, Dr.Adkins?« Er

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