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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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vertraue.Weil du alles siehst und den Mund hältst.Weil du nicht mit Van Adder schläfst.«
    Viel hätte nicht gefehlt und Mattie hätte sich auf die Finger gespuckt. »Hör bloß auf damit, meine Liebe. Ich habe so schon Alpträume genug.«
    Timmie lachte und konzentrierte sich im Gehen auf die Suche nach dem richtigen Schlüssel. »Ich sag dir, Mattie. Es hat zwei Morde und einen Mordversuch gegeben, und niemand
scheint sich dafür zu interessieren. Ich kann einfach nicht glauben, dass das nur ein dummer Zufall ist.«
    »Wieso nicht?«, wollte Mattie wissen und riss sich den Sonntagshut aus Goldlamee vom Kopf, als wäre schon das eine eindeutige Aussage. »Da, wo ich aufgewachsen bin, wird ständig jemand ermordet. Zum Henker, meine Liebe, du hättest in Los Angeles nicht mal einen Job gehabt, wenn dort nicht regelmäßig irgendwelche Leute eine über den Schädel gezogen kriegen würden.Wieso kannst du das nicht einfach akzeptieren?«
    »Weil Barb unter Verdacht steht. Also, wenn sie damit richtigliegen, dann lass es mich wissen, und ich halte sofort die Klappe.Aber wenn nicht, und wenn es keine Verbindung zwischen Billy und Victor gibt, die eine Erklärung für meine Rückschlüsse liefert, dann rückt Barb zu Unrecht an die erste Stelle der Verdächtigenliste.« Timmie hatte sich schon wieder in Rage geredet und unterbrach sich. »Womöglich dicht gefolgt von Ellen. Willst du wirklich, dass sie es mit diesem Micklind zu tun bekommt?«
    Regungslos stand Mattie vor ihr - die Augen zu Schlitzen verengt, die Haltung aggressiv, das Kinn zitternd vor Ernüchterung - und fällte einen Entschluss. »Meines Wissens sind sich Billy und Victor nur ein einziges Mal begegnet, und das war, als Victor ihn festgenommen hat, weil er sich nicht an eine einstweilige Verfügung gehalten hat. Wenn ich mich recht erinnere, hat Victor sich auch an das eine oder andere nicht gehalten. Und, bist du jetzt zufrieden?«
    »Sie haben nicht zusammengearbeitet?«
    »Gott, nein.«
    »Billy hat nie im Krankenhaus gearbeitet?«
    »Billy hat nirgendwo gearbeitet. Nicht regelmäßig. Er hat gespielt, um seine Unterhaltszahlungen zusammenzukratzen. Hat Ellen damit wahnsinnig gemacht.«
    Timmie hob warnend den Finger. »Sag nicht so was.«

    Mattie zog eine Grimasse. »Du nimmst das alles viel zu ernst, meine Liebe.«
    Timmie schnaubte und wandte sich dem Haus zu. »Ge nau wie derjenige, der Victor in ein Minutensteak verwandelt hat.«
    Sie hatte eigentlich erwartet, dass sie gerne in ihr Haus zurückkehren würde. In ihr leeres Haus. Ihr stilles, anspruchsloses Haus, das im Inneren zwar immer noch wie ein Karnevalsschlachtfeld aussehen mochte, in dem aber zumindest keine Überraschungen wie zum Beispiel alte Männer mit Pistolen mehr auf sie warteten.
    Irgendwie funktionierte es nicht.Timmie hatte gerade den Fuß auf die erste Stufe der Treppe gesetzt, die zur Eingangsterrasse führte, als es sie erwischte. Zack, wie ein Schlag ins Gesicht, der ihr den Atem raubte. Die Depression. Die Erkenntnis, dass sie in diesem Haus lauerte und sie erwartete, ganz gleich, was sie sich wünschte. Auch, wenn ihr Vater gar nicht da war. Weil ihr Vater gar nicht da war. Mattie stieg einfach die Treppe hoch, aber Timmie blieb draußen in der sonnigen Kälte schwankend stehen und suchte nach einem Weg, wie sie es möglichst lange hinauszögern konnte.
    Stapel und Berge und Türme aus Müll. Der Geruch nach Fäulnis und Erinnerungen. Die verborgenen Nischen, in denen die Verantwortung lauerte. Und Timmie, wild um sich schlagend, wollte weglaufen. Sich absetzen. Frei sein. Auch, wenn sie wusste, dass sie es nicht konnte.
    »Meine Liebe, ist alles in Ordnung?«
    »Oh ja, alles bestens, Mattie.« Sie rührte sich noch immer nicht. »Ich meine, was soll schon sein? Ich habe mein kleines Mädchen, einen Job, ein faszinierendes Rätsel zu lösen, das sogar mit Kriminaltechnik zusammenhängt, und mein Vater ist schön weit weg untergebracht, damit ich nicht mit ansehen muss, wie er zu einem Wegwerfartikel verkommen ist.«

    Nur Mattie konnte darüber lachen, ohne schwere Schäden davonzutragen. »Scheiße, meine Liebe«, gab sie zurück und lehnte sich mit ihrem massigen Körper gegen die Terrassenstützen. »Wenn du jetzt die ganze Zeit heulen willst, dann kannst du die Party aber vergessen.«
    Timmie brachte mit Mühe ein Grinsen zustande. Dann zuckte sie mit den Schultern, doch die Geste verpuffte ohne jede Wirkung. »Das wollte ich dem alten Mann wirklich nicht

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