Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
Vom Netzwerk:
beliebtes Thema geworden, dachte sie düster.
    »Er war ein guter Polizist«, gab Micklind schließlich mit spürbarer innerer Beteiligung zurück.
    Droben auf der Spitze des Hügels schlug der Priester sein Buch auf und bat die Gemeinde, laut mitzubeten. Timmie betrachtete die diszipliniert dastehenden Polizeibeamten, die in ihrer Freizeit die Uniform angelegt hatten, obwohl es gar nicht notwendig gewesen wäre. Sie dachte an Micklinds instinktiv defensive Haltung.
    »Es tut mir leid«, lenkte sie ein. »Wahrscheinlich haben Sie Recht. Nur, weil er ein mieser Ehemann war, muss er ja noch lange kein schlechter Polizist gewesen sein. So wenig,
wie es für mich ein Grund sein kann, einen möglichen Mord zu ignorieren. Ich hatte den Eindruck, dass da etwas nicht stimmt und habe es anderen mitgeteilt. Ich war mir nicht bewusst, dass es sich dabei um eine strafbare Handlung handelt.«
    »Strafbar nicht. Höchstens … erschwerend. Wir sind dabei, diesen Brand zu untersuchen, Ms. Leary. Und es wäre uns lieber, wenn Sie sich nicht einmischen würden.«
    Timmie hätte jetzt eigentlich beruhigt sein können, hätte dieser Kerl nicht immer noch so unbestimmt gewirkt. Er wollte ihr eine Botschaft übermitteln, aber sie wusste noch nicht genau, welche. »Dann glauben Sie also auch, dass es Brandstiftung war?«
    »Der Fall ist noch nicht abgeschlossen.«
    »Mm-hmm. Na ja, das ist gut. Ich bin erfreut. Sie wollen mir wahrscheinlich nicht verraten, ob Sie einen Verdächtigen haben, oder?«
    Wollte er nicht. Spielte auch keine Rolle. So, wie er jetzt den Hügel hinaufblickte, hätte er auch gleich mit dem gestreckten Finger auf Barbs Rücken zeigen können. »Wir ermitteln noch.«
    Timmie ließ den Unterkiefer sinken. »Sind Sie wahnsinnig? Barb könnte niemals so etwas machen! Sie haben doch ihre Reaktion miterlebt, als sie erfahren hat, dass es Victor war. Mein Gott, sie hatte Dienst, als er eingeliefert wurde!«
    »Aber nicht, als es angefangen hat zu brennen.«
    Timmie wollte sich gerade mit ihm anlegen, doch sie konnte nicht. Er hatte Recht. Barb war erst kurz nach dem Funkspruch aus dem Notarztwagen in die Notaufnahme gekommen.
    Aber Barb war doch nicht zu einem Mord fähig. Schon gar nicht zu solch einem Mord. Denn sollte sie das tatsächlich gewesen sein, dann musste Timmie auch wieder Ellen auf die Liste der Verdächtigen setzen, und diese Vorstellung
konnte sie schlicht und einfach nicht ertragen. Nicht Ellen, die so leise trösten und so sanfte Worte finden konnte. Keine von beiden.
    »Nein«, sagte Timmie und schüttelte unmissverständlich den Kopf. »Es muss irgendwie mit seinen Ermittlungen wegen dieser Schießerei zusammenhängen. Da bin ich mir sicher.«
    Micklind blickte sie mit starrer Polizistenmiene an. »Schießerei? Welche Schießerei?«
    »Bei der Pferdegala.«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich. Er war doch nicht mit irgendwelchen Schießereien befasst.Vic war Streifenpolizist und kein Detective.«
    »Aber natürlich war er …« So lange dauerte es, bis der Groschen fiel.
    Micklind stand vor ihr und starrte sie an, als hätte sie ihm gerade anvertraut, dass Victor den Brand höchstpersönlich gelegt hatte. Völlige, massive Verständnislosigkeit. Micklind sagte die Wahrheit. Er hatte keine Ahnung, dass Victor sich umgehört und Fragen gestellt hatte.
    Mit einem Mal verschob sich das ganze Bild.Timmie hatte einfach vorausgesetzt, dass Victor in seiner offiziellen Funktion zu ihr gekommen war, dass er ein paar Formulare ausfüllen wollte, bis das Problem sich von selbst erledigte oder schlichtweg vergessen wurde. Aber es war ihm ernst gewesen. Er hatte auf eigene Faust Nachforschungen angestellt.
    Was hatte das zu bedeuten? Was sollte sie jetzt unternehmen?
    »Victor hat tatsächlich Leute befragt«, beharrte Timmie. »Er hat mit Daniel Murphy und mit mir gesprochen. Er hat Mr. Murphy sogar ein paar Bilder gezeigt. Finden Sie das nicht interessant angesichts der Tatsache, dass das Feuer in seinem Haus wahrscheinlich gelegt worden ist?«
    Micklind stand da, als hätte er nicht soeben die größte
Überraschung des Tages erlebt. Die Gemeinde in Timmies Rücken stimmte mit gedämpften Stimmen ein Gebet an. Ein sanfter Windstoß raschelte in den Blättern der betagteren Bäume im älteren Teil des Friedhofs. In der Nähe umkurvte ein Arbeiter auf einem dieser großen Aufsitzmäher die Grabsteine, als wollte er bei einem Slalomrennen die Bestzeit aufstellen.
    Und Timmie stand da und dachte die ganze Zeit, dass

Weitere Kostenlose Bücher