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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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riechen.
    »Was haben Sie rausgekriegt?«, erkundigte sie sich.
    »Billy Mayfield war nie Angestellter des Krankenhauses.«
    »Ich weiß.«
    »Er war kein einziges Mal so krank, dass er hätte eingeliefert werden müssen.«
    »Nicht einmal zu einer Entziehungskur?«
    »Wie haben meine guten, alten Freunde immer wieder so treffend formuliert? Der Betroffene muss es selbst wollen. Billy wollte offensichtlich nicht. Er hat allerdings gelegentlich dafür gesorgt, dass seine Frau als Patientin in die Notaufnahme kommen musste, was ihn bei ihren Mitstreiterinnen keineswegs in ein gutes Licht gerückt hat.«
    »Die SSS hat sogar einen Steckbrief von ihm aufgehängt.«

    »Die was?«
    Timmie lachte. »Die Schwanzgeschädigten Scheidungsschwestern. Die ehrenwerte Gesellschaft betrogener Ehefrauen und regelmäßiger Besucher des Familiengerichts.«
    »Ich nehme an, dass Sie keine männlichen Mitglieder aufnehmen, oder?«
    »Oh doch, in der Tat.«
    »Gut. Ich hätte gerne ein Anmeldeformular. Als Empfehlung kann ich drei gescheiterte Versuche vorweisen.«
    Damit war er wohl endgültig aus dem Rennen, so wie die Dinge lagen. »Haben Sie eigentlich jemals daran gedacht, einfach mal nur zuzuschauen, Murphy?«, wollte Timmie wissen. Sie lehnte sich erneut gegen den Zeitungsstapel und spürte, wie ihr etwas in den verlängerten Rücken piekste.
    »Bei manchen Leuten dauert es eben einfach länger, bis sie die entscheidenden Lektionen des Lebens gelernt haben, Leary. Jetzt aber zurück zu Billy.«
    »Ellen war es nicht.«
    »Das behaupte ich auch gar nicht. Aber nur mal theoretisch: Warum kann sie es nicht gewesen sein?«
    »Weil ein Giftmord etwas Heimtückisches ist. Berechnend. Kalt. Und wenn es drei Begriffe gibt, mit denen niemand, der bei Trost ist, Ellen charakterisieren würde, dann sind es diese drei.«
    »Auch, wenn der betreffende Kerl seine Frau regelmäßig verprügelt hat?«
    »Auch dann. Es muss da irgendeine Verbindung zu den anderen Morden geben.Aber nicht Ellen. Das lasse ich nicht zu.«
    »Er war ein spielsüchtiger Versager mit einer ganzen Latte von Bagatellvorstrafen, der es in keinem Job länger als ein paar Monate ausgehalten hat. Alles in allem also ein Haufen vergeudetes Protoplasma.«
    Timmie kämpfte gegen den instinktiven Trieb an, ihn verteidigen
zu wollen. Sie schloss die Augen, damit sie die modernden Stapel geschichtsträchtiger Artikel, die sie umgaben, nicht zu sehen brauchte, und sagte: »Seien Sie vorsichtig mit diesen verallgemeinernden Vorurteilen, Murphy. Vielleicht hat er als junger Mann mal einem Baby das Leben gerettet.Vielleicht hatte er Träume, die niemand sonst wahrgenommen hat. Vielleicht hätte ein echter Kämpfer aus ihm werden können.«
    »Ja, na klar. Wollen Sie jetzt hören, was ich über Victor rausgekriegt habe?«
    Timmie griff hinter sich und holte den Gegenstand hervor, der sie gepiekst hatte. Eine Blechflöte, alt, verbeult und verrostet. Natürlich. »Schneidiger militärischer Typ«, sagte sie und ließ das Instrument wie eine Münze über die Finger ihrer Hand wandern. »Vorbildlicher Bulle, ein Freund und Helfer vor allem für die künstlichen Blondinen mit den Hochfrisuren und den Kulleraugen und den Kunstfaser-Kleidchen drunten im RebelYell .«
    »Steckte bis zum Hals in Schulden. Stand wohl auf diese Autos mit den riesigen Reifen.«
    »Und Frauen.«
    »Und Rennboote.«
    »Und Frauen.«
    »Passt alles zusammen.«
    »Haben Sie gewusst, dass er der Einzige war, der diesen Schüssen bei der Pferdegala überhaupt nachgegangen ist?«
    Die nun entstehende, befriedigende Stille zeigte, dass sie ihren Trumpf richtig ausgespielt hatte. »Tatsächlich.«
    Timmie lächelte unsichtbar. »Meinem Eindruck nach ist die eigentlich zuständige Polizei überzeugt davon, dass der Täter hinfort nicht mehr sündigen wird. ›Die ganze Stadt ist eine große Familie‹, so was in der Art, verstehen Sie?«
    Murphy dachte einen Augenblick lang darüber nach. »Sie stammen doch von hier.Was halten Sie davon?«

    »Ich glaube, ich habe sie ziemlich in Erstaunen versetzt, als ich ihnen verraten habe, dass Victor immer noch Nachforschungen angestellt hat. Und ihre Hauptverdächtige in Bezug auf Victors vorsätzliche Verbrennung ist Barbara.«
    »Womit Sie nicht einverstanden sind.«
    »Genauso wenig wie damit, dass Ellen Billy getötet haben soll.«
    »Dr. Adkins hätte aber genauso viel Anlass dazu gehabt. Ich habe mitbekommen, dass er eine einstweilige Verfügung erwirkt hat, damit ihm die

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