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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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Verdächtigen präsentieren könnte.
    Als sie an diesem Punkt angelangt waren, ging krachend die Haustür auf, und Meghan kam von der Schule nach
Hause, um Timmie daran zu erinnern, dass sie ihr heute, an ihrem ersten Tag zu Hause nach ihrer Rückkehr aus dem Exil, ein Abendessen und einen Film versprochen hatte.
     
    Nachdem sie Meghan ins Bett gebracht hatte, ging Timmie wieder an die Arbeit. Mit heißem Tee, einem kalten Bleistift und unliniertem Papier bewaffnet beschloss sie, sämtliche Beteiligten und Ereignisse dieses ganzen Durcheinanders durchzugehen und herauszufinden, wie sie miteinander zusammenhingen.
    Zwei Morde, ein Mordversuch und zumindest ein Dutzend Menschen mussten in der richtigen Relation zueinander zu Papier gebracht werden, Alex, Landry, Billy, Victor. Die gesamte SSS. Van Adder und Mary Jane Arlington und auch Murphy. Timmie und ihr Dad und Micklind, der rothaarige Detective. Alle hatten sie zumindest losen Kontakt mit mindestens einem der anvisierten Opfer sowie ein mögliches Mordmotiv gehabt. Wenn sie dabei eine Person herausfiltern konnte, die mit sämtlichen Vorfällen in Verbindung stand, dann musste sie das zweite Blatt vielleicht gar nicht erst anfangen … das Blatt mit demjenigen, der am meisten von den Geschehnissen profitierte.
    Nach einer Dreiviertelstunde betrachtete sie sich das Ergebnis ihrer Bemühungen. Ein Spinnennetz. Ein Spinnennetz auf Speed. Großer Gott, dachte sie, während sie sich das Gekritzel besah. Die einzige Person, die man ausschlie ßen konnte, war ihr Vater, und das auch nur, weil sie ihn seit einem Monat konsequent von jeder Schere ferngehalten hatte.
    Aber sie hatte Recht gehabt. Ihre Skizze besaß so etwas wie ein Zentrum. Einen Namen, von dem alle anderen Linien auszugehen schienen. Eine Person, die zu allen anderen Verbindung hatte.
    Sie.

    Wunderbar. Soeben hatte sie die beiden Morde und die Schießerei bei der Pferdeschau aufgeklärt. Sie selbst war es gewesen. Jetzt musste sie nur noch herausfinden, wieso.
    Vermutlich war dieser Zeitpunkt genauso gut wie jeder andere, um angerufen zu werden. Doch als Timmie die Hand nach dem schwarzen Wählscheiben-Telefon ausstreckte, das wie ein Buddha der Telekommunikation in einer Wandnische hing, da stieß sie einen Zeitungsstapel um und wäre um ein Haar unter Baseballstatistiken aus dem Jahr 1965 begraben worden. Timmie und das Telefon und die Zeitungen landeten allesamt auf dem Fußboden - inmitten einer Staubwolke, die nach Druckerschwärze und Mottenkugeln schmeckte.
    »Was ist?« blaffte sie in den Hörer und rieb sich die Hüfte.
    »Sie müssen Hellseherin sein. Sie haben jetzt schon schlechte Laune, und dabei wissen Sie noch gar nicht, wieso ich angerufen habe.«
    Timmie verabschiedete sich innerlich von der Vorstellung, wieder an den Tisch zurückzukehren, setzte sich auf, lehnte sich gegen einen Stapel Zeitungen und nahm das Telefon auf den Schoß. »Auch nicht gerade die beste Einleitung, Murphy«, sagte sie. »Schon gar nicht, wo ich gerade herausgefunden habe, dass ich die Mörderin bin.«
    Jeder andere in der Stadt hätte sich jetzt ereifert. Ellen hätte heftig protestiert. Murphy holte nicht einmal Luft. Ge nau deshalb unterhielt sich Timmie so gerne mit ihm. »Gut. Wenn Sie es nämlich nicht wären, dann würde es so langsam kompliziert, und ich weiß nach wie vor nicht, ob ich so viel Energie aufbringen will.«
    »Genau das denke ich auch. Sind Sie bereit, sich mein exklusives Geständnis anzuhören?«
    »Na klar. Warum haben Sie es getan? Das wollen neugierige Geister doch auf jeden Fall wissen.«

    Sie grinste. »Habgier?«
    »Die jeweiligen Ehefrauen haben jeden Cent kassiert.«
    »Rache?«
    »Sie haben die Kerle doch nicht gevögelt … oder etwa doch?«
    »Passen Sie bloß auf, Sie Zeitungsjunge.«
    Sein Lachen klang staubtrocken. »Wann ist Ihnen denn klar geworden, dass Sie sie ermordet haben?«
    »Als ich ein Diagramm angefertigt habe, das die Beziehungen aller Beteiligten zu dem Mörder deutlich macht, und, ob Sie’s glauben oder nicht: Ich war die Einzige, die zu allen eine Verbindung hatte.«
    Timmie ertappte sich schon wieder bei einem Grinsen. Verdammt, sie mochte Murphy. Für Ellens Geschmack war er zu zynisch. Für Mattie war er einer, der nur Schwierigkeiten machte. Barb glaubte, dass er in Wirklichkeit gar nicht trocken bleiben wollte. Timmie fand, dass sie allesamt Recht hatten. Aber er gefiel ihr trotzdem. Wenn sie ihm zuhörte, dann konnte sie beinahe Pulverdampf

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