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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Sie zog die Brauen hoch. »Und ich hatte gehofft, mein Lohn würde auch eins werden.« Vito lachte leise. »Oh, da fällt mir bestimmt etwas ein. Aber sag mir, Sophie Alexandrowna. Irgendwelche unattraktiven Gaben von Mrs. Brewster?« »Nein«, sagte sie nachdenklich. »Es war eigentlich ein ziemlich guter Tag.«
    Inzwischen waren sie oben angekommen. »Hey«, wandte Vito sich an Nick, als sie das Großraumbüro betraten. »Die Bibliothek war ein Volltreffer. Wir konnten die beiden älteren Leute identifizieren. Sie waren tatsächlich ein Ehepaar.«
    »Gut.« Aber Nicks Stimme klang ohne Energie. »Hi, Sophie.«
    »Hallo, Nick«, sagte sie, plötzlich wachsam. »Schön, Sie wiederzusehen.«
    Nick versuchte sich an einem Lächeln. »Und heute sind Sie anscheinend ganz offiziell hier.«
    Sophie blickte auf den Ausweis, den man ihr als Berater unten am Empfang ausgestellt hatte. »Ja. Jetzt gehöre ich zum Club und darf Losung
und
geheime Handzeichen erfahren.«
    »Schön«, erwiderte Nick, und Vito runzelte die Stirn. »Bitte sag mir nicht, dass es schon wieder eine Leiche gibt.«
    »Nein. Jedenfalls nicht, dass ich wüsste. Es ist das Band vom AB, Chick. Übel.«
    »Übel im Sinne, dass wir nichts verstehen können?« »Nein, übel genau im gegenteiligen Sinn«, antwortete Nick. »Du wirst es schon früh genug erfahren.« Er setzte sich ein wenig gerader auf und zwang sich zu einem Lächeln. »Also, jetzt lasst mich nicht länger zappeln. Wer sind zwei-eins und zwei-zwei?«
    Vito hatte auf dem Rückweg von der Bibliothek telefoniert. »Arthur und Carol Vartanian aus Dutton, Georgia. Und, halt dich fest - er ist ein pensionierter Richter.« Nick blinzelte. »Herrje.«
    »Setz dich«, sagte Vito zu Sophie und zog ihr seinen Stuhl heran. »Ich frage mal nach, ob wir schon ein Foto von dem Brandzeichen haben. Danach kannst du zu deiner Großmutter gehen.«
    Sie zupfte Vito am Ärmel, als er sich abwenden wollte. »Und dann?«
    Nick war plötzlich ganz Ohr. »Und dann?«, wiederholte er eifrig.
    Vito ignorierte Nick und lächelte Sophie an. »Kommt drauf an, wie spät es hier für mich wird. Ich möchte deine Großmutter immer noch kennenlernen.«
    »Die Großmutter kennenlernen«, sagte Nick. »Ist das zweideutig gemeint?«
    Sophie lachte. »Sie klingen wie mein Onkel Harry.« Liz kam aus ihrem Büro. »Da sind Sie ja wieder. Und Sie sind bestimmt Dr. Johannsen.« Sie drückte Sophies Hand. »Wir sind Ihnen sehr dankbar. Sie haben viel für uns getan.«
    »Sagen Sie bitte Sophie. Und ich helfe gern.« »Haben Sie das Foto von der Wange des Opfers, Liz?« »Noch nicht. Katherine wollte es zum Meeting mitbringen. Sie warten alle schon im Konferenzraum, also gehen wir. Sophie, könnten Sie vielleicht in der Cafeteria warten? Sie ist im zweiten Stock. Ich hoffe, Vito kann es kurz machen. Mein Babysitter macht schon Überstunden.« »Natürlich. Ruf mich auf Handy an, Vito, wenn du so weit bist, dass ich mir das Foto ansehen kann.« Sophie ging zum Fahrstuhl, und Liz musterte Vito mit einem Grinsen. »Dass sie so jung ist, haben Sie uns vorenthalten.«
    »Und hübsch, nicht wahr?«, trällerte Nick. Vito wollte ihnen einen finsteren Blick zuwerfen, ertappte sich aber dabei, Liz' Grinsen zu erwidern. »Ja, nicht wahr?«
     
    White Plains, New York, Mittwoch, 17.
Januar, 18.30 Uhr
    Es war ein erfolgreicher Tag gewesen. Er hatte ein wenig holprig angefangen, sich aber noch recht gut entwickelt. Nun waren fast alle dringenden Dinge erledigt. Ein Geheimnis hörte auf, eines zu sein, sobald es einen Mitwisser gab, wie ihm sein Händler heute Morgen mit kristallener Klarheit in Erinnerung gerufen hatte. Er bereute es nicht, den Händler eingeschaltet zu haben. Schließlich konnte man nicht zu Wal-Mart marschieren und ein echtes Breitschwert aus dem Jahr 1422 kaufen. Doch dummerweise hatte sein Händler eine Zulieferkette, die das Risiko seiner Entdeckung beträchtlich erhöhte.
    Und da nur ein einzelner Mann ein Geheimnis bewahren konnte, hatte die ganze Kette verschwinden müssen. Es war problemlos geschehen, ohne viel Aufwand und Theater, und wenn die Polizei sich noch einmal nach Stühlen mit vielen Dornen erkundigte, würde sie keine Antworten mehr bekommen. Seine Händler waren zum Schweigen gebracht worden.
    »Wie geht's dir denn so dahinten, Derek?«, rief er in Richtung Ladefläche, aber es kam keine Erwiderung. Kein Wunder. Im Nachhinein sah er ein, dass er ihm nicht eine derart hohe Dosis hätte geben dürfen. Warren, Bill

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