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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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beide haben dich auf deinem Handy angerufen.« Sie runzelte die Stirn. »Du hast recht. Woher hatten sie diese Nummer? Nun, du wirst das schon herausfinden. Aber was mir auffällt ... Du hast jetzt Kyles Foto, das ... wo aufgenommen worden ist?«
    »In Bergamo, Italien, sagt Interpol«, meldete sich Liz hinter ihnen zu Wort.
    »Weniger als eine halbe Zugstunde von Berrettis Wohnort entfernt. Also - du hast jetzt das Foto von Kyle Lombard, der zwei Tage, nachdem ich mich nach ihm erkundigt habe, nicht nach Hause kommt. Zufall?«
    »Nein, das glaube ich nicht.« Vito warf Liz und Nick einen Blick zu. »Geben wir einen Fahndungsbefehl für Clint Shafer heraus. Er wohnt -« »Auf Long Island«, ergänzte Sophie. »Und einen für Kyle Lombard, wo immer er gerade ist.« »Seine Frau hat mich von einer 845-Vorwahl angerufen«, sagte Sophie. »Aber wenn wir Kyle nicht über seine Frau finden können, dann vielleicht durch Clints Verbindungsnachweise.«
    Vito nickte. »Gut, Sophie. Sehr gut.« »Nein, Vito.« Nick schüttelte den Kopf. »Schlecht, sehr schlecht. Denk mal nach: Was, wenn Lombards Spur nicht nur zu Berretti und den fehlenden mittelalterlichen Folterinstrumenten führt, sondern über Shafer und Brewster auch zu Sophie, und er zufällig
nicht
unterwegs ist, um seine Frau zu betrügen, sondern ebenfalls in einer Plastiktüte irgendeinen Anhang hinunter gerollt wurde?« Vito wurde plötzlich eiskalt. »Scheiße.« Sophie ließ sich schwer auf einen Stuhl sinken. »O Gott. Wenn Kyle etwas damit zu tun hat und nicht aufzufinden ist ... «
    »Der Mörder könnte durchaus auch von dir wissen«, sagte Vito grimmig.
    »Wir stellen Sie unter Polizeischutz, Sophie«, sagte Jen. Liz nickte. »Ich kümmere mich darum.« Sie drückte Katherines Arm. »Atmen Sie, Katherine.« Katherine ließ sich ebenfalls auf einen Stuhl sinken. »Ich hätte dich nie -«
    »Katherine«, brachte Sophie durch zusammengebissene Zähne hervor. »Hör auf damit.«
    »Das kann ich nicht. Und es ist vollkommen egal, ob du fünf oder fünfundfünfzig bist. Ich kann nur sehen, dass du offenbar im Blickfeld eines Mörders stehst.« Zwei Tränen rannen ihr über die Wange. »Sophie, er hat zehn Menschen gefoltert und ermordet!«
    Sophies Wut verebbte augenblicklich, und sie schlang die Arme um Katherine, die zu zittern begonnen hatte. Vito und Nick sahen einander verblüfft an. Sie hatten Katherine noch nie weinen sehen, wie schlimm die Leichen, die bei ihr auf dem Tisch landeten, auch zugerichtet gewesen waren.
    Aber hier ging es nicht um eine Leiche. Hier ging es um ihr kleines Mädchen, und Vito konnte ihre Angst verstehen. Sophie tätschelte Katherines Rücken. »Alles wird gut. Vito wird auf mich aufpassen. Und ich habe Lotte und Birgit.« Sie sah zu Vito auf. »Aber wenn ich es so recht überlege, dann verlasse ich mich lieber auf dich.« Katherine stieß sie wütend von sich. »Das hier ist kein Scherz, Sophie Johannsen.«
    Sophie wischte der älteren Frau behutsam die Tränen von den Wangen. »Nein, das weiß ich. Aber es ist auch nicht deine Schuld.«
    Katherine packte Vitos Hemd und zog ihn mit einer Kraft, die ihn erstaunte, zu sich herunter. »Und du sorgst gefälligst dafür, dass ihr nichts geschieht, oder, so wahr mir Gott helfe ...«
    Vito starrte die Frau an, die er zu kennen geglaubt hatte. Katherine erwiderte seinen Blick sehr ernst und sehr wütend und ohne mit der Wimper zu zucken.
Sie auch.
Sie wusste auch von Andrea und was er getan hatte. Er löste ihre Finger aus seinem Hemd und richtete sich auf. »Keine Sorge.«
    Katherine sog bebend die Luft ein. »Nur dass wir uns verstanden haben.« »Haben wir«, sagte Vito knapp.
    Sophie sah fassungslos von einem zum anderen. »Hast du ihm gerade gedroht, Katherine?« »Jep«, sagte Vito. »Das hat sie.«
     

17. Kapitel
    Mittwoch, 17. Januar, 20.30 Uhr
    Sophie stieg auf dem Parkplatz des Pflegeheims aus dem Wagen und wartete, bis Vito eingeparkt hatte. Er war schweigsam und zornig gewesen, als sie das Polizeigebäude verlassen hatten. Auf dem Weg zum Pflegeheim war er so dicht hinter ihr gefahren, dass er einen Auffahrunfall verursacht hätte, falls sie abrupt hätte bremsen müssen. Die ganze Fahrt über hatte sie über den Streit zwischen ihm und Katherine nachgedacht, was weitaus weniger beunruhigend war als der Gedanke, dass ein irrer Killer sie im Visier haben könnte. Irgendetwas war jemandem zugestoßen, den Vito offenbar hätte beschützen sollen. Sophie fielen die Rosen ein.

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