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Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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üblichen Vorgehensweise abgeht.« Vito stand auf und nickte knapp. »Okay, du hast recht. Also. Wir teilen die Liste auf, sehen nach, wer von den Leuten Grundstücke in den Gebieten hat, die auch auf Jens Karte vom Landwirtschaftsministerium zu finden sind, und überprüfen dann, welches der Häuser mehr als ein Stockwerk besitzt.«
    »Der Fahrstuhlschacht«, bestätigte Nick. »Und vergesst nicht das Gebiss der alten Dame. Wir müssen jemanden suchen, der vor 1960 in Europa gelebt hat.« »Daniel hat mich gestern Abend angerufen«, sagte Liz. »Er und seine Schwester sind wieder in der Stadt und wollen uns helfen. Ich sage ihnen, sie sollen sich bereithalten, falls es zu einer Geiselverhandlung kommt und wir Informationen brauchen.«
    Vito atmete kontrolliert ein und aus. »Dann los. Sophie ist jetzt schon elf Stunden in seiner Gewalt.«
     
    Sonntag, 21. Januar, 4.50 Uhr
    Simon lehnte sich von seinem Computer zurück und dehnte die Schultern. Alan Brewster war schwerer gewesen, als er ausgesehen hatte. Dennoch war es richtig gewesen, ihn für die Filmaufnahmen in die Scheune zu schleppen. Die Schweinerei, die durch den explodierenden Kopf angerichtet worden war, wäre schlimm genug gewesen, aber die Detonation hatte auch ein Stück der Scheunenwand eingerissen. Hätte er drinnen gefilmt, hätte er sein Atelier beschädigen können.
    Er hatte vorgehabt, Brewsters Leiche draußen liegenzulassen, aber festgestellt, dass die Beleuchtung in der Scheune nicht genügt hatte, um die Qualität zu erreichen, die er sich erhofft hatte. Die Aufnahme war körnig, und die Linse war durch herumfliegende menschliche Partikel verschmutzt worden, also hatte er Brewster wieder hineingebracht, um besser sehen zu können, was noch von ihm übrig war. Ihn wieder ins Haus zu tragen war selbstverständlich ein klein wenig leichter gewesen. Wahrscheinlich hatte der Kopf allein gute zehn Pfund gewogen.
    Mit einem Mausklick sah sich Simon die Veränderungen an, die er an Bill Melvilles Tod durch den Morgenstern vorgenommen hatte. So ungern er es zugab, Van Zandt hatte hundertprozentig recht gehabt. Den Kopf des Ritters explodieren zu lassen machte den
Inquisitor
doch weit aufregender zu spielen. Nicht authentisch, aber verdammt aufregend.
    Simon rieb sich erwartungsvoll über den Oberschenkel. Sophie würde ihm sowohl Authentizität also auch Aufregung verschaffen, und er konnte es kaum erwarten. Er sah auf die Uhr. Nicht mehr lange, dann war die Batterie wieder voll aufgeladen, und er konnte loslegen.
     
    Sonntag, 21. Januar, 5.30 Uhr
    »Verdammter Mist!« Vito starrte auf die Karte, auf der das Vorkommen der von Jen analysierten Erde vermerkt war und die jetzt mit ungefähr vierzig bunten Reißzwecken geschmückt war. Jede markierte das Haus einer alten Dame, die in ebendiesem Gebiet lebte und gleichzeitig Kundin von Rock Solid Investments war. Und die Uhr tickte gnadenlos weiter.
    Beinahe dreizehn Stunden waren ihnen wie Sand durch die Finger gerieselt.
    »Das sind immer noch zu viele Namen«, murrte Nick. »Und keiner davon ist deutsch.«
    »Aber vielleicht hatte die alte Frau einen deutschen Mädchennamen«, schlug Jen vor. »Wir werden wohl telefonieren müssen.«
    »Aber wenn wir die richtige finden, geht Simon dran«, protestierte Brent.
    Alle wandten sich erwartungsvoll Vito zu. Einen Moment lang ratterte es in seinem Kopf, dann machte es Klick. »Die Angehörigen?«, fragte er. »Stehen für eventuelle Notfälle die Kontaktdaten von Angehörigen in den Verträgen von Rock Solid?«
    Brent tippte, dann nickte er aufgeregt. »Jawohl. Alles in ihrer Datenbank.«
    »Dann verteilen wir die Adressen wieder.« Vito sah blinzelnd auf die Namensliste in seiner Hand. »Nick, du nimmst Dina Anderson bis Selma Crane. Jen, Margaret Diamond bis Priscilla Henley.« Er reichte jedem seine Namensliste und nahm sich den Rest. Und betete wieder.
     
    Sonntag, 21. Januar, 7.20 Uhr
    »Sophie«, sang er. »Ich bin wieder da.« Als Sophie nicht reagierte, lachte er leise. »Du bist eine ziemlich gute Schauspielerin. Aber schließlich liegt es dir im Blut, nicht wahr? Der Vater ein Schauspieler, die Großmutter Opernsängerin. Aber das wusste ich ja schon längst. Ich hatte bloß gehofft, du würdest es mir selbst sagen.«
Nein. Das kann doch nicht sein.
Unwillkürlich versteifte Sophie sich. Das waren Teds Worte gewesen. »Schön, dass wir uns endlich kennenlernen, Sophie.«
Nein.
Sie wusste, wie Simon aussah. Ted war groß, aber war er so groß? Sie

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