Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesschrei

Todesschrei

Titel: Todesschrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
Angst übergeben zu müssen. »Ich warte, Sophie. Was hältst du davon?«
Konzentrier dich.
Sophie nahm alles an schauspielerischem Talent, das sie besaß, zusammen, und ... lachte laut auf. »Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen.« Simons Augen verengten sich. »Keinesfalls.« Er mochte nicht ausgelacht werden. Das konnte sie gegen ihn verwenden. In Anbetracht der Tatsache, dass sie immer noch an Händen und Füßen gefesselt war, musste sie alles nutzen, was sich ihr bot. Sie verlieh ihrer Stimme einen ungläubigen und gleichzeitig amüsierten Unterton. »Sie erwarten wirklich, dass ich da hinaufmarschiere, meinen Kopf auf den Block lege und ihn mir abschlagen lasse? Dann sind Sie doch noch verrückter, als wir gedacht haben.«
    Er starrte sie einen Moment lang an, dann lächelte er mild. »Solange ich meine Aufnahmen bekomme, ist mir egal, was du darüber denkst.« Er trat an einen hohen weißen Schrank und öffnete ihn.
    Sophie musste sich auf die Lippe beißen, um nicht vor Schreck zu stöhnen.
    Im Schrank befand sich eine Sammlung Dolche, Äxte und Schwerter. Viele waren sehr alt, beschädigt durch Rost und ... intensiven Gebrauch. Andere waren neu und glänzten, augenscheinlich Reproduktionen. Aber alle wirkten absolut tödlich. Simon neigte den Kopf und schien über die beste Wahl nachzudenken, und Sophie wusste, dass er diese Show nur für sie abzog. Und es funktionierte hervorragend. Sie dachte an Warren Keyes. Simon hatte ihn ausgeweidet. Und sie dachte an Greg Sanders' Schreie, als ihm Simon die Hand abgeschnitten hatte. Wieder drohte die Angst ihr die Luft abzuschnüren. Dennoch zwang sie sich zu einem lockeren Lächeln. Er nahm eine Streitaxt aus dem Schrank; sie sah ähnlich aus wie die, die sie für die Führungen benutzte. Er legte sich den Griff auf die Schulter und lächelte sie an. »Du hast doch genau so eine.«
    Sie ließ ihre Stimme gefrieren. »Ich hätte auf meinen Instinkt hören und sie gegen Sie führen sollen.« »Es ist immer klug, auf seine Instinkte zu hören«, stimmte er liebenswürdig zu, dann legte er die Axt zurück. Schließlich wählte er ein Schwert und zog es langsam und vorsichtig aus der Scheide. Die Klinge schimmerte und glänzte neu. »Schön, nicht wahr?«
    »Aber nur eine Reproduktion«, sagte Sophie verächtlich. »Ich hätte etwas Besseres erwartet.«
    Er sah sie einen Moment lang halb verblüfft, halb zornig an, dann lachte er wieder. »Mit dir kann man wirklich Spaß haben.« Er kam mit dem Schwert zu ihr, hielt es ihr vors Gesicht und drehte es, damit es das Licht reflektierte. »Die alten Schwerter sind vor allem sinnvoll, um eine Vorstellung von Größe und Gewicht zu bekommen, damit man es ausbalanciert schwingen kann. Aber die meisten sind rostig und unschön und leider nicht mehr besonders scharf.« »Nun, aber scharf wollen wir es ja schon haben, nicht wahr?«, sagte sie trocken und hoffte, dass er das wilde Hämmern ihres Herzens nicht hörte. Er lächelte. »Aber ja. Ich will doch nicht auf deinem hübschen Hals herumhacken müssen.«
    Sie zwang sich zu einem Achselzucken. »Wenn Sie das Schwert einsetzen wollen, können Sie den Block nicht verwenden. Das wäre, als würde man gleichzeitig Gürtel und Hosenträger tragen.«
    Er dachte einen Moment nach, trat dann auf das Podest und nahm den Block weg. »Stimmt. Du kniest also. Dann kann ich dein Gesicht auch besser filmen. Vielen Dank auch.« Er schob die Kamera auf dem rollenden Dreibein zurecht.
    »Oh, gern geschehen. Und Sie haben Ihren anderen Opfern erlaubt, die alten Schwerter zu benutzen?« Er sah über die Schulter. »Ja. Ich wollte die Bewegungen festhalten. Warum?«
    »Ich frage mich nur, wie es wohl ist, ein Schwert in der Hand zu halten, das beinahe achthundert Jahre alt ist.«
    »Es fühlt sich so an, als habe es all diese Jahre geschlafen und sei nur für dich allein erwacht.«
    Sophie blieb der Mund offen stehen, als sie ihre eigenen Worte wiedererkannte, und als sie sprach, war ihre Stimme kaum hörbar. »John?« Er lächelte. »Einer meiner Namen.« »Aber der ...« Der Rollstuhl.
Oh, Vito.
»Der Rollstuhl?« Er stieß einen übertriebenen Seufzer aus. »Es ist seltsam, weißt du? Die meisten Menschen betrachten alte Menschen und Behinderte nicht als Bedrohung. Man kann sich sozusagen in aller Öffentlichkeit verstecken.«
    Hatte sie sich wirklich so leicht täuschen lassen?
Seine Augen.
Sie hatte sie nie wirklich gesehen, denn seine Haare hatten ihm stets im Gesicht gehangen. Sein Haar,

Weitere Kostenlose Bücher