Todesschrein
Truppen von ihrem Versteck aus. Sie schossen mit ihren Infrarotkameras so viele Fotos wie möglich, aber viel mehr konnten sie nicht tun. Sie verfolgten noch, wie die Lastwagen nacheinander von den Laderampen wegfuhren und die Tore offen ließen.
Der Schnee hatte sich in Regen verwandelt, und die Reifen der Lastwagen rauschten durch die Pfützen auf dem Parkplatz, als sie zur Vorderseite des Fabrikgebäudes rollten und sich dann auf der Straße entfernten.
»Tom«, warnte Halpert eilig, »hütet euch bloß, das Gebäude zu betreten. Die Männer, die gerade abgezogen sind, haben Gasmasken getragen.«
»Verstanden«, meldete Reyes.
»Ich rufe die
Oregon«,
sagte Halpert, »und erkundige mich, was wir jetzt tun sollen.«
Sobald er nach seinem Gespräch mit Fleming aufgelegt hatte, rief Cabrillo Hanley an, um ihm mitzuteilen, was er erfahren hatte.
»Ich setze sofort Eric auf diese Geschichte an«, sagte Hanley.
»Vielleicht hat Hickman gar nicht die Absicht, den Meteoriten zu zerstören«, überlegte Cabrillo, »sondern er plant etwas völlig anderes.«
In diesem Augenblick meldete sich Halpert per Funk. »Moment«, sagte Hanley zu Halpert, »ich gehe auf Konferenzschaltung mit Juan.«
Sobald sie einander hören konnten, berichtete Halpert, was geschehen war.
»Kannst du die Peilsignale von den Lastwagen empfangen?«, wollte Cabrillo von Hanley wissen.
Hanley blickte auf den Bildschirm, auf den Eric Stone gerade deutete. Dort waren drei Lichtpunkte zu erkennen, die sich bewegten. »Wir haben sie«, sagte er, »aber es gibt ein anderes Problem.«
»Und welches?«, fragte Cabrillo gespannt.
»Wir haben vor ein paar Minuten das Signal des Meteoriten verloren.«
»Verdammt«, stieß Cabrillo hervor.
Für einige Sekunden gab es in der Leitung lediglich ein Rauschen, während Cabrillo nachdachte. »Wir tun Folgendes«, sagte er schließlich. »Ich schicke Adams und Truitt mit dem Robinson zurück zum Schiff, um Schutzanzüge zu holen – Michael, du und die anderen, ihr wartet, bis sie zu euch kommen.«
»Okay, Juan«, sagte Halpert.
»Pete und ich bleiben hier im Range Rover«, fuhr Cabrillo fort. »Sobald wir eindeutig erkennen können, in welche Richtung die Lastwagen unterwegs sind, versuchen wir, sie aufzuhalten. Ist das andere Team bereits in Heathrow eingetroffen?«
»Sie haben vor fünf Minuten Tiny und Tracy in der Gulfstream getroffen«, sagte Hanley.
»Gut.« Cabrillo nickte reflexartig. »Erinnere Tiny daran, die Maschine bereitzuhalten – es ist möglich, dass sie umgehend starten müssen.«
»Verstanden«, sagte Hanley.
»Kevin soll die Schutzanzüge bereitlegen«, sagte Cabrillo. »Der Helikopter dürfte in zehn Minuten bei ihnen sein.«
»Wird gemacht.«
»Und jetzt halte die Verbindung aufrecht und gib mir laufend durch, welche Strecke die Lkws fahren«, bat Cabrillo.
»Okay«, sagte Hanley.
Im Range Rover legte Cabrillo die Hand auf sein Telefon. »Dick«, sagte er zu Truitt, »du musst mit Adams zur
Oregon
fliegen und eine Kiste mit Schutzanzügen abholen. Wir glauben, dass Hickman irgendeine chemische Substanz in der Fabrik freigesetzt hat. Wenn ihr die Anzüge an Bord habt, fliegt sofort nach Maidenhead – Michael und die anderen drei erwarten euch schon.«
Truitt stellte keine Fragen. Er öffnete die Tür des Range Rovers und rannte zum Heliport hinüber, wo Adams im Robinson mit langsam rotierendem Rotor wartete. Nachdem er Adams den weiteren Plan kurz skizziert hatte, stieg der Robinson auf und nahm Kurs auf die
Oregon.
»Sie sind auf die Schnellstraße, die M4, gefahren, die direkt nach London führt«, berichtete Hanley Cabrillo.
»Pete«, sagte Cabrillo, »kannst du die schnellste Strecke zur M4 rausfinden?«
»Da wegen der Neujahrsfeiern alles nach London strömt«, sagte Jones, »kann von schnell wohl kaum die Rede sein.«
Er ließ den Motor an, legte den Gang ein, setzte zurück und fuhr dann die Straße hinunter, die aus dem Battersea Park herausführte. Er hatte die Absicht, die Battersea Bridge zu überqueren und über die Old Crompton Road und die West Cromwell die A4 zu erreichen, die ihn zur M4 brachte. Aber auch um diese späte Uhrzeit würde er nur langsam vorankommen.
Hickman und seine drei Lastwagen hatten es leichter. Sie fuhren auf der Castle Hill Road, gleichzeitig die A4, durch Maidenhead und bogen auf die A308 ab, die zur M4 führte. Vierzehn Minuten nach Verlassen der Maidenhead Mills näherten sie sich der Ausfahrt Nr. 4 zum Heathrow Airport.
Zur
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