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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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auf die Haut übergehen, und das sogar durch die Luft.«
    »Wie lange würde es dauern, bis jemand durch den Kontakt stirbt?«
    Eine Ziffer der Digitaluhr sprang um. »Eine Woche – vielleicht weniger. Ich bin heute Abend über meinen Festnetzanschluss erreichbar, wenn Sie mehr wissen wollen.«
    Die Verbindung brach ab, und der Mann lehnte sich in seinem Sessel zurück. Dann lächelte er.
    »Knapp über zwei Millionen scheint mir ein hoher Preis zu sein, wenn man die Einnahmen vom letzten Jahr betrachtet«, sagte der Anwalt am Telefon. »Wenn sie erst einmal ihre Verträge erfüllt haben, sieht es in ihren Büchern ziemlich traurig aus, was die weiteren Geschäfte betrifft.«
    »Schließen Sie das Geschäft ruhig ab«, sagte Hickman gelassen. »Ich verrechne mögliche Verluste mit den Gewinnen aus meinem Docklands-Engagement.« »Sie sind der Boss«, sagte der Anwalt.
    »Da haben Sie ganz Recht.«
    »Woher sollen die Gelder kommen?«
    Hickman blickte auf den Monitor seines Computers. »Benutzen Sie das Pariser Konto«, sagte er, »aber die Transaktion soll morgen abgewickelt werden, und übernehmen Sie die Firma in spätestens zweiundsiebzig Stunden.«
    »Meinen Sie denn, dass während der nächsten zwei Tage ein Engpass an englischen Spinnereien herrschen wird?«, fragte der Anwalt. »Oder wissen Sie etwas, was ich nicht weiß?«
    »Ich weiß sehr viel, was Sie nicht wissen«, sagte Hickman, »aber wenn Sie jetzt weiterreden, haben Sie nur noch einundsiebzig Stunden, um alles unter Dach und Fach zu bringen. Tun Sie einfach, wofür Sie bezahlt werden – ich kümmere mich um die Planung.«
    »Ich erledige alles«, sagte der Anwalt, ehe er sich verabschiedete.
    Hickman lehnte sich in seinem Sessel zurück und entspannte sich für einen Augenblick. Dann nahm er das Vergrößerungsglas von seinem Schreibtisch und betrachtete die Luftaufnahmen, die vor ihm lagen. Danach legte er das Vergrößerungsglas wieder beiseite und zog eine Landkarte hervor. Schließlich schlug er einen Dokumentenordner auf und blätterte die Fotos durch, die sich darin befanden.
    Sie zeigten Opfer der gegen Ende des Zweiten Weltkriegs über Hiroshima und Nagasaki abgeworfenen Atombomben. Und obgleich die Fotos sehr plastisch und erschütternd waren, lächelte der Mann. Mein ist die Rache, dachte er.
    An diesem Abend rief er Vanderwald über seinen Festnetzanschluss an.
    »Ich habe etwas Besseres gefunden«, sagte Vanderwald.
    »Eine auf dem Luftweg übertragene Seuche, die die Lunge angreift. Sie ist sehr virulent und müsste achtzig Prozent der Bevölkerung des Landes töten.«
    »Wie viel?«, fragte Hickman.
    »Die Menge, die Sie dazu brauchen, würde sechshunderttausend Dollar kosten.«
    »Bestellen Sie sie«, sagte Hickman, »und so viel C-6, wie Sie zusammenkriegen können.«
    »Wie groß ist das Bauwerk, das Sie zerstören wollen?«, fragte Vanderwald.
    »So groß wie das Pentagon.«
    »So viel dürfte eins Komma zwei Millionen kosten.«
    »Bankscheck?«, fragte Hickman.
    »Gold«, sagte Vanderwald.
11
    Cabrillo betrachtete die Hörner eines Moschusochsen an der Tür, dann hob er einen fischförmigen eisernen Türklopfer an und ließ ihn gegen die massive Holztür fallen. Von drinnen hörte er das Geräusch schwerer Schritte, dann wurde es still. Plötzlich öffnete sich in der Tür eine kleine Klappe, groß genug, um einen Laib Brot hindurchzureichen, und ein Gesicht schaute heraus. Der Mann hatte eingefallene Wangen, einen mit braunen Tabakflecken durchsetzten braunen Kinnbart, einen Schnurrbart und blutunterlaufene Augen. Seine Zähne waren fleckig und mit Essensresten verklebt.
    »Schieben Sie ihn durch die Öffnung.«
    »Was soll ich durch die Öffnung schieben?«, fragte Cabrillo. »Den Jack«, erwiderte der Mann, »die Flasche Jack.«
    »Eigentlich bin ich hier, um Sie zu fragen, ob ich Ihre Schneekatze leihen kann.«
    »Sie kommen nicht von der Handelsstation?«, fragte der andere und machte kein Hehl aus seiner Enttäuschung, die fast an Verzweiflung grenzte.
    »Nein«, antwortete Cabrillo, »aber wenn Sie mich reinlassen, damit wir uns unterhalten können, besorge ich Ihnen nachher eine Flasche.«
    »Sie meinen doch Jack Daniels, nicht wahr?«, fragte der Mann. »Nicht irgendeinen billigen Fusel, oder?«
    Cabrillo fror immer heftiger. »Ja, gebrannt in Lynchburg, Tennessee, Black Label – ich weiß, was Sie meinen. Und jetzt öffnen Sie endlich die Tür.«
    Das Guckloch wurde zugeklappt, und der Mann schloss die Tür auf.

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