Todesschrein
eine Stecknadel hätte fallen hören können.
Cabrillo sah Hanley an.
»Adams ist so gut wie startbereit«, beantwortete Hanley Cabrillos unausgesprochene Frage, »und unsere Challenger 604 dürfte in Kürze in Aberdeen landen.«
»Wo ist Truitt?«
Richard »Dick« Truitt war der technische Direktor der Corporation.
»Er saß in der Maschine des Emir«, sagte Hanley. »Er hat ihn sicher nach Katar zurückgebracht. Ich habe unsere Gulfstream, die in Dubai stationiert ist, nach Katar geschickt, um ihn dort abzuholen. Sie sollten eigentlich bereits gestartet sein und befinden sich wahrscheinlich irgendwo über Afrika.«
»Schick ihn nach London«, bat Cabrillo. »Er und die Gulfstream sollen sich dort bereithalten.«
Hanley nickte.
»Ich möchte, dass ihr euch alle an der Vorbereitung des Angriffs auf unser geheimnisvolles Schiff beteiligt«, sagte Cabrillo. »Wenn alles nach Plan läuft, können wir diese Angelegenheit innerhalb der nächsten zwölf Stunden abschließen. Wie üblich fungiert Max Hanley als Koordinator, während ich unterwegs bin.«
Die Versammelten nickten und kehrten an ihre jeweiligen Arbeitsplätze zurück, um die bevorstehende Operation wie gewünscht vorzubereiten, während sich Cabrillo zu Halperts Büro begab und anklopfte.
»Herein«, antwortete Michael Halpert.
Cabrillo öffnete die Tür und trat ein. »Was hast du rausgekriegt?«
»Ich bin immer noch an der Arbeit«, sagte Halpert. »Im Augenblick gehe ich die verschiedenen Firmen durch, die er zurzeit kontrolliert.«
»Vergiss nicht, auch sein Privatleben unter die Lupe zu nehmen und ein Psychogramm von ihm zu erstellen.«
»Selbstverständlich, Juan«, sagte Halpert. »aber was ich bisher in Erfahrung gebracht habe, ergibt einen durch und durch patriotischen Muster-Amerikaner. Das Verteidigungsministerium stuft ihn, was seinen Zugang zu geheimen Dokumenten betrifft, als in jeder Hinsicht unbedenklich ein. Außerdem ist er mit zwei Senatoren befreundet und wurde sogar einmal auf die Ranch des Präsidenten eingeladen.«
»Das Gleiche trifft auch auf den Präsidenten Nordkoreas zu«, stellte Cabrillo fest.
»Da hast du Recht«, sagte Halpert, »aber auf eins kannst du dich verlassen: Wenn dieser Kerl auch nur einen einzigen dunklen Flecken auf seiner Weste hat, dann finde ich ihn.«
»Ich verlasse allerdings in Kürze das Schiff. Deshalb unterrichte Hanley von deinen Erkenntnissen.«
»Wird gemacht.«
Cabrillo schritt durch den Korridor und stieg die Treppe zum Flugdeck hoch.
George Adams saß im Pilotensessel des Robinson. Bekleidet war er mit einer khakifarbenen Flugkombination. Er musste den Motor noch starten, im Cockpit war es eisig kalt. Er rieb sich die Hände, die bereits in seinen Fliegerhandschuhen steckten, nachdem er eine letzte Notiz ins Logbuch eingetragen hatte, das auf einem Klemmbrett befestigt war.
Er betätigte den Schalter der Hauptbatterie, um ihren Ladezustand zu überprüfen, und öffnete die Tür auf der Passagierseite. Cabrillo lud eine geräumige Tasche, die Waffen, Reservekleidung und Elektronik enthielt, sowie eine zweite mit Proviant und Getränken auf den Rücksitz. Sobald sie sicher verstaut waren, sah er Adams gespannt an.
»Muss ich irgendetwas tun, George?«, fragte er.
»Nein, Juan.« Adams schüttelte den Kopf. »Alles schon erledigt. Ich habe einen Wetterbericht, einen Flugplan, und die Orientierungspunkte sind in mein GPS einprogrammiert. Wenn du einsteigst und dich anschnallst, können wir aufbrechen.«
In den Jahren, die George Adams zur Corporation gehörte, war Cabrillo nicht müde geworden, immer wieder aufs Neue über die Effizienz des Hubschrauberpiloten zu staunen. Adams beklagte sich nie und geriet auch nie aus der Ruhe. Cabrillo war mit dem Mann schon bei ziemlich schlimmen Bedingungen unterwegs gewesen, doch abgesehen von einigen lockeren Sprüchen oder beiläufigen Bemerkungen, die ihm gelegentlich über die Lippen kamen, schien Adams völlig unbeeindruckt und absolut furchtlos zu sein.
»Manchmal wünsche ich mir, man könnte dich klonen, George«, sagte Cabrillo, während er einstieg, es sich auf dem Nebensitz bequem machte und sich anschnallte.
»Warum das denn, Juan?«, fragte Adams und schaute von seinen Instrumenten auf, »dann hätte ich doch nur noch halb so viel Spaß.«
Adams griff nach unten, drehte den Zündschlüssel, der Motor sprang an und ging sofort in den Leerlauf. Er überwachte die Anzeigeinstrumente, bis der Motor seine Betriebstemperatur erreicht
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