Todesschrein
direkt angegriffen würden. Um das zu erreichen, müssten sie den Meteoriten irgendwie aufbrechen. Dennoch, die Bedrohung existiert nun mal – und die Folgen können furchtbar und permanent sein.«
»Wenn die Corporation den Auftrag erhalten hätte, diese Operation durchzuführen«, fragte Overholt, »wie wäret ihr zu Werke gegangen?«
»Du meinst, wenn so etwas wie ein böses Zwillingsunternehmen neben der Corporation existierte und wir so viele Menschen wie möglich umbringen wollten?«, fragte Cabrillo. »Wir würden versuchen, so viele Menschen wie möglich der radioaktiven Strahlung des Iridiums auszusetzen.«
»Demnach brauchten Sie irgendeine Art von Verteilungssystem, oder?«, fragte der Präsident. »Richtig, Mr. President«, sagte Cabrillo.
»Wenn wir dafür sorgen, dass die Engländer ihren Luftraum sperren, wäre die Gefahr einer Verbreitung auf dem Luftweg doch beseitigt«, stellte der Präsident fest. »Danach müssten wir uns nur noch mit der Bombe herumschlagen.«
»Wir werden wohl verstärkte Sicherheitsmaßnahmen in den U-Bahnstationen und an öffentlichen Plätzen einführen müssen«, sagte Cabrillo, »für den Fall, dass sie vorhaben, öffentliche Bereiche mit radioaktivem Staub zu verseuchen. Vielleicht haben sie die Atombombe irgendwie zerlegt und den Kern zermahlen und planen jetzt, ihn mit dem ebenfalls zermahlenen Iridium zu mischen und dann mit diesem Staub die Bevölkerung zu verseuchen.«
»Dann müssen die Engländer auch ihre Brief- und Paketzustellung genauestens überwachen«, fügte der Präsident hinzu. »Was sonst noch?«
Die vier Männer schwiegen, während sie nachdachten.
»Beten wir, dass Sie den Meteoriten und die Bombe zusammen an sich bringen und unschädlich machen können«, sagte der Präsident, »und England vor dem sicheren Untergang bewahren. Jedes andere Ergebnis ist zu schrecklich, um es sich auch nur vorzustellen.«
Das Gespräch endete, Cabrillo kehrte in den Konferenzsaal zurück.
Was er in diesem Augenblick nicht wissen konnte, war, dass während Großbritannien das Ziel für eine Operation war, das andere Ziel drei Zeitzonen weiter im Osten lag.
Cabrillo öffnete die Tür und betrat den Konferenzsaal.
»Ich habe soeben mit dem Präsidenten telefoniert«, verkündete er, während er wieder zum Kopfende des Tisches schritt. »Die amerikanische Regierung steht mit all ihren organisatorischen wie auch finanziellen Ressourcen hinter uns.«
Der Versammelten warteten darauf, dass Cabrillo fortfuhr.
»Da ist noch ein anderer Punkt«, sagte er schließlich. »Ein CIA-Wissenschaftler hat eine Theorie entwickelt, dass Spuren eines außerirdischen Gases innerhalb der Moleküle des Meteoriten versteckt sein könnten. Diese Gase könnten einen Virus oder einen anders gearteten Krankheitserreger am Leben erhalten haben, der sich auf unserer Erde als absolut tödlich erweisen könnte. Also – wie auch immer – sobald wir den Meteoriten geborgen haben, darf er auf keinen Fall in irgendeiner Form manipuliert werden.«
Julia Huxley meldete sich. Als Ärztin war sie für die Sicherheit der gesamten Truppe verantwortlich. »Was ist mit einem Kontakt mit der Außenhülle des Meteoriten?«, fragte sie. »Du warst mit diesem Objekt schließlich schon fast auf Tuchfühlung.«
»Der Wissenschaftler meinte, dass ein Virus auf der Oberfläche dieser Kugel beim Eintritt in die Erdatmosphäre verbrannt sein dürfte. Das Problem könnte jedoch entstehen, wenn der Meteorit zum Beispiel angebohrt würde. Wenn sich die Moleküle auf eine bestimmte Art und Weise angeordnet haben, können sie durchaus Hohlräume geschaffen haben, die größer sind als ein Molekül und Gase enthalten.«
»Wie groß könnten diese Hohlräume denn sein?«, wollte Julia Huxley wissen.
»Es ist nur eine Theorie«, wiegelte Cabrillo ab, »aber der gesamte Meteorit könnte so hohl sein wie ein Schokoladenei. Oder Gasblasen könnten in ihm entstanden sein, wie man es von natürlich gewachsenen Geoden kennt, in denen sich Kristalle unterschiedlicher Größe befinden. Niemand weiß etwas Genaues, bevor er geborgen und untersucht wird.«
»Gibt es irgendeine Vorstellung, welcher Art der Virus sein kann?«, fragte Julia Huxley. »Vielleicht wäre es möglich, einen Impfstoff herzustellen.«
»Die gibt es nicht«, antwortete Cabrillo ernst, »aber wenn der Virus aus dem Weltraum kommt und auf der Erde freigesetzt wird, kann nichts Gutes dabei herauskommen.«
Im Raum war es so still geworden, dass man
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