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Todessphaere

Todessphaere

Titel: Todessphaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Rabenstein , Volker Ferkau
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»Komm schnell her!«
    »Einen Augenblick, meine Kleine«, antwortete Svea amüsiert und lächelte. So, so. Ein himmelblauer Schmetterling ... Die junge Mutter trocknete schnell ihre Spülhände und trat durch eine schmale Glastür auf die Terrasse hinaus. »Die blühende Fantasie hast du von deinem Vater geerbt, Leonie. Schade, dass Papa gerade nicht bei uns ist.«
    »Papa ist im Weltraum. Aber er würde mir den Falter fangen und ausstopfen!«, waren Leonies Worte aus Richtung des kleinen Gartenhäuschens zu hören. Die Tür des Schuppens stand halb offen.
    Svea stutzte verblüfft. Solche Worte hatte sie von Leonie noch niemals gehört: »Das ist aber nicht nett. Der arme Schmetterling.«
    Ein lautes Flattergeräusch drang aus dem Schuppen und ließ Svea aufhorchen. » Leonie, bist du da drin?«
    Als die junge Mutter den Rasen des kleinen , aber gepflegten Gartens betrat, strauchelte sie plötzlich. Ein heftig einsetzender Kopfschmerz traf sie völlig unvorbereitet. Vor ihren Augen begann die Umgebung zu verschwimmen. Svea bemerkte, wie ihr Gleichgewichtssinn aussetzte und rapide diw Kräfte schwanden. Ihre Beine konnten den Körper nicht mehr tragen. Entsetzt klammert sie sich an einen Gartenstuhl, um nicht zu fallen. Die junge Frau sah sich verwirrt um.
    Was ist denn plötzlich los mit mir?
    Übelkeit stieg in ihr auf und drohte sie zu übermannen. Die junge Frau ging stöhnend in die Knie und versuchte mit fahrigen Handbewegungen die Feuerräder vor ihren Augen zu verscheuchen. »Leonie! Mach keinen ... Unsinn. Komm bitte ... sofort her. Deiner Mami geht es nicht gut.«
    Der pochende Schmerz breitete sich rasend schnell von ihren Schläfenlappen über den Hinterkopf aus und verursachte ein unangenehmes Kribbeln entlang der Wirbelsäule. Svea setzte sich auf den Rasen. Oh mein Gott. Was geschieht mit mir? Ist das ein Herzinfarkt oder Schlaganfall? Ich muss mich zusammenreißen!
    »Leonie«, kam es flüsternd, dann kippte Svea kraftlos nach hinten und lag rücklings im weichen Gras. Ich kann mich nicht mehr bewegen. Aber so lange ich einen klaren Gedanken fassen kann, bin ich noch am Leben.
    Ein mit Sommersprossen überzogenes Gesicht erschien direkt über ihr und lächelte sie freundlich an. »Mami? Warum liegst du auf dem Boden? Ruhst du dich aus?«
    »Leonie ...«, kam es krächzend aus Sveas Mund. »Geh ... geh bitte ... sofort ins Haus ... nehme das Telefon ... drücke den Not ... ruf. Ich brau ... che Hilfe.«
    »Mami, nicht jetzt. Ich wollte dir doch den Schmetterling zeigen«, schmollte Leonie und verschwand aus Sveas Gesichtsfeld. »Nein! Leonie ... hilf ... mir.«
    Ein sanfter Luftzug streifte ihre Wange. Mit flatternden Geräuschen flog ein enorm großer blauer Schmetterling über die Gartenterrasse, kreiste einen Moment lang über Sveas Kopf und warf einen Schatten auf ihr Gesicht. Das Insekt hatte eine Flügelspannweite von über einem Meter.
    Ich habe Halluzinationen!
    Das pfiffige Gesicht der kleinen Leonie erschien wieder in ihrem Gesichtsfeld. »Hast du den Falter gesehen Mami? Was für eine Sorte war das? Bestimmt eine sehr seltene Art«, fragte das kleine Mädchen wissbegierig.
    Svea starrte den über dem Garten verharrenden Riesenfalter reglos und mit weit aufgerissenen Augen an. Zu mehr war sie nicht imstande. Jedes Gefühl schien aus ihrem Körper gewichen zu sein. Er fühlte sich an wie ein taubes Anhä ngsel, das zu nichts mehr nutze war.
    »Du ... siehst diesen ... Schmetterling auch?«, hauchte Svea fassungslos und vergaß bei dem befremdlichen Anblick für einen Augenblick ihren Zusammenbruch und den körperlichen Kontrollverlust. »Leonie! Solch ein großes Insekt ... gibt es nicht. Höchstens in deiner Fantasie.«
    »Oder in meinen Träumen?«, fragte Leonie interessiert.
    »Ja, mein ... Schatz«, hauchte die junge Frau verzweifelt. »Oder in deinen ... Träumen.«
    »Der kommt bestimmt aus dem Weltraum«, vermutete Leonie und strich ihrer Mutter sanft mit der Hand über die Stirn. »Du siehst sehr müde aus, Mami.«
    »Ich ... sehe ...?«, sprudelte es kraftlos aus Svea heraus.
    Das kleine Mädchen wirkte mit einem Mal besorgt. Ernste Züge mischten sich in Leonies heiteres Gesicht, und ihre Augen blitzten vorwurfsvoll, als sie riet: »Rette dich selbst, dann rettest du auch mich!«
    »Was ... wer?«, stöhnte Svea.
    »Rette dich! Bevor es zu spät ist ...«, kamen die Worte aus dem Mund der Kleinen. Die Stimme ihrer Tochter erreichte sie mit einem Mal aus weiter Ferne. Die Worte waren

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