Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesspiel

Todesspiel

Titel: Todesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
als ich. Jedenfalls …«
    Ein Laserpunkt tanzte durch den Raum. Der hauchdünne Lichtstrahl kam von den dichten Sträuchern, die das Grundstück von Straße abgrenzten, und brach sich im Glas der Fensterscheiben. Cotton warf sich nach vorn, riss Barry Myers zu Boden. Ein Projektil durchdrang die Scheibe, ließ sie zerbersten und schlug anschließend in die Lehne der Couch ein. Ein zweiter Schuss ließ den niedrigen, gläsernen Wohnzimmertisch in Scherben gehen.
    Decker, die in diesem Moment zusammen mit Mrs Myers das Zimmer betrat, riss die Waffe aus dem Holster und feuerte mehrfach in die Richtung, aus der die Schüsse gekommen waren.
    Cotton war sofort wieder auf den Beinen. »Unten bleiben!«, schrie er Barry Myers an, als auch der sich erheben wollte. Dann schnellte er durch die Terrassentür, deren Glas ebenfalls zersprungen war, ins Freie.
    Mit der Waffe in der Hand stürmte Cotton voran. Bei den Sträuchern sah er eine Bewegung. Im Schatten zweier dicht beieinanderstehender Nadelbäume blitzte ein Mündungsfeuer auf. Aber der Schuss war schlecht gezielt und völlig verrissen. Das Projektil zischte zwei Handbreit über Cottons Kopf hinweg und zertrümmerte ein Fenster im ausgebauten Dachboden des Bungalows.
    Cotton feuerte zurück.
    Aber von dem Killer war nichts mehr zu sehen. Er war in dem dichten Gestrüpp verschwunden.
    Mit einem Spurt folgte Cotton dem Schützen, kämpfte sich durch die Sträucher und erreichte ein angrenzendes Grundstück, auf dem sich ein leer stehendes Haus befand. Dahinter lag eine von Bäumen gesäumte Straße.
    Cotton rannte weiter, vorbei am Schild der Maklerfirma, die das Haus zum Verkauf anbot, und erreichte die Straße. In diesem Moment brach ein Wagen mit getönten Scheiben aus einer Parklücke aus und jagte zur Mitte der Fahrbahn. Cotton riss die Waffe hoch, zielte sorgfältig und drückte ab. Ein Reifen platzte. Ein weiterer Schuss zerfetzte einen zweiten Reifen. Der Wagen mit den getönten Scheiben geriet ins Schlingern, kreiselte herum und krachte in ein anderes Fahrzeug, das am Straßenrand geparkt war.
    Augenblicke später hatte Cotton den Wagen erreicht. Der Airbag war aufgegangen. Schon dies verhinderte, dass der Fahrer zum Gewehr greifen konnte.
    Cotton riss die Seitentür auf.
    Brian Gallup saß am Steuer, wie Cotton es erwartet hatte. Er war benommen. Der Zusammenprall mit dem Airbag war zwar angenehmer als eine unsanfte Begegnung zwischen Stirn und Lenkrad, aber trotzdem alles andere als sanft.
    »Sie sind verhaftet, Gallup«, stieß Cotton hervor. »Game over.«
    Gallup wandte den Kopf in Cottons Richtung.
    Er wollte etwas sagen, öffnete aber nur den Mund, ohne dass ein Laut zwischen seinen Lippen hervordrang.
    Wenig später traf Decker ein.
    Gallup stieg mühsam aus. Während Cotton ihm Handschellen anlegte, stellte Decker das auf dem Beifahrersitz liegende Gewehr mit aufgesetztem Laserpointer sicher.
    »Ich glaube, mit dem Ausgang des E-Sport-Turniers hier in New Rochelle werden Sie nichts mehr zu tun haben, Mr Gallup«, sagte Decker.
    »Eigentlich schade für sein Team«, meinte Cotton. »Die werden jetzt sehr kurzfristig einen Ersatzmann einspringen lassen müssen.«
*
    Am nächsten Morgen rief Mr High das G-Team zusammen, um seine Leute über den neuesten Stand der Dinge zu unterrichten. »Der Staatsanwalt hat gegen Brian Gallup Anklage wegen dreifachen Mordes und einem Mordversuch erhoben«, erklärte er in gewohnt ruhigem, sachlichem Tonfall. »Außerdem soll ich dem gesamten Team die besten Wünsche des Außenministeriums ausrichten, das diesen Fall genauestens verfolgt hat, ebenso wie das Weiße Haus.«
    »Ich kann mir denken, man ist froh darüber, dass nur ein irrer Spieler dahintersteckte, der nicht verlieren konnte«, sagte Dillagio.
    »Oder ein verzweifelter Mann, der die vermeintlich letzte Chance nutzen wollte, ein Turnier zu gewinnen«, meinte Cotton.
    »Nanu, das klingt ja richtig verständnisvoll, Cotton«, spottete Dillagio. »Hat der Kerl nicht auf dich geschossen?«
    Ehe Cotton auf diese leicht ironische Bemerkung antworten konnte, ergriff Mr High wieder das Wort. »Im Fall James Cho gibt es ebenfalls neue Entwicklungen. Raymond Yun hat ausgesagt und Cho schwer belastet. Bei dieser Beichte kamen auch ein paar schon Jahre zurückliegende Morde im Milieu der Wettmafia ans Tageslicht, bei denen kaum noch Hoffnung bestand, dass man sie jemals würde aufklären können.«
    »Ich hoffe nicht, dass dieser Yun am Ende auch noch ins

Weitere Kostenlose Bücher