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Todesspiel

Todesspiel

Titel: Todesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.Scott Reiss
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Der Feuerstoß hatte ihn ins Haus zurückgeworfen. Mit einer merkwürdig heiseren Stimme sagte er: »Ich kann nichts sehen.«
    Die brennende Tapete knisterte. Der US-Marshal fiel aufs Gesicht und blieb reglos liegen.
    Rubens gab ein paar Schüsse durch die offene Tür ab, um denen da draußen zu verstehen zu geben, dass noch ein paar Verteidiger übrig waren. Er hustete. Jeder Atemzug schien ihm die Lunge zu versengen. Plötzlich rief in all dem Lärm eine Stimme über Lautsprecher: »Hier spricht die Polizei von Suffolk County! Legen Sie Ihre Waffen nieder!«
    Rubens, Christa und Walsh hielten sich in Bodennähe, wo der Rauch dünner war. Rubens hatte keine Munition mehr. Er warf die Glock weg, tastete nach Meechs Mossberg und nahm sie an sich. Wie von der Bewegung angezogen, zischte eine ganze Kugelsalve an seinem Gesicht vorbei und schlug in der Wand ein. Aber das Sperrfeuer auf das Haus hatte nachgelassen. Die meisten Schüsse gingen jetzt in eine andere Richtung.
    Cizinio, ich hoffe, du bist da draußen, dachte Rubens. Du weißt, wo sie ist.
    Eine Feuerwand türmte sich plötzlich hinter ihnen auf. Christa schrie: »Jetzt! Raus!« Er konnte kaum etwas sehen. Er rollte sich auf die Veranda und schoss blind um sich. Er sagte sich: Runter von der Veranda! Bring dich hinter dem SUV in Deckung.
    Mit vom Rauch tränenden Augen sah er, dass die Verandasäulen nachgaben. Splitter prasselten herunter. Jemand schoss auf ihn. Er bewegte sich zu langsam. Es schien unmöglich, den Rand der Veranda zu erreichen. Als es ihm schließlich doch gelang, ließ er sich fallen und spürte, wie er mit der linken Seite auf feuchter, sandiger Erde und in weichem, nassem Gras landete.
    Schüsse hinter ihm.
    Sie mussten von Walsh oder Christa kommen.
    Der SUV.
    Während er auf den Wagen zurobbte, durchfuhr ihn ein heftiger Schmerz im linken Oberschenkel. Er konnte sich nur noch mühsam bewegen. Das Bein gehorchte ihm nicht mehr richtig. Er zog es nach.
    Schüsse …
    Endlich war er hinter dem SUV und lehnte sich dagegen. Kugeln schlugen auf Metall. Er blickte an sich hinunter und entdeckte das Loch in seiner Jeans. Das Blut bildete einen dunklen Fleck. Ein Reifen auf der anderen Seite des Fahrzeugs platzte, und der SUV sackte ab. Fensterscheiben zersplitterten. Die Schießerei im Wald ließ jetzt ebenfalls nach.
    »Lassen Sie die Waffen fallen«, wiederholte die Stimme aus dem Lautsprecher.
    Seine Schmerzen wurden schlimmer. Als Rubens um den Wagen herumspähte, entdeckte er in mehreren Metern Entfernung eine Gestalt in Schwarz, die gerade ein Magazin in ein Automatikgewehr rammte. Der Mann schaute in seine Richtung. Es war nicht Cizinio. Rubens schob die Mossberg um die Ecke und drückte ab. Der Mann flog rückwärts und blieb reglos liegen.
    »Hier spricht Captain Carl Hanson von der Suffolk County Police …«
    Christa Salazar warf sich neben Rubens ins Gras. Dann war auch Walsh da, das Gesicht schmerzverzerrt. Brennende Holzstücke segelten durch die Luft und hinterließen vor dem Mond kleine Rauchfahnen.
    »Ich bin getroffen«, sagte Walsh.
    Vom Wald her kamen jetzt Mündungsfeuer und Gewehrsalven näher. Die SWAT-Teams rückten vor. Rubens bemerkte zwei Angreifer in Schwarz, die auf der Flucht vor der Polizei auf die Lichtung gerannt kamen, um in den Schutz des Sumpfs zu gelangen.
    Er wartete, bis sie auf der Höhe des SUV waren, trat mit dem unverletzten Bein vor und befahl ihnen, stehen zu bleiben und die Hände hochzunehmen. Wie auf Kommando wirbelten beide Männer herum und hoben ihre Waffen.
    Rubens, Christa und Walsh feuerten gleichzeitig.
    Der erste Mann breitete die Arme aus, als er in die Luft flog. Der zweite stürzte, wälzte sich auf dem Boden und umklammerte sein Knie.
    Er brüllte vor Schmerzen.
    Rubens hörte noch mehr Sirenen.
    Die Heckscheibe des SUV splitterte.
    Christa zog Rubens hinter das Fahrzeug. Sie rief ihm zu, er solle in Deckung bleiben, sonst könnten die Männer des SWAT-Teams ihn für einen Angreifer halten. Er solle warten, bis die Schießerei beendet sei. Aber Rubens riss sich von ihr los und stolperte zu dem verwundeten Mann, ohne sich um die Schüsse zu kümmern. Er drehte den Mann, der sich vor Schmerzen krümmte, auf den Rücken.
    »Wo ist meine Tochter?«, schrie er den Mann an.
    »Herrgott noch mal, Mann!«
    »Los, sag’s mir!«
    Von oben war ein knatterndes Geräusch zu hören, und als er in den Himmel schaute, war ihm, als würde der Mond sich durch die Baumwipfel auf ihn zubewegen, ein

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