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Todesspiel

Todesspiel

Titel: Todesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.Scott Reiss
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die Originale und alle Kopien abkaufe.“
    „Nicht in Ihrem Büro“, sagte Rubens. „Ich habe mich über Sie erkundigt. Ich habe gehört, was dem deutschen Journalisten passiert ist. Treffen wir uns lieber woanders.“
    „Ich weiß nichts von einem deutschen Journalisten. Sie haben eine blühende Phantasie. Aber schlagen Sie meinetwegen einen anderen Ort vor.“
    „Ich rufe Sie in einigen Minuten wieder an.“
    Er telefonierte schon lange genug von diesem Apparat aus.
    „Wir können nicht bis morgen warten“, sagte er zu Tommy. „Bis dahin hat er Zeit, sich eine Strategie zurechtzulegen. Ich muss das jetzt sofort erledigen.“
    Der eingezäunte Parkplatz an der 2i st Street war voller Autos, aber menschenleer. Opernmusik erscholl aus der Bude des Parkplatzwächters. Rubens benutzte das öffentliche Telefon vor dem Maschendrahtzaun am hinteren Ende des Geländes.
    „Ich möchte Ihnen jetzt sofort eine Kopie zeigen“, sagte Rubens. „Eine Kopie, nicht das Original. Sie überweisen telegrafisch die Hälfte des Geldes auf ein Konto, das ich Ihnen benennen werde. Nachdem Sie das Original erhalten haben, werden Sie mir die zweite Million überweisen. Zwei sind nicht sehr viel für Sie.“
    „Und woher weiß ich, dass Sie mir das komplette Material aushändigen werden, Mister Villas Boas?“
    „Ich werde nur einmal mein Glück bei Ihnen versuchen. Danach verschwinde ich. Sie sind ein gefährlicher Mann.“
    „Warum sollte ich Ihnen überhaupt glauben?“
    „Betrachten Sie es einmal so: Ich habe nicht mehr verlangt und bin nicht besonders habgierig. Das hätte Sie nur wütend gemacht, und das möchte ich vermeiden.“
    „Aber ich bin wütend.“
    Rubens nickte, so als könnte Nestor ihn sehen. „Ja, aber nur ein bisschen, bisher bin ich Ihnen einfach nur lästig. Sie haben nicht viel zu befürchten. Ich bin es leid, alberne, kleine Geschichten zu schreiben. Ich möchte das Meer malen. Radarsysteme? Wer interessiert sich schon für Radarsysteme? Das fällt in Ihren Zuständigkeitsbereich, nicht in meinen.“
    „Und wenn ich nein sage?“
    „Es kostet so wenig, ja zu sagen. Warum verabreden wir nicht einfach ein Treffen, und Sie hören sich an, was ich zu sagen habe. Dann entscheiden Sie sich.“
    „Ich mache Ihnen einen anderen Vorschlag: Ich schicke einen Vertreter, der kann mir dann berichten, ob Ihre Ideen interessant sind.“
    „Nein! Ich will nicht so enden wie dieser Deutsche. Hat der sich auch mit einem „Vertreter“ getroffen?“
    „Wenn Sie so ängstlich sind, warum faxen Sie mir dann nicht einfach Ihre Kopie zu, dann können wir einen Deal machen, ohne uns zu treffen.“
    Rubens dachte angestrengt nach. „Das Interview mit Clayton De’Arte habe ich auf Band, nicht in Papierform.“
    Es gelang ihm nicht, Nestor zu überzeugen.
    Deshalb fügte er hinzu: „Außerdem verschicke ich keine Nachrichten per Fax oder E-Mail. Die werden alle aufgezeichnet und landen nicht selten in den falschen Händen.“
    „Also gut“, erwiderte Nestor langsam. „Ich treffe mich morgen früh mit Ihnen. Sagen wir um acht Uhr.“
    „Nein! Heute Abend! Es ist immer noch hell draußen.“
    „Sie machen ja mächtig Druck, Mister Villas Boas. Oder ist das gar nicht Ihr Name? Haben Sie überhaupt etwas, was Sie mir zeigen können? Sie rufen aus heiterem Himmel an. Sie stellen Forderungen. Sie könnten einfach nur ein Betrüger sein. Ich verstehe nicht, wieso ein kurzer Aufschub für Sie eine solche Rolle spielt.“
    Rubens war dabei, es zu vermasseln. Also wechselte er die Taktik. Er spielte den Verzweifelten, was ihm nicht schwerfiel, weil er sich genau so fühlte. Er zischte: „Sie haben recht, ich bin gar kein Journalist! Aber ich verfüge über Informationen und ich brauche das Geld! Ihr reichen Säcke seid doch alle gleich! Wenn Sie auflegen wollen, bitte sehr. Die Aufnahme dieses Gesprächs kann ich an jede Zeitung verkaufen. Ich beschuldige Sie des Mordes, und legen Sie daraufhin etwa auf? Nein, Sie reden und reden! Clayton De’Arte hat vor ein paar Stunden Selbstmord begangen. Jeder, der in den vergangenen fünf Minuten zugehört hätte, wüsste, dass Sie Dreck am Stecken haben. Wollen Sie vielleicht, dass irgendwer dieses Band hört?“
    Keine Antwort. Nur Atmen.
    „Ich glaube“, sagte Jack Nestor, „ich werde meiner Frau sagen müssen, dass sie heute Abend allein ins Lincoln Center gehen muss. Wo möchten Sie mich treffen? Geben Sie mir die Adresse.“
    Jede Spur von Zorn war aus seiner Stimme

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