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Todesspiel

Todesspiel

Titel: Todesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.Scott Reiss
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Kleingeld übrig?!“
    Ein dunkelhäutiger Mann starrte ihn an. Rubens!
    Nein. Das war er doch nicht. Der Mann stieg an der 5o th Street aus.
    In Nestors Begleitung waren zwei Leibwächter, Greider und Dwyer, von Cizinio angeheuerte Männer. Normalerweise fuhr Greider die Limousine. Dwyer kochte und schlief im hinteren Zimmer des Apartments. Beide waren ehemalige SAS-Leute, hartgesotten, schnell, bewaffnet. Jacks Nervosität ließ ein wenig nach, als er ihnen einen Blick zuwarf. Sie hatten jedes Gesicht im Waggon im Auge. Falls ein Problem auftauchte, wären sie im Nu zur Stelle.
    Als der Zug in den Bahnhof Times Square einfuhr, wurden alle drei Männer mit der Menge auf den aufgeheizten Bahnsteig hinausgeschoben.
    Irgendjemand versetzte Nestor einen Stoß. Ein jugendlicher weißer Punk mit Metallringen in der Lippe starrte ihn an.
    „Du Arsch, pass doch auf, wo du hintrittst“, schnauzte der Junge ihn an.
    Greider und Dwyer wollten sich schon auf den Jungen stürzen, doch Jack schüttelte den Kopf. Seine Söldner schauten dem kleinen Übeltäter nach. Der Junge konnte nicht ahnen, welcher Strafe er soeben entgangen war.
    Nestor nahm sein Handy heraus und klappte es auf. Cizinio hatte gesagt, er solle sich regelmäßig melden, aber er bekam hier unten keine Funkverbindung.
    Verdammt.
    Auf der Suche nach dem Zug der Linie 7 bahnte er sich den Weg die Treppe hinunter, immer tiefer hinein in die Hitze und das Gewühl aus Pendlern und Baseballfans in T-Shirts der Mets. Auf dem unteren Bahnsteig angekommen, sah er, dass auf beiden Gleisen Nummer-7-Züge standen. Ein Nahverkehrszug und ein Expresszug.
    Schlachtrufe dröhnten über den Bahnsteig.
    „Let’s go, Mets!“
    Gefolgt von den beiden Leibwächtern, die sich unauffällig im Hintergrund hielten, erreichte er den Glaskasten mit dem U-Bahn-Plan, der allerdings unlesbar war, weil jemand mit einem fetten, schwarzen Marker „Wendy liebt Gus“ quer über das Glas gekritzelt hatte.
    Der Zug auf dem rechten Gleis setzte sich in Bewegung. Einen Augenblick lang war der Bahnsteig auf Nestors Seite leer. Nur noch Nestor und seine beiden Leibwächter waren zu sehen.
    Sein Handy klingelte.
    Offenbar stand er an einer der wenigen Stellen hier unten, wo er Funkempfang hatte. Er klappte das Handy auf und rechnete damit, Cizinios Stimme zu hören.
    „Schicken Sie Ihre beiden Gorillas weg“, sagte die Stimme.
    Panisch blickte Nestor sich um. Mehrere hundert Leute standen träge in dem zweiten Zug, der immer noch auf dem anderen Bahnsteig wartete. Am Ende des Bahnsteigs war nur noch ein schwarzer Straßenmusiker zu sehen, der Gitarre spielte und auf Spenden hoffte.
    „Ich sagte, schicken Sie sie weg. Sofort.“
    Nestor befahl Greider und Dwyer, sich nach oben zu verziehen.
    Er fühlte sich völlig ausgeliefert, als er ihnen nachschaute.
    „Da kommt ja schon der nächste Zug“, sagte Rubens. Wo steckt er bloß? „Steigen Sie ein und fahren Sie bis zur Jackson Avenue. Gehen Sie zurück ans hintere Ende des Bahnsteigs und warten Sie dort an dem Filmplakat „Oil!“ Versuchen Sie nicht, zu telefonieren. Wir beobachten Sie.“
    Nestor zögerte.
    „Sie bewegen sich ja gar nicht, Jack. Die New York Times würde mir die Fotos von den Soldaten, die sich das Blut aus dem Gesicht wischen, mit Kusshand abnehmen.“
    Nestor klappte sein Handy zu und stieg in den Zug. Am liebsten wäre er geflohen. Falls Cizinio recht hatte, hatte Rubens nicht die geringste Absicht, ihm etwas zu verkaufen, sondern wollte ihn in eine Falle locken und ihm womöglich etwas antun. Aber ihm blieb keine Wahl. Wenn Rubens der Kragen platzte, war ihm zuzutrauen, dass er schnurstracks zur Times ging.
    Ich muss ihn hinhalten. Ein Polizist! Ein dämlicher Polizist aus Brasilien!
    Nestor begegnete dem Blick des dunkelhäutigen Musikers auf dem Bahnsteig . Die Türen gehen zu, und er sitzt immer noch da, also kann er nicht derjenige sein, der mich verfolgt.
    Die U-Bahn setzte sich in Bewegung.
    Hoffentlich weiß Cizinio, was er tut.
    Nestor schwitzte. Es war ewig her, dass ihn jemand persönlich bedroht hatte. Als Junge war ihm das ein paarmal passiert, aber er hatte schnell gelernt, sich nicht mehr selbst die Hände schmutzig zu machen. Später, als seine erste Frau gestorben war, hatte ihn ein gewisser Polizist zwar sehr merkwürdig angesehen und ihm misstrauisch Fragen gestellt, aber es war nie zu Ermittlungen gekommen. Und in letzter Zeit hatte es in Übersee mit dem einen oder anderen Reporter oder Politiker

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