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Todesspiel

Todesspiel

Titel: Todesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.Scott Reiss
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Eingangshalle des Minos-Apartmentgebäudes, an die Yuppies in der Brooklyn Bagel & Coffee Company und an die Kunden in der Kovosky-Apotheke.
    „Er wohnt mit seiner hübschen Tochter ganz in der Nähe, nur ein paar Ecken weiter. Ein paar Jungs haben letzthin meine Kunden belästigt, und er hat dafür gesorgt, dass das aufhört. Hier in der Gegend ist er so was wie ein Polizist. Tut mir leid, dass seine Mutter so krank ist.“
    „Ja, das ist wirklich traurig“, pflichtete Cizinio bei, den es wurmte, dass der Wirt so eine hohe Meinung von Rubens hatte.
    Draußen vor der Tür des Restaurants nahm er das Gespräch von Jack Nestor entgegen.
    „Er hat mich angerufen, Cizinio.“
    Cizinio erstarrte. Seit er wusste, dass Rubens in der Nähe wohnte, musterte er die Passanten besonders interessiert, vor allem hielt er Ausschau nach jungen Mädchen südamerikanischer Herkunft, mit dunkler Hautfarbe, Kraushaar und viel nackter Haut.
    Estrella wird inzwischen etwa fünfzehn sein.
    Nestor sagte: „Er will, dass ich mich irgendwo mit ihm treffe. Er behauptet, er hätte einen Teil von Evans’ Unterlagen.“
    „Sind Sie sicher, dass er es war? Hat er sich mit seinem Namen gemeldet?“
    Nestor atmete stoßweise, wie Cizinio verblüfft registrierte. Er konnte sich nicht daran erinnern, den Padrone schon einmal so verunsichert erlebt zu haben. „Wer soll es denn sonst gewesen sein, Cizinio? Zuerst hat er sich als Journalist ausgegeben, und dann hat er zugegeben, dass das gelogen war. Er hatte denselben Akzent wie Sie! Er hat mich aufgefordert, zum U-Bahnhof am Times Square zu gehen, auf den Bahnsteig der Linie 7. Ich soll am Plan des U-Bahn-Netzes warten, bis jemand kommt, um mir zu sagen, was ich als Nächstes tun soll. Für den Fall, dass ich seine Anweisungen nicht befolge, hat er gedroht, seine Unterlagen zu veröffentlichen.“
    Cizinios Gedanken rasten. Sollte der Anrufer tatsächlich Rubens gewesen sein? War Rubens hier in Astoria? Hatte er einen Helfer?
    „Ich werde Sie begleiten, Padrone.“
    „Aber er hat gesagt, ich soll sofort losgehen.“
    „Padrone, erinnern Sie sich noch, was Sie mir über Geschäftsabschlüsse gesagt haben? Wenn jemand darauf drängt, dass man sofort unterschreibt, dann will er einen reinlegen.“
    „Nein! Er war wütend! Er hat gesagt, jemand würde mich beobachten. Ich habe ja versucht, ihn hinzuhalten. Ich kann mir nicht leisten, noch länger zu warten.“
    Cizinio suchte fieberhaft nach einer Lösung. „Ich bin schon unterwegs. Nehmen Sie zwei Männer mit, Padrone. Lassen Sie mich immer wissen, wo Sie gerade sind. Erinnern Sie sich daran, was wir für den Fall einer Lösegeldforderung geprobt haben? Das ist nichts anderes. Tun Sie genau das, was wir durch exerziert haben. Ich kümmere mich um alles Weitere. Bis später.“
    Cizinio rief kurz seine Leute an. „Findet heraus, wo Rubens wohnt. Wenn er nicht zu Hause ist, schnappt euch Estrella.“
    Dann rief er die anderen Leibwächter in Nestors Wohnung an und gab ihnen Anweisungen. Er würde unterwegs zu ihnen stoßen.
    Noch einmal musste Cizinio daran denken, wie verängstigt Nestor geklungen hatte. Andere Gefahren, die Cizinio für ihn aus dem Weg geräumt hatte, hatten die Firma betroffen, nicht Jack Nestor selbst. Damals in dem Restaurant in Brasilien hatte Nestor erst begriffen, dass er persönlich hätte Schaden nehmen können, als die Gefahr längst vorüber war. Seine Reaktion jetzt amüsierte Cizinio beinahe.
    Vielleicht ist der Padrone ja auch nur ein Mensch.
    Jack Nestor, Multimillionär, erfolgreicher Geschäftsmann, Freund von Senatoren und Präsidenten, der immer nur erster Klasse flog, bahnte sich den Weg durch die stinkende Menschenmenge, die zur Stoßzeit unterwegs war. Die morgendliche Erfrischungsdusche der Pendler hatte schon vor Stunden ihre Wirkung eingebüßt. „Nehmen Sie die Linie i“, hatte Rubens ihn angewiesen. Kein Taxi. Und nicht die Limousine. Rubens hatte tatsächlich darauf bestanden, dass Nestor mit der U-Bahn fuhr.
    Ist er in der Nähe und beobachtet mich? Ist das der Grund?
    Er stand in dem überfüllten Waggon, während ihm ein Mann sein Gesäß in die Weichteile schob, eine Frau ihm ihre Einkaufstasche gegen den Hintern presste, ein Kind nur ein paar Zentimeter von seiner Khakihose entfernt mit seinem Lutscher herumfuchtelte. Die Klimaanlage funktionierte mehr schlecht als recht, und weiter vorn schrie jemand: „Ich stehle nicht und raube niemanden aus! Vielleicht hat ja jemand ein bisschen

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