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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Demi ihr an, während sie Gemüse schnitt. Als Älteste war sie die stellvertretende Befehlshaberin nach Mama Papa, die das Unternehmen Küche leitete. Mama zuckte mit den Schultern. »Papa glaubt nicht dran, also ist es auch nicht so.«
    Susannah musste lächeln. »Die Schönheit der Verleugnung. Sie hat ihre Vorteile. Sind Sie sicher, dass ich nichts tun kann?«
    »Ja«, antwortete Demi. »Wir haben ein System.« Ihre zwei Jüngsten kamen in die Küche, Darlin' die Bulldogge in ihrem Schlepptau. »Hört auf, den Hund zu ärgern«, schimpfte Demi.
    »Luke ist bestimmt froh, dass das Tier nicht dauernd an seinen Fersen klebt«, bemerkte Susannah.
    »Ach, Luke tut immer, als sei er ein knallharter Kerl«, sagte Mitra, die am Herd stand und sich nun umwandte. »Dabei ist er ein echter Softie.«
    »Ich weiß«, sagte Susannah, und Demi blickte auf. »Tatsächlich?«, fragte sie, dann gab sie einem anderen Kind, das ungefähr zwölf Jahre alt war, einen Klaps auf die Finger. »Wage es nicht, mit deinen schmutzigen Händen etwas anzufassen, junger Mann. Los, geh sie waschen. Jetzt!« Wieder sah sie Susannah nachdenklich an. »Mögen Sie Kinder?« »Ich weiß nicht recht. Ich habe bisher nicht gerade viel mit Kindern zu tun gehabt.«
    Mitra lachte. »Meine Schwester will eigentlich nur wissen, ob Sie irgendwann einmal Kinder haben wollen, Susannah.«
    Nun blickten alle Frauen sie an. »Darüber habe ich mir eigentlich noch keine Gedanken gemacht.« »Nun, Sie werden nicht jünger«, sagte Demi, und Susannah lachte verblüfft. »Oh, danke.«
    Demi grinste. »Gern geschehen. Ich gebe einfach zu gern Ratschläge.«
    Mama schaute von dem Lammbraten auf. »Lass sie in Frieden, Demitra. Sie ist doch noch jung.« Susannah sah von der einen Schwester zur anderen. »Sie heißen Demitra?«, fragte sie Demi.
    »Ja. Und sie auch.« Demi zeigte auf Mitra. »In griechischen Familien ist es Tradition, dass das älteste Kind nach dem Vater oder der Mutter des Vaters genannt wird. Die Mutter unseres Vaters hieß Demitra. Das zweite Kind wiederum wird nach den Eltern der Mutter benannt.« »Und Mamas Mutter hieß eben auch Demitra«, fügte Mitra hinzu.
    »Und dann kann es sein, dass man in der eigenen Familie zwei Kinder mit demselben Namen hat?«
    Mitra zuckte mit den Schultern. »Es kommt sogar häufiger vor, als Sie vielleicht denken. Ich kenne eine Familie, in der drei Söhne Peter heißen. Die griechischen Namen unterschieden sich zwar, die Übersetzung lautet aber immer Peter.«
    Demi nickte. »Wie heißen Ihre Eltern, Susannah?« »Demi«, zischte Mitra und machte ein böses Gesicht. »Was?« Demi errötete. »Oh, tut mir leid. Ich habe nicht nachgedacht. Ihre Eltern sind ja ... Sie hatten kein besonders gutes Verhältnis zu Ihren Eltern.« Demi war offenbar Meisterin der Untertreibung, aber sie sah zerknirscht aus, weswegen Susannah ihr ein Lächeln schenkte. »Schon okay. Ich glaube, ich würde meine Kinder nicht nach ihnen benennen.« 1
    »Also wollen Sie Kinder.« Zufrieden widmete sich Demi wieder ihrem Gemüse.
    Susannah wollte protestieren, sah aber Mitras Grinsen und schloss den Mund wieder.
    »Wie tragen sich die Kleider, die ich gekauft habe, Susannah?«, wechselte Mitra geschickt das Thema. »Stacie war übrigens ganz aufgeregt, weil Sie ihr das erste Set geschenkt haben.«
    »Das freut mich. Die neuen Sachen sind ganz wunderbar, vielen Dank. Aber ich fürchte, ich brauche schon wieder neue.«
    Mitra riss die Augen auf. »Wie bitte? Ich habe doch fünf komplette Outfits gekauft.«
    Susannah verzog das Gesicht. »Leider sind sie ständig blutbefleckt.«
    »Oh, ach so.« Mitra zuckte wieder mit den Schultern. »Na ja, Johnny kann sie reinigen.«
    »Johnny kann alles reinigen«, sagte Demi. »Absolut alles.«
    Das Gespräch wandte sich nun Flecken aller Art zu, dann Johnny und anderen Vettern und schließlich weiteren Familienmitgliedern, bis Susannah es aufgab, sich alle Namen und Verwandtschaftsbeziehungen zu merken. Stattdessen genoss sie es einfach, in einer warmen Küche zu stehen und sich mit anderen zu unterhalten, anstatt im Restaurant dem Gespräch anderer Gäste zu lauschen, während sie allein aß.
    Beim Essen war es ähnlich. Susannah, die zwischen Luke und Leo platziert worden war, sah zu, wie liebevoll der Familienvater mit seiner Frau umging. Und es gab so viel Gelächter, dass sie gern etwas davon mitgenommen hätte. »Was heißt Lukamou?«, flüsterte sie Leo zu. Mama hatte Luke mehrmals so genannt, und

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