Todesspiele
hier sein. Daniel vertraut ihm, und Sie und Alex werden mit ihm fahren, damit es sicherer ist -verstanden?« Susannah nickte. »Okay.«
Er warf ihr einen erstaunten Blick zu. »Keine Diskussion?«
»Warum sollte ich?«, gab sie zurück. »Ich habe keine Waffe und bin nicht bei der Polizei. Ich habe überhaupt nichts dagegen, diesen Job euch Jungs zu überlassen und den Stab erst im Gerichtssaal zu übernehmen.« »Prima. Können Sie fahren?« »Wie bitte?«
»Ob Sie fahren können«, wiederholte er überdeutlich. »Sie leben in New York. Ich kenne New Yorker, die nie einen Führerschein gemacht haben.«
»Doch, ich habe einen. Ich fahre nicht oft, aber ich kann es.« Eigentlich fuhr sie nur einmal im Jahr immer zum selben Ort im Norden der Stadt, und für diese Fahrt mietete sie sich einen Wagen.
»Gut. Wenn irgendetwas schiefgeht, steigen Sie mit Alex ins Auto und hauen ab, okay?«
»Ja, okay. Aber was ...?« Susannah blinzelte, weil ihr Verstand nicht gleich akzeptierte, was sie vor sich sah. »Oh, mein Gott. Luke, Vorsicht!«
Ihr Ruf wurde vom Quietschen der Reifen übertönt, als Luke mit aller Kraft auf die Bremsen trat und das Heck des Wagens ausbrach. Das Auto schlingerte und rutschte und kam nur Zentimeter vor dem Körper auf der Straße zum Stehen.
»Verdammt.« Luke war aus dem Wagen, noch bevor sie Luft holen und sich abschnallen konnte. Sie folgte ihm zu der Frau, die zusammengekrümmt vor dem Kühler lag. Sie blutete, und ihr Gesicht sah so zerschunden aus, dass Susannah ihr Alter nur ahnen konnte. »Haben Sie sie angefahren? Mein Gott, haben wir das getan?«
»Nein«, sagte er und hockte sich neben die Frau. »Sie ist zusammengeschlagen worden.« Er zog zwei Paar Latexhandschuhe aus seiner Tasche. »Hier, ziehen Sie die an.« Er streifte sich das andere Paar über, dann glitten seine Hände sanft über die Beine der Frau. An ihren Knöcheln hielt er inne. Susannah beugte sich vor und erkannte vage unter all dem Blut und Schmutz die Tätowierung eines Schafs. Luke hob behutsam das Kinn der Frau an. »Sind Sie Bailey?«
»Ja«, sagte sie heiser. »Meine Kleine. Hope. Geht es ihr gut?«
Er strich ihr das strähnige Haar aus dem Gesicht. »Ja, es geht ihr gut, und sie ist in Sicherheit.« Er reichte Susannah das Handy. »Rufen Sie Chase an. Sagen Sie ihm, dass wir Bailey gefunden haben und dringend einen Krankenwagen brauchen. Und dann rufen Sie bitte auch Daniel an. Er soll umkehren.«
Luke lief zum Kofferraum und holte einen Erste-Hilfe-Kasten, während Susannah Special Agent Chase Wharton, Daniels und Lukes Chef, anwählte. Sie hatte Mühe, mit Lukes Handschuhen, die ihr zu groß waren, die Tastatur zu bedienen.
Bailey packte Lukes Arm, als er begann, die noch blutende Wunde am Kopf zu verarzten. »Wo ist... Alex?« Als Luke die Straße hinaufblickte, die Daniel gefahren sein musste, trat ein Ausdruck von Panik in Baileys Augen. »War sie etwa in dem Wagen, der eben vorbeikam? Mein Gott.« Seine Augen verengten sich. »Warum?« »Er bringt sie um. Er bringt sie alle um.« Er bringt sie alle um. Susannahs Herz setzte einen Schlag aus. Endlich fand sie Daniels Namen in Lukes Kurzwahlverzeichnis, wählte und ließ es klingeln. Luke drückte sanft Baileys Kinn. »Wer? Bailey, hören Sie mir zu. Wer hat Ihnen das angetan?« Aber die Frau schwieg. Sie begann sich zu wiegen, und Susannah schauderte. »Bailey. Wer war es?«
In diesem Moment meldete sich Daniels Mailbox. »Daniel. Wir haben Bailey gefunden. Fahr nicht weiter. Ruf erst zurück.« Sie wandte sich wieder an Luke. »Der Krankenwagen ist unterwegs, und Chase schickt Hilfe, aber Daniel meldet sich nicht.«
Luke stand auf. Ein Muskel zuckte an seinem Kiefer. »Ich kann Sie nicht einfach hier allein zurücklassen. Corchran wird noch mindestens zehn Minuten brauchen. Bleiben Sie bei ihr«, befahl er. »Er wird uns so viel Verstärkung wie möglich schicken müssen.«
Susannah kniete sich neben Bailey und strich ihr mit der behandschuhten Hand über das stumpfe Haar. »Bailey. Ich heiße Susannah. Bitte sagen Sie uns, wer das getan hat.«
Die Lider der Frau flatterten.
»Sie haben Alex.«
»Daniel ist bei ihr«, sagte Susannah beruhigend. »Er wird auf sie aufpassen.« Und dessen war sie sich hundertprozentig sicher, auch wenn sie Probleme mit ihrem Bruder hatte. »Hat Deputy Mansfield Ihnen das angetan?« Baileys Nicken war schwach. »Ja. Und Toby Granville.« Ihre Lippen zuckten verächtlich. »Dr. Granville.« Toby Granville. Die
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