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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Susannah?«
    Sie setzte die Lektüre fort. »Der kleine Mistkerl versucht doch tatsächlich, mich unter Druck zu setzen. Kann sein, dass er Carol mit seinem buddhistischen Voodoozauber beeindruckt, aber das Gequatsche über Mächte der Finsternis und
thichs
beeindruckt mich wenig. Grant ist nichts als ein schmieriger Opportunist. Solange er bekommt, was er will, würde er alles und jeden benutzen. Er dachte, er käme über Simon an mich heran, aber ich habe Simons Sünden vertuscht. Dann hat er es über Susannah versucht. Ha. Als hätte das irgendeine Wirkung. Sie ...« Susannahs Stimme wollte nicht weiter. »Sie bedeutet mir nichts.« »Es tut mir leid, meine Liebe«, flüsterte Talia. »Hören Sie ruhig auf zu lesen.«
    »Nein. Ich muss es wissen. Aber heute nun ... das! Er hat Borenson gegen mich eingesetzt, und das dulde ich nicht. Wenn ich das nächste Mal eine Forderung stelle, werden sich die Verteidiger einfach nur jammernd an ihn wenden, und er lässt sie mit einem Klaps auf die Finger gehen. Borenson ist schwach. Ich habe ihm gesagt, er soll diesen ehrgeizigen Schwachkopf Alderman loswerden, aber hat er auf mich gehört? Natürlich nicht. Bisher war es sein eigenes Problem, dass Alderman ihm gedroht hat. Jetzt aber wird es auch meins. Verdammt, dieses Haus kostet Geld. Die Rechnungen summieren sich. Der Kerl wird mir mein Einkommen nicht kürzen.«
    Furcht sammelte sich in ihrer Magengrube. »Er hat es wegen des Geldes gemacht. Um das Haus und seinen Lebensstandard zu halten.« Und er hat es gewusst. »Er wusste, was mir passiert war.« Mit zitternden Händen blätterte sie, bis sie den einen Tag im Januar fand, den Tag, an dem sie in ihrem Versteck erwacht war - blutend, wund, voller Prellungen und zu Tode verängstigt. Sie war danach nicht mehr dieselbe gewesen.
    »Wenn ich es recht verstehe, hat Grant versucht, meinem Vater das Geld abzupressen, das mein Vater wiederum von den Leuten erpresst hat, die in seinem Gerichtssaal erscheinen mussten.« Verbittert verzog sie die Lippen zu einem Lächeln. »Wenn das keine perverse Ironie ist.« Mit wachsendem Entsetzen las sie weiter. »Dieser Schnösel Grant kam heute und zeigte mir Bilder von Simon, wie er Susannah vögelte. Ich sollte schockiert und beschämt sein. Inzest, mein Gott. Ich sagte Grant, er könne zur Hölle gehen, Susannah habe eben bekommen, was sie verdient hat. Im Übrigen geht sie nie im Leben zur Polizei, dazu hat das Mädchen nicht den Mumm. Also wieder nichts für Charles. Er ging mit eingezogenem Schwanz und stieß wie immer wüste Drohungen aus. >Das wirst du bereuen<, tönte er. >Eines Tages tut Simon etwas so Schlimmes, dass selbst du ihn nicht mehr raushauen kannst.< Ja, na klar. Ich sagte ihm, dass er Susannah gerne haben könne, ich hätte keine Verwendung für sie, und er bedankte sich artig.«
    Susannah schloss erneut die Augen. Tränen tropften ihr auf die Hände, und sie wischte sich hastig über die Augen. »Ich will nicht die Beweisstücke durchweichen.« Talia drückte ihr ein Papiertaschentuch in die Hand und nahm sich dann selbst eins. »Es tut mir so leid, Susannah«, flüsterte sie mit brüchiger Stimme.
    Plötzlich lachte Susannah laut auf. »Dies hier ... Das hier ist überhaupt kein Beweis. Wir können damit höchstens beweisen, dass Charles Grant von meiner .... meiner Vergewaltigung wusste.«
    »Er hat sie initiiert«, sagte Talia bestimmt. »Das weiß ich.«
    Susannah schüttelte den Kopf. »Aber wir haben keinen Beweis.«
    Beide saßen eine lange Weile schweigend da. Schließlich sprach Talia wieder. »Wie mir scheint, hatten Ihr Vater und Charles Grant eine Dauerfehde miteinander, in der Richter Borenson die Rolle des Bauern einnahm. Aber es geschieht nichts weiter. Es kommt nicht zum Knall, nicht zu öffentlichen Anschuldigungen. Borenson wird pensioniert und zieht sich in die Berge zurück, Grant lehrt, Ihr Vater richtet, und beide führen ihr lukratives Erpressungsgeschäft weiter. Keiner mordet, meuchelt oder tut sonst etwas Auffälliges.« Talia machte eine Pause. »Nicht, bis Simon wiederauftaucht.«
    Susannah ließ die Worte wirken, dann war ihr plötzlich alles klar. »Die drei hatten eine Art Waffenstillstand.« Ihre Hände zitterten nicht mehr, als sie die Seiten umblätterte. Sie wusste, was sie finden würde. Sie überging Alicia Tremaines Mord und Gary Fulmores Prozess in Boren-sons Gerichtssaal. »Meine Mutter brachte Frank Loomis dazu, die Beweise zu manipulieren, aber auch Grant hatte seine Hand im

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