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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Spiel. Toby Granville war Charles Grants Protege. Wenn die Wahrheit ans Licht gekommen wäre und die Öffentlichkeit erfahren hätte, wer Alicia vergewaltigt hatte, dann hätte man Toby Granville eingesperrt.«
    »Also hat Grant Borenson dazu gebracht, wegzusehen und die fingierten Beweise zuzulassen.« »Ja, das glaube ich auch. Dann wird Marcy Linton verhaftet, und die Fehde erreicht einen Höhepunkt. Vielleicht weiß mein Vater, dass Grant etwas mit Marcy zu tun hat, vielleicht ist es auch einfach nur schlechtes Karma, jedenfalls benutzt Grant, was er hat, um bei Borenson einen neuen Prozess anzustrengen und das Urteil zu reduzieren.« »Ihr Vater war darüber nicht glücklich. Wie haben sie also diesen Waffenstillstand geschlossen?« Susannah blätterte weiter bis ein Jahr nach Alicias Tod -bis zu dem Tag, an dem Simon »gestorben« war. »Am Tag, als Simon verschwand, hörte ich ihn und meinen Vater streiten. Mein Vater hatte die Fotos gefunden, die Daniel vor wenigen Tagen schließlich dazu benutzt hat, die Opfer zu identifizieren. Mein Vater sagte Simon, er würde ihn entweder anzeigen oder er müsse verschwinden. Ein paar Tage später hörten wir, dass Simon tot war. Er sei nach Mexiko abgehauen und hätte einen Autounfall gehabt.« »Aber das stimmte nicht. Simon war nicht tot.« »Nein. Mein Vater wollte nur verhindern, dass meine Mutter nach ihm suchte, denn sie hätte niemals aufgegeben, wenn sie den Verdacht gehabt hätte, dass er noch leben könnte. Mein Vater flog nach Mexiko und kehrte mit einem Sarg zurück, in dem angeblich Simons sterbliche Überreste lagen. In Mexiko hatte es eine Autopsie gegeben, und die Leiche im Sarg war bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Dennoch brauchte er einen Totenschein, den ein Gerichtsmediziner unterschrieben hatte.«
    »Ich habe gelesen, dass die Leiche im Familiengrab viel zu klein für Simon gewesen ist.«
    »Ja. Kein Gerichtsmediziner hätte die Leiche für Simon gehalten. Nicht einmal so verbrannt, wie sie war.« Sie hielt Talia das Buch hin, so dass sie es sehen konnte. »Arthur hat hier den Empfang der Sterbeurkunde dokumentiert. Unterschrieben vom Gerichtsmediziner, der außerdem der ortsansässige Allgemeinarzt war.« »Also ein Komplize.«
    »So muss es sein. Arthur hat die Urkunde, wie er hier schreibt, einen Tag nach Simons Verschwinden erhalten. Aber das war ein Tag bevor wir überhaupt erfuhren, dass Simon in Mexiko gestorben war.« Susannah war nicht überrascht und gleichzeitig wie vom Donner gerührt. »Sie wussten alle, dass Simon noch am Leben war.« »Nachdem Borenson also den Totenschein verkauft hat, geht er in Rente und zieht sich in eine Berghütte zurück.« »Mein Vater hatte die Bedrohung neutralisiert, und Mr. Grant musste mal wieder einen Rückzieher machen. Ein paar Monate später ging ich nach New York ans College.«
    »Aber Charles Grant wollte Sie nicht aus den Fingern lassen«, murmelte Talia. »Sie waren sein.« »Ich kann nur vermuten, dass er Marcy so lange manipulierte, bis sie mich suchte und Kontakt zu mir aufnahm. Ich nehme an, sie hat mich für das gehasst, was mein Vater ihr und ihrer Familie angetan hat.«
    Talias Seufzen war schwer und traurig. »Da hätten wir unsere Verbindung. Ich rufe Chase an und teile ihm das Wichtigste schon einmal mit. Sie sammeln die Bücher ein, und ich helfe Ihnen gleich, sie zum Auto zu bringen.« Talia erhob sich und ging hinaus in die Eingangshalle, um zu telefonieren, aber Susannah saß eine Weile lang einfach nur reglos da und starrte auf die Bücher. So viel Leid, so viel Elend, alles aus Gier, aus Lust an der Macht. Für diese Männer war es bloß ein Spiel gewesen. Und ich war eine Figur darin.
    Müde holte sie die Dokumente und Tagebücher aus dem Safe im Boden und verharrte plötzlich. Zwischen den Unterlagen befanden sich dicke Geldbündel. Viele dicke Bündel. »Talia? Kommen Sie doch mal her ...« Der Satz blieb in der Luft hängen, als Susannah über die Schulter blickte und ihr Herz stolpernd zum Stehen kam. Nicht Talia stand im Türrahmen, sondern Bobby. Sie trug ein boshaftes Grinsen zur Schau und hielt eine Pistole mit Schalldämpfer in der Hand. »Willkommen zu Hause, kleine Schwester.«
     

24. Kapitel
Dutton,
Montag, 5. Februar, 13.20 Uhr
     
    Charles Grant saß auf seinem Klappstuhl bei der Beerdigung von Janet Bowie. Seine Hände ruhten auf dem Griff seines Gehstocks. Bei den anderen Trauerfeiern hatte er einen Platz in der ersten Reihe gehabt, doch hier saßen er und die

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