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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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nur und tat das alles ab.«
    Luke war hellhörig geworden. »Wie konnten Sie sie denn belauschen?«
    »Ich hatte mich versteckt.« Sie verzog unwillkürlich das Gesicht.
    »Im Geheimversteck?«, fragte er leise. »Ja.« Sie holte tief Luft. »Im Geheimversteck. Hinter meinem Schrank konnte ich alles hören, was in Simons Zimmer gesprochen wurde.«
    »Und warum haben Sie sich an jenem Tag dort versteckt?«, hakte er nach.
    »Weil Simon mir aufgetragen hatte, zu Hause zu sein. Ein Freund, der mich gerne >kennenlernen< wollte, würde ihn besuchen kommen. Ich war erst elf, aber ich verstand sehr genau, was er damit meinte. Und es war gut, dass ich mich versteckt hatte. Der Junge sagte nämlich, er würde Simon erst zu seinem Tick bringen, nachdem er bei mir war. Er war verdammt wütend, als sie mein Zimmer leer vorfanden.«
    »Wer?«, fragte Luke. »Wer war verdammt wütend? Simon oder der andere?«
    »Beide.«
    »Also wusste Simon zu diesem Zeitpunkt noch nichts von dem Versteck?«
    »Ich denke nicht, aber ich bin mir nicht sicher. Vielleicht wusste er doch schon Bescheid, ließ mich aber im Glauben, dass es nicht so wäre, so dass ich mich in Sicherheit wähnte. Simon liebte Psychotricks. Die Reaktionen des Gegners manipulieren zu können muss ihm sehr reizvoll erschienen sein.«
    Luke zog die Brauen zusammen. »Aber was soll dieses Wort bedeuten? Tick - wie ein Spleen oder eine Marotte?«
    »Ich weiß es nicht. Ich wollte es am nächsten Tag in der Bibliothek nachschlagen, fand aber nichts. Und ich konnte nicht riskieren, jemanden zu fragen.« »Warum denn nicht?«, fragte Alex.
    Sie zögerte, dann zuckte sie mit den Schultern. »Weil mein Vater es herausgefunden hätte.«
    »Ihr Vater wollte nicht, dass Sie mit Bibliothekarinnen sprachen?«, fragte Luke behutsam.
    »Mein Vater wollte mich mit niemandem sprechen lassen.«
    Luke öffnete den Mund, entschied sich aber, besser nicht zu sagen, was ihm durch den Sinn ging. »Okay. Es wäre also möglich, dass der Junge damals Toby Granville war?« »Absolut. Toby und Simon waren befreundet. Simon hatte vor kurzem sein Bein verloren, und viele Kids fanden die Prothese schauderhaft. Toby nicht. Er fand sie cool.«
    »Gut, nehmen wir also an, dass es sich um Toby handelte. Er hatte eine Art Mentor, einen Lehrer. Jemand, der ihn in der Kunst der Manipulation schulte. Sein Tick. Hm.« »Das ist Jahre her«, sagte Susannah zweifelnd. »Vielleicht lebt diese Person nicht einmal mehr. Und falls ja, muss derjenige noch lange nicht Granvilles Partner sein.« »Stimmt«, sagte Luke. »Aber bis wir einen Durchsuchungsbefehl für Granvilles Haus bekommen oder unsere Unbekannte von heute das Bewusstsein wiedererlangt, ist das alles, was wir haben.« Er holte sein Handy aus der Tasche. »Rufen Sie bitte Chase an und sagen Sie ihm, was Sie uns gerade erzählt haben. Und bitten Sie ihn, das Wort >Tick< zu recherchieren.«
    Susannah gehorchte, während sie ihren Laptop aus der Tasche holte. Chase war unterwegs zum Hubschrauberlandeplatz der Klinik. Als sie ihm alles erklärt hatte, war ihr Computer hochgefahren.
    »Gibt es etwas Neues von Daniel?«, fragte Alex erwartungsvoll.
    Susannah schüttelte den Kopf und erstickte die aufkommende Übelkeit. Er ist stark, er schafft es. Sie sollte sich eher Sorgen um den Zustand des Mädchens machen. »Noch nicht. Chase meint, der Hubschrauber soll in ungefähr fünfzehn Minuten landen. Aber bis dahin können wir uns beschäftigen.«
    Luke warf ihr einen Seitenblick zu. »Was haben Sie vor?« »Selbst recherchieren. Ich kann's drahtlos.« Er war beeindruckt. »Cool. Googeln Sie >Tick< - mit k, c und ck - und >Meister<.«
    »Schon eingegeben.« Ungeduldig wartete sie und runzelte dann die Stirn. »Na ja. >Tik< wird in Südafrika die Droge Crystal Meth genannt. Und es bedeutet Land und Himmel auf Kambodschanisch. Sonst nichts, was passen könnte. Es sei denn...« Kambodscha löste eine andere Erinnerung aus. An einen Text aus einem Lehrbuch vom College. »Es sei denn?«, fragte Luke nach.
    »Es sei denn, es wird bloß so ausgesprochen, aber ganz anders geschrieben. Sie gab »Aussprache + Tick + Meister« ein und nickte einen Moment später. »Es ist ein vietnamesisches Wort, man schreibt es t-h-i-c-h. Ein respektvoller Titel für einen buddhistischen Mönch.« Sie sah zweifelnd auf. »Aber Buddhismus predigt Liebe und Harmonie. Das muss ja ein völlig pervertierter Mönch gewesen sein.« »Schon richtig. Aber ein pervertierter Mönch ist weit mehr, als

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