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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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abtransportiert. Dummerweise haben wir keine Hinweise auf Täter oder Opfer.«
    »O Gott.« Sie mochte sich kaum ausmalen, wie sehr das Mädchen gelitten hatte. Und plötzlich begriff sie, was Luke mit seiner Frage angedeutet hatte. »Wir sind voller Blut«, stellte sie ruhig fest. Sie hatten Handschuhe getragen, aber Susannahs Jacke war blutgetränkt und Lukes T-Shirt ebenso. »Wenn sie irgendetwas hat, besteht auch für uns eine Gefahr.«
    »Man wird uns in der Notaufnahme auf alles Mögliche testen«, meldete sich Alex vom Rücksitz zu Wort. »Wahrscheinlich werden die sich eher wegen Hepatitis Sorgen machen. Dagegen wird man uns automatisch Gamma-globulin-Spritzen geben.«
    »Wie lange dauert heutzutage ein HIV-Test?«, fragte Susannah ohne Umschweife. »Vierundzwanzig Stunden«, erwiderte Alex. »Okay.« Susannah lehnte sich zurück und versuchte, ihre Furcht niederzukämpfen. Vierundzwanzig Stunden konnte man noch aushalten. Weit besser als die Woche, die es damals gedauert hatte.
    »Luke«, sagte Alex plötzlich. »Granville hat etwas gesagt, bevor er starb.«
    Wie bitte? Susannah drehte sich erneut um, um sie anzusehen. »Granville ist tot?«
    »Mack O'Brien hat ihn getötet.« Alex musterte Susannahs Gesicht, dann wurde ihre Miene sanft. »Tut mir leid. Jetzt können Sie ihm nie mehr gegenübertreten.«
    Daniels neue Freundin war anscheinend sehr sensibel.
    »Nein. Aber es bleiben immerhin noch zwei.«
    Alex schüttelte den Kopf. »Mansfield lebt auch nicht mehr.
    Ich habe ihn getötet, nachdem er Daniel angeschossen hat.«
    Susannahs Dankbarkeit kämpfte gegen ihre aufsteigende Frustration an. »Hat er wenigstens gelitten?«
    »Nicht genug«, sagte Luke grimmig. »Alex, was hast du gerade gemeint? Was hat Granville gesagt?«
    »Er sagte wortwörtlich: >Sie glauben, Sie wüssten Bescheid. Aber Sie wissen nichts. Es gibt andere.<«
    Luke nickte. »Ja, das ergibt natürlich Sinn. Jemand hat die anderen Mädchen weggebracht. Er konnte das nicht allein durchziehen.«
    Alex schüttelte langsam den Kopf. »Nein, darum ging es nicht. Er sagte: >Simon war mein Handlanger. Ich war der eines anderen.< Sie schnitt ein Gesicht. »Ich weiß, wie albern es ist, aber es klang ominös. Als wäre dies alles hier eine Art Kult oder so etwas.«
    Ich war der eines anderen. Ein Schauder lief Susannah über den Rücken, als sich eine Erinnerung meldete, ein Gesprächsfetzen, den sie vor langer, langer Zeit mitgehört hatte.
    »Hat er auch gesagt, wer dieser andere ist?«, fragte Luke. »Hätte er vielleicht, wenn O'Brien nicht in diesem Moment gekommen wäre und ihm das Gehirn weggepustet hätte«, erwiderte Alex trocken.
    »Tick«, murmelte Susannah, und Luke wandte den Kopf und sah sie verwirrt an. »Was sagen Sie?«
    »Tick«, wiederholte sie. Jetzt wurde das Bild klarer. »Ich habe sie damals gehört.« »Was? Wen?«
    »Simon und jemand anderen. Einen Jungen. Wer es war, weiß ich nicht - ich habe ihn nicht gesehen. Sie waren in Simons Zimmer und sprachen miteinander. Stritten sich. Der andere Junge hatte Simon offenbar in einem Spiel besiegt, und Simon behauptete, er würde betrügen. Aber der Junge meinte nur, jemand habe ihm beigebracht, wie man immer gewinnen könne.« Sie versetzte sich gedanklich in der Zeit zurück. »Er sagte irgendetwas davon, die Züge des Gegners vorausahnen, seine Reaktion manipulieren zu können. Simon war trotzdem stocksauer, das konnte man hören. Er wollte ihm eine Lektion erteilen. Aber der Junge konnte ihn überreden, noch einmal zu spielen.«
    Alex beugte sich gespannt vor. »Und was geschah dann?« »Simon verlor erneut. Er war ein Schläger, aber er war auch sehr schlau. Er wollte wissen, wie der andere Junge es angestellt hatte. Wahrscheinlich ging seine Fantasie schon mit ihm durch, was er mit solch einem Talent alles anstellen könnte. Er verlangte, die Person, die es dem Jungen beigebracht hatte, kennenzulernen. Der Junge meinte, es sei sein Tick. Sein Meister. Am Anfang dachte ich, er würde einen Witz machen, und Simon dachte das wohl auch, aber der andere Junge meinte es sehr ernst. Er sprach ... ehrerbietig. Simon war natürlich fasziniert.«
    »Und wie ging es weiter?«, wollte Luke wissen. »Der Junge behauptete, Simon würde nach einer solchen Begegnung nicht mehr derselbe sein. Dass er dann >einem anderen gehören würde.< Das waren seine Worte. Ich weiß es noch so gut, weil mir eiskalt wurde, obwohl es dort, wo ... wo ich mich aufhielt, höllisch warm war. Aber Simon lachte

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