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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Mädchen auf der Intensivstation lag. Er wirkte müde. »Ich durfte ein paar Minuten zu ihr.«
    »War sie bei klarem Bewusstsein?«
    »Ich denke ja. Sie hat mich erkannt und meine Finger gedrückt. Sie hat jetzt zwar die Augen geschlossen, aber vielleicht ist sie noch wach.« »Aber sie atmet noch durch den Schlauch.« »Wie ich schon am Telefon sagte, sie kann nicht sprechen. Der Arzt sagte, sie habe eine Schocklunge.« Luke verzog das Gesicht. »Verdammt.« »Sie wissen, was das ist?«
    »Ja. Mein Bruder Leo war bei der Marine, einmal wurde er bei einem Kampf verwundet. Auf einer Seite brachen gleichzeitig drei Rippen, und seine Lunge kollabierte.« Sein Blick verfinsterte sich. »Habe ich das verursacht, als ich sie getragen habe?«
    Seine Sorge rührte sie. »Das kann ich mir nicht vorstellen. Ihr Brustkasten war mit Prellungen übersät. Einer der Ärzte sagte, es sähe nach einer Stiefelspitze aus. Wahrscheinlich muss sie noch ein, zwei Tage intubiert bleiben.«
    »Wir können sie trotzdem befragen. Wenn sie bei klarem Verstand ist, benutzen wir eine Buchstabentabelle, und sie kann blinzeln. Jedenfalls müssen wir unbedingt herausfinden, was sie weiß.«
    Er trat einen Schritt näher, bis er direkt hinter ihr stand, und die Wärme, die sein Körper ausstrahlte, ließ sie schaudern. Er beugte sich vor, um durch die Scheibe zu sehen, und wenn sie den Kopf gedreht hätte, wären kaum zwei Zentimeter Platz zwischen ihrer Nasenspitze und seiner mit Bartstoppeln bedeckten Wange gewesen. Heute Nachmittag im Auto hatte er nach Zedern gerochen. Nun roch er nach Rauch. Susannah blickte stur geradeaus durch die Scheibe.
    »Sie sieht jünger aus als vorhin«, murmelte Luke.
    »Sie war vorhin unter all dem Blut kaum erkennbar. Wo hat es gebrannt?«
    Er wandte den Kopf, und sie spürte seinen Blick. »In Granvilles Haus.«
    Susannah schloss die Augen. »Verdammt.«
    »Das war auch mein erster Kommentar.« Er trat zurück und nahm die Wärme mit, und sie schauderte wieder, da ihr plötzlich kalt war. »Ich werde versuchen, mit ihr zu reden.« Er hielt ihr eine Einkaufstüte hin. »Das ist für Sie.«
    In der Tüte befanden sich Kleidungsstücke, und Susannah nahm sie und sah überrascht zu ihm auf. »Wo haben Sie die her?«
    Sein Mund zuckte. »Wir hatten eine spontane Familienzusammenführung in der Eingangshalle. Meine Mutter hat auf meinen Bruder und meine Nichte gewartet, die sie abholen wollten. Leo hat Stacie von der Arbeit in der Mall abgeholt, wo sie Ihnen die Sachen besorgt hat. Leo fährt jetzt Mama heim, und Stacie fährt Mamas Auto heim, denn das letzte Mal hat sie einen Strafzettel bekommen, weil sie zu langsam gefahren ist.« Er zuckte mit den Schultern. »Auf diese Art sind Cops und Mama glücklich, und alles ist in Ordnung.«
    Susannah hatte den leisen Verdacht, dass kein Cop Mrs. Papadopoulos freiwillig einen Strafzettel geben würde.
    »Ahm, vielen Dank. Ich schreibe Ihrer Nichte einen Scheck aus.«
    Er nickte, dann ging er an ihr vorbei in das kleine Krankenzimmer.
    Die Schwester stand auf der anderen Seite des Bettes. »Zwei Minuten. Mehr nicht.«
    »Ja, Ma'am. Hallo, Kleine.« Lukes Stimme war sanft. »Bist du wach?«
    Die Augenlider des Mädchens flatterten, aber sie schlug sie nicht auf. Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. »Erinnerst du dich an mich? Ich bin Agent Papadopoulos. Ich war bei Susannah Vartanian, als wir dich heute Nachmittag gefunden haben.«
    Die Gestalt in dem Bett rührte sich, und die Kurve auf dem Monitor des Blutdruckmessgeräts stieg leicht an. »Ich will dir nichts tun, Honey«, fuhr er fort. »Aber ich brauche deine Hilfe.«
    Der Puls des Mädchens beschleunigte sich, und das Gerät begann zu piepen. Sie warf den Kopf zur Seite, und Luke wandte sich besorgt zu Susannah um, während die Schwester den Eindruck machte, als wolle sie ihn am liebsten sofort hinauswerfen.
    Susannah betrat den Raum, stellte die Tüte ab und strich dem Mädchen behutsam über die Wange. »Ich bin auch hier«, sagte sie. »Hab keine Angst.«
    Tatsächlich zeigten die Monitore an, dass das Mädchen sich beruhigte, und Luke stand auf. »Ich warte auf der anderen Seite der Glasscheibe. Reden Sie mit ihr. Sie wissen, was wir brauchen. Ich hole Ihnen eine Buchstabentabelle.« »Okay.« Susannah beugte sich vor und bedeckte eine Hand des Mädchens mit ihrer. »Hey, es geht dir gut, und du bist hier in Sicherheit. Niemand kann dir mehr etwas antun. Aber die anderen Mädchen hatten kein solches Glück

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