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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Buchstaben hätte. War das Mädchen von zu Hause weggelaufen? War sie entführt worden? Man hatte ihr die Fingerabdrücke abgenommen, als sie ins Krankenhaus eingeliefert worden war, das wusste sie. Noch hatte es jedoch keine Ergebnisse gegeben. Das Mädchen war eine Unbekannte.
    Wer wartet auf dich, M? Kurz bevor sie in den Helikopter geladen worden war, hatte sie nach ihrer Mutter gefragt, also besaß sie zumindest noch einen Elternteil, der sie - hoffentlich - liebte.
    Susannah rief die Website für vermisste Kinder auf und durchsuchte die Datenbank für Mädchen. Es waren Hunderte, viele Hunderte. Sie engte die Suche auf Mädchen mit einem Vornamen mit M ein und erhielt etwas weniger als fünfzig. Traurig betrachtete sie ein Gesicht nach dem anderen. Jedes Mädchen von dieser Seite war verschwunden.
    So schlimm ihre Kindheit auch gewesen war, sie war zumindest nicht entführt worden. Zumindest nicht länger als eine Nacht. Damals als Simon und die anderen ... mich vergewaltigt haben. Noch immer fiel es ihr schwer, es auszusprechen. Sogar im Geist. Würde es je einfacher werden?
    Sie hatte alle Bilder durchgesehen und seufzte. Ihre unbekannte M war nicht darunter. Die meisten Mädchen, die in der Datenbank erfasst waren, wurden als »gefährdete Ausreißerinnen« eingestuft, und die Suche nach ihnen wurde mit weit weniger Aufwand betrieben, als es bei Entführten geschehen mochte. Das war traurig, aber in einer Welt von knappen Budgets und Personalmangel die harte Realität. Sie fragte sich, ob das Mädchen im Krankenhaus ursprünglich ausgerissen war. Es gab Online-Vermittlungsstellen für jugendliche Ausreißer. Sie rief eine der Seiten auf und seufzte wieder. Viele Fotos. Alle individuell gelistet. Keine Suchmasken, mit denen man die Menge der Personen einengen konnte. Sie setzte sich zurück und begann, jede Datei zu öffnen.
    Es würde wohl eine lange Nacht werden.
     
Charlotte, North Carolina,
Samstag, 3. Februar, 3,15 Uhr
     
    Rocky bremste ab, fuhr auf den Parkplatz und war einmal mehr froh über ihr fast fotografisches Gedächtnis. Sie hatte nicht ins Ridgefield House zurückkehren wollen, um in ihren Aufzeichnungen nachzusehen. Hatte nicht Bobby gegenübertreten wollen. Zumindest nicht, bis ich das hier in Ordnung gebracht habe. Zum Glück kannte sie so gut wie alle Einzelheiten über die Mädchen, die sie in den vergangenen anderthalb Jahren von zu Hause fortgelockt hatte, auswendig.
    Das heutige Opfer diente einem doppelten Zweck: Zum einen würde Bobby eine neue Blondine bekommen, zum anderen konnte sie sich damit Monica Cassidys Schweigen erkaufen, bis das Mädchen aus der schwer bewachten Intensivstation entlassen wurde. Anschließend würde Rocky die Krankenschwester dazu bringen, das Mädchen zu töten.
    Wie genau sie das bewerkstelligen wollte, wusste sie nicht, aber darum konnte sie sich Gedanken machen, wenn es so weit war.
    Sie lag gut in der Zeit, aber obwohl sie sich den Kopf zermartert hatte, war ihr auch während der vierstündigen Fahrt nicht eingefallen, wie sie das, was vor ihr lag, allein schaffen sollte. Sie ließ das Lenkrad los und befühlte ihre Tasche. Die Waffe war noch da, und es beruhigte sie, sie zu fühlen.
    Sei nicht albern. Du machst das nicht zum ersten Mal. Aber zum ersten Mal allein. Zweimal hatte sie Mansfield begleitet, aber sie war eigentlich nur die Fahrerin gewesen. Mansfield hatte den Rest des Jobs erledigt. Heute Nacht war sie solo. O Gott, da ist sie. Ein junges Mädchen war ein Stück aus den Schatten herausgetreten und wartete offensichtlich. Also gut. Und verdirb es bloß nicht.
     
Ridgefield House,
 Samstag, 3. Februar, 3.15 Uhr
     
    Das Klingeln des Telefons riss Bobby aus dem Schlaf. Die Nummer auf dem Display gehörte zu Paul. »Ja? Wo zum Teufel bist du?«
    »Auf dem Parkplatz eines Nachtcafes in Charlotte, North Carolina.«
    »Warum?«
    »Weil Rocky hier haltgemacht hat. Sie sitzt im Wagen, die Lichter sind aus. Sie scheint zu warten. Ah, Moment. Da kommt jemand.« »Kann man dich sehen?«
    Er schnaubte. »Unfug. Wenn ich nicht gesehen werden will, sieht mich auch keiner, das weißt du. Ein Mädchen, fünfzehn vielleicht. Sie geht auf Rockys Wagen zu.« »Ist sie blond?« »Was?«
    »Ist sie blond?« Bobby wiederholte jedes Wort überdeutlich.
    »Ja, sieht so aus.«
    Bobby gähnte. »Dann geht's ums Geschäft. Rocky sagte, sie hätte ein paar Blondinen in der Pipeline. Ich hatte ihr zwar gesagt, dass ich mich ums Abholen kümmern würde, aber

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