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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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starrte sie immer noch an. »Ich denke, das haben wir wohl alle gedacht.« »Ich habe heute meine Aussage gemacht und unterschrieben«, sagte Susannah. »Ich werde vor Gericht erscheinen, wenn nötig.«
    Gretchen nickte langsam. »Es wird schwierig werden.« Schwierig. Langsam konnte sie das Wort nicht mehr ausstehen. »Ich schätze, es wird für uns alle die Hölle werden.«
    »Wahrscheinlich wissen Sie es besser als jede andere«, sagte Gretchen. »Sie sind Anwältin, wie ich gelesen habe.« Noch, dachte Susannah, als Al ihren Arm erneut drückte. Bald vielleicht nicht mehr. Al hatte natürlich recht: Die Verteidigung würde nun bei jedem Fall versuchen, ihren Status als ehemaliges Opfer auszuschlachten. Trotzdem würde sie zu den anderen Frauen stehen. Sie konnte sich immer noch Gedanken über Lösungen machen, wenn die Probleme tatsächlich auftauchten. »Staatsanwältin Chloe Hathaway hat mir erzählt, dass Sie eine Pressekonferenz arrangieren. Wenn Sie mir sagen, wann und wo sie stattfinden wird, komme ich.« »Danke.«
    »Danken Sie mir bitte nicht. Ich gebe Ihnen meine Karte. Rufen Sie mich an.« Sie senkte den Kopf, um in ihrer Handtasche zu suchen, als plötzlich ein scharfes Krachen die Luft zerriss.
    Susannah wurde zu Boden gestoßen, und Als Gewicht presste ihr alle Luft aus den Lungen. Und dann brach auf dem Friedhof das Chaos aus. Leute schrien und rannten umher, während die Polizei Befehle brüllte und versuchte, Ordnung in die panikgetriebene Menge zu bringen. Benommen hob Susannah den Kopf und entdeckte inmitten der Hektik augenblicklich eine Frau, die fast reglos verharrte. Sie trug Schwarz, von ihrem Hut über die Handschuhe bis hin zum Saum ihres altmodischen Kleides. Ein schwarzer Schleier verdeckte ihr Gesicht, aber irgendwie wusste Susannah, dass die Frau sie anstarrte. Mich anstarrt.
    Und Susannah starrte wie hypnotisiert zurück.
    Rote Lippen. So rote Lippen. Die Farbe war sogar durch die schwarze Spitze zu sehen, was eine seltsame Wirkung erzeugte. Und dann wich die Frau zurück und war einen Moment später in der Menge verrschwunden.
    »Alles in Ordnung?«, brüllte Al über die Schreie hinweg.
    »Ich ... ich bin unverletzt.«
    »Bleiben Sie noch einen Moment un... Oh, verdammt!« Al sprang auf, und Susannah kam langsam zum Knien, als Al vorsichtig Gretchen Frenchs Körper zu Boden gleiten ließ. »Sie wurde getroffen.«
    Mindestens zwanzig Polizisten stürmten die Umgebung, und Susannah versuchte zum zweiten Mal in vierundzwanzig Stunden, eine Blutung zu stillen. Gretchen war bei Bewusstsein, aber sehr blass und durcheinander. Die Kugel war durch ihren Oberarmmuskel gedrungen, und das Blut sickerte kontinuierlich aus der Wunde.
    »Bleiben Sie bitte, wo Sie sind«, sagte Susannah. »Bewegen Sie sich nicht.« Sie knüllte Als Taschentuch zusammen und drückte es auf Gretchens Arm. »Al, können Sie mir ...« Sie sah auf und entdeckte, dass Als entsetzter Blick auf etwas vor ihm fixiert war, und ihr Herzschlag setzte aus. »O nein. Nein!«
    Kate Davis lag auf dem Boden zwischen zwei Grabsteinen und starrte blicklos in den Himmel. Ihre weiße Bluse färbte sich tiefrot. Ein Arm lag ausgestreckt, die Hand umklammerte eine Pistole.
    Zwei Officer waren gerade im Begriff, ihre Waffen wieder in die Holster zu stecken. Susannah konnte sie nur schockiert anstarren. Sie hatte keinen Schuss gehört. Aber Kate Davis war tot.
    Al blickte verdattert hinab. »Sie hat auf Gretchen French geschossen.«
    »Bitte treten Sie zur Seite.« Sanitäter schoben sie aus dem Weg, und ebenfalls zum zweiten Mal in vierundzwanzig Stunden überließ sie die Arbeit den Profis. Sie stand auf und stellte fest, dass ihre Beine wie Gummi waren. »Al ...«
    Seine Arme schlangen sich um sie und hielten sie fest, als ihre Knie nachgaben. Die ersten Kameras blitzten, und Al schirmte sie mit seinem Körper ab. »Kommen Sie.« Schwer atmend führte er sie weg. »Susannah, diese Stadt ist doch das Letzte!«
    »Ja«, sagte Susannah, »ich weiß.«
     
    Tanner drosselte das Tempo, und Bobby schlüpfte auf den Beifahrersitz. »Fahr los.«
    Er gehorchte, und zehn Sekunden später hatten sie das Friedhofstor hinter sich gelassen. »Geschafft?« »Natürlich.« Genau wie geplant.
    »Hat dich jemand erkannt?« »Nein.«
    Tanner schnitt ein Gesicht, als Bobby den Hut mit dem Schleier abnahm. »Der Hut ist scheußlich, aber der Lippenstift ist noch schlimmer.«
    Er reichte Bobby sein Taschentuch. »Wisch dir lieber das Gesicht

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