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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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zu lesen. Seine Miene war müde. Er hatte in den vergangenen zwei Tagen zwei Beerdigungen abhalten müssen, und es würden noch einige hinzukommen.
    Sie musste an Daniel denken, als Corey Presto eine rote Rose auf Sheilas Sarg legte. Auch ihr Bruder wäre gestern beinahe gestorben. Hätte Alex nicht so rasch gehandelt, hätte Susannah in wenigen Tagen vielleicht wieder hier stehen und das letzte Mitglied ihrer Familie unter die Erde bringen müssen.
    Und dann wäre ich genauso einsam, wie Sheila Cunningham es gewesen ist. Oder schlimmer noch, denn Sheila hatte wenigstens Corey Presto gehabt. Ich habe niemanden. Susannah schluckte hart und stellte verblüfft fest, dass ihre Wangen feucht geworden waren. Verlegen wischte sie die Tränen mit den Fingerspitzen ab und zuckte zusammen, als Lukes Hand behutsam über ihr Haar strich und sich warm und tröstend auf ihren Rücken legte. Einen kurzen Augenblick lang gab sie der Versuchung nach, sich an ihn zu lehnen.
    Und einen kurzen Augenblick gestand sie sich zu, sich nach einem Mann wie Luke Papadopoulos, einem guten und freundlichen Mann, zu sehnen. Doch ein solcher Mann war für sie nicht vorgesehen. Nicht nach allem, was er nun wusste. Er war gut zu ihr, weil Daniel sein bester Freund war, und vielleicht fand er sie sogar anziehend, aber letztlich würde ein Mann, dessen Mutter Rosenkränze mit sich herumtrug, wohl kaum eine Frau wollen, die ... die so ist wie ich. Und wer wollte es ihm verübeln? Ich will auch keine Frau wie mich.
    Pastor Wertz sprach das »Amen«, und Susannah nahm sowohl körperlich als auch emotional Abstand zu Luke ein. Al drückte ihr ein Taschentuch in die Hand. »Ihre Wimperntusche ist verwischt.« Rasch tupfte sie ihr Gesicht ab. »Besser?« Al hob mit dem Zeigefinger ihr Kinn an, um sie zu betrachten. »Ja. Alles okay mit Ihnen?« Nein. »Ja.« Sie wandte sich zu Luke um. »Sie müssen nicht meinen Aufpasser spielen. Ich komme schon zurecht.« Luke sah aus, als glaubte er ihr nicht, nickte aber dennoch. »Gut, ich muss leider wirklich zurück. Ich bin um zwei verabredet. Rufen Sie an, wenn Sie mich brauchen oder wenn Sie jemanden sehen, der Ihnen bekannt vorkommt.« Er sah sich um. »Allerdings würde ich schon noch gern mit Kate Davis sprechen. Wo ist sie jetzt?« Susannah konnte sie nirgendwo mehr entdecken. »Vermutlich ist sie schon gegangen. Ich kann es ihr nicht verübeln. Hier zu erscheinen, muss sie einige Überwindung gekostet haben.«
    Luke wandte sich Al zu. »Hier laufen überall Polizisten herum. Wenn es sein muss, schreien Sie einfach laut.« Al sah ihm nach, dann warf er Susannah einen wissenden Blick zu. »Netter Kerl.«
    Und viel zu nett für mich. »Fahren wir zurück. Ich bin heute noch nicht bei unserer Unbekannten im Krankenhaus gewesen.«
    Sie waren erst ein paar Schritte gegangen, als eine Frau ihnen in den Weg trat. »Hi«, sagte sie nervös. »Sie sind Susannah Vartanian, nicht wahr?«
    Als Hand legte sich schützend auf ihren Arm. »Ja«, sagte Susannah. »Kennen wir uns?«
    »Ich glaube nicht. Ich bin Gretchen French.«
    Das Opfer, das, wie Chloe Hathaway ihr erzählt hatte, eine Pressekonferenz organisieren wollte. Aber woher wusste diese Frau schon, dass auch Susannah zu den
    Opfern gehörte? »Was kann ich für Sie tun, Miss French?«
    »Ich habe Ihren Bruder vor ein paar Tagen kennengelernt. Und ich habe gehört, dass Randy Mansfield ihn angeschossen hat.«
    Der Knoten in ihrer Brust lockerte sich. »Ja, das stimmt. Aber er ist inzwischen außer Gefahr.« Gretchen lächelte, aber es wirkte angestrengt. »Ich wollte Sie bitten, ihm in meinem Namen zu danken. Er und Talia Scott haben mir eine schwierige Zeit erträglicher gemacht. Er ist ein guter Mensch.« Susannah nickte. »Ich richte es ihm aus.« »Es war sehr nett von Ihnen, heute hier zu erscheinen und Sheila an Daniel Vartanians Stelle Respekt zu erweisen.« Susannah spürte, wie Als Hand leicht zudrückte. »Deswegen bin ich nicht hier.« »Oh. Sie kannten Sheila?«
    »Nein.« Sag es. Sag es einfach. Sag es jetzt, und beim nächsten Mal ist es einfacher.
    Gretchen sah sie verwirrt an. »Warum sind Sie dann hier?«
    Susannah stählte sich innerlich. »Aus demselben Grund wie Sie. Auch ich war ein Opfer.«
    Gretchen blieb der Mund offen stehen. »Aber ich ... ich hatte keine Ahnung.«
    »Ich wusste auch nichts von Ihnen oder den anderen. Bis Daniel es mir am Donnerstag gesagt hat. Ich dachte, ich wäre die Einzige gewesen.«
    »Ich auch. O Gott.« Gretchen

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