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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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ruhte.
    Nield zog eine halbe Flasche Wein aus der Tasche, die er aus der Brasserie mitgebracht hatte. Er entkorkte sie und goß eine großzügig bemessene Menge Wein über Jasons Kinn und seine Daunenjacke. Bevor sie in die Brasserie zurückkehrten, fühlte Butler den Puls in seiner Halsschlagader, der gleichmäßig schlug. Außerdem hatte er ihm die Luger wieder in das Schulterholster gesteckt.
    Das einzige, was beide Männer nicht bemerkten, war ein im Schatten parkender und allem Anschein nach leerer. Renault.
    Marvin Mencken, der seinen Sitz so weit wie möglich zurückgeschoben hatte, war instinktiv in Deckung gegangen, als er die drei Männer aus der Brasserie herauskommen sah.
    Wieder einmal war ein narrensicherer Plan fehlgeschlagen.
    Mencken hatte Jason gesagt, er würde draußen auf ihn warten, und dann, wenn er Tweed getötet hatte, blitzschnell mit ihm aus Colmar verschwinden.
    Auf Menckens Gesicht lag ein gemeiner und bösartiger Ausdruck, als er aus dem Renault ausstieg, den er einem seiner überlebenden Teams abgenommen hatte – im Tausch gegen den Landrover mit der zerschmetterten Windschutzscheibe. Er lauschte, hörte aber nur Stille. Um diese Stunde herrschte auf den Straßen keinerlei Verkehr mehr.
    Er beugte sich über Jason, tastete nach seiner Halsschlagader und stellte fest, daß der Puls regelmäßig war. Seine Miene wurde sachlich, als er ein Paar Handschuhe überzog.
    Wie Butler griff er in Jasons Jacke und zog die Luger heraus. Aber anders als Butler, der nur so viel Kraft angewendet hatte, daß Jason für einige Zeit bewußtlos war, vergewisserte sich Mencken noch einmal, daß niemand in der Nähe war.
    Dann hob er die Luger hoch über seine Schulter und schlug Jason damit zweimal mit voller Kraft auf den Schädel. Dann fühlte Mencken abermals den Puls. Nichts. Jason war tot. Er hatte bei dem ihm übertragenen Job versagt.
    Mencken steckte die Luger wieder in das Holster und war im Begriff, den Toten auf den Gehsteig zu kippen, als er einen Wagen kommen hörte. Er eilte zurück in seinen Renault und zog den Kopf ein. Der Wagen fuhr vorbei und verschwand in der Dunkelheit. Mencken richtete sich auf, justierte seinen Sitz, startete den Motor und fuhr los. Sein Ziel war Lausanne am Genfer See. »Weihen Sie mich in Ihre Geheimnisse ein«, dröhnte Gaunt, als er unaufgefordert an Tweeds Tisch erschien. »Was ist unsere nächste Station auf dieser Rundreise? Lausanne, oder noch weiter südlich? Eve stirbt vor Neugierde.«
    »Eve tut nichts dergleichen«, fuhr Eve Amberg Gaunt an, der offensichtlich eine Menge Alkohol konsumiert hatte.
    »Wenn hier jemand vor Neugierde stirbt, dann sind Sie es.«
    Sie sah Tweed an. »Und dann tut er so, als wäre ich es, die auf alle möglichen und unmöglichen Informationen aus ist.«
    Paula spitzte die Ohren. Was Eve sagte, klang überzeugend. Weshalb bediente sich Gaunt dieser Taktik?
    »Ich habe das größte Omelett der Welt bestellt«, fuhr Gaunt fort und ließ sich auf einem der Stühle nieder. »Eve, ich hoffe, Sie leisten mir in meinem BMW Gesellschaft. Ohne weibliche Begleitung kann ich nicht fahren.«
    »Da hoffen Sie vergeblich«, gab Eve zurück. »Ich fahre mit Tweed mit dem Zug.«
    »Aber vielleicht bist du mit mir als Ersatz zufrieden«, meinte Jennie.
    »Das bin ich«, dröhnte Gaunt. »Jennie und ich sind auf derselben Wellenlänge.«
    Paula warf einen Blick auf Jennie und dann auf Gaunt. Sie hatte den Eindruck, daß Gaunt gewußt hatte, daß Eve ablehnen und Jennie sich erbieten würde, mit ihm zu fahren, und vermutete, daß Gaunt und Jennie Hand in Hand arbeiteten, ohne daß es allzu offensichtlich wurde.
    Sie wußte nicht recht, wie das Verhältnis Gaunts zu den beiden Frauen aussah. Anfangs hatte sie gedacht, es wäre Eve, die dem Squire nahestand. Jetzt sah es so aus, als hätte Gaunt Eve als Tarnung für seine Beziehung zu Jennie benutzt und als hätte Eve sich beharrlich von ihm distanziert.
    Weshalb?
    Nach dem Zwischenfall mit dem Mann mit dem Bulldoggengesicht hatten sie gemeinsam gegessen. Jetzt tranken sie Kaffee, und Tweed leerte sein Glas Riesling, während Gaunt ein riesiges Omelett vertilgte. In diesem Moment kam Butler, der das Restaurant abermals durch den Ausgang zur Straße verlassen hatte, eilends zurück und legte eine Hand auf die Schulter seines Chefs.
    »Entschuldigen Sie mich«, sagte Tweed und stand auf.
    »Ich habe etwas zu erledigen.« Er sah Newman an. »Bob, bitte bezahlen Sie die Rechnung.« Butlers Verhalten

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