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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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durchgeschnitten – nachdem sie, den Angaben des jeweiligen Gerichtsmediziners zufolge – vergewaltigt worden war. All diese Morde konnten bisher nicht aufgeklärt werden, obwohl sie bereits vor etlichen Jahren begangen wurden. Ich kann es einfach nicht glauben.«
    »Was können Sie nicht glauben?« fragte der Politiker, nachdem der Bankier ihm die Papiere übergeben hatte.
    »Wer diesem Bericht zufolge diese entsetzlichen Verbrechen begangen haben soll. Den Frauen wurde nicht nur die Kehle durchgeschnitten; die Leichen wiesen auch noch weitere sadistische Verstümmelungen auf.«
    »Wer ist dieser Barton Ives?« fragte der Politiker, bevor er sich dem Bericht zuwendete. »Mir ist, als hätte ich den Namen schon einmal gehört.«
    »Ein hochrangiger Agent des FBI«, erklärte Wellesley zögernd. »Bevor ich Sie anrief, habe ich diskrete Erkundigungen eingezogen. Ives leitete die Untersuchung aller sechs Morde. Er war im Begriff, einen eingehenden Bericht abzufassen, als sein Vorgesetzter von Memphis nach Seattle versetzt wurde. Sein Nachfolger befahl Ives, die Ermittlungen einzustellen und die Akten zu vernichten. Er war auf direkte Anweisung aus Washington nach Memphis geschickt worden. Ives behauptet, er hätte nach Europa flüchten müssen, um sein Leben zu retten. Und meine Erkundigungen haben ergeben, daß dieser Ablauf der Ereignisse den Tatsachen entspricht.«
    Es herrschte bedrückende Stille, während der Politiker den Bericht überflog. Er hielt jedes Blatt zwischen den Fingerspitzen an den Rändern, um keine Fingerabdrücke darauf zu hinterlassen.
    Dann ließ er das letzte Blatt wieder in die Mappe fallen und benutzte seinen Ellenbogen, um die Mappe über den polierten Tisch hinweg Wellesley zuzuschieben.
    »Da ist die Rede von einem Daumenabdruck an einem Lincoln Continental, der der sechsten der ermordeten Frauen gehörte«, sagte er. »Barton Ives sagt, daß er den Daumenabdruck hat und daß er sich nach wie vor an dem Wagen befindet. Also wo zum Teufel ist der Wagen?«
    »Ich habe mich auch danach erkundigt«, erklärte Wellesley. »Bevor Ives nach Europa flüchtete, hat er den Wagen irgendwo versteckt. Das dürfte schwierig gewesen sein – bei einem Lincoln Continental –, aber Ives hat eine Menge Erfahrung. Er behauptet, der einzige zu sein, der weiß, wo er sich befindet.«
    »Nun ja«, sagte der Politiker, »wir haben schon alle möglichen korrupten Präsidenten gehabt, von Watergate mal ganz abgesehen. Präsidenten mit Geliebten – nichts Besonderes. Ein paar mit illegitimen Kindern. Andere, die mit wenig mehr als den Kleidern, die sie am Leibe trugen, ins Weiße Haus eingezogen sind und nach Beendigung ihrer Amtszeit Millionäre waren. Also nehme ich an, daß wir in dieser gewalttätigen Zeit auch einmal mit einem solchen Vorfall rechnen mußten.«
    »
Falls
das stimmen sollte, kann er nicht im Weißen Haus bleiben«, sagte der Senator nachdrücklich.
    »Aber Sie haben nicht genügend Beweise, um etwas zu unternehmen«, wendete der Politiker ein.
    »Und deshalb brauche ich diesen Barton Ives – hier in diesem Zimmer –, damit wir ihm auf den Zahn fühlen können.
    Ich glaube, ich werde mit dem Vizepräsidenten sprechen.«
    »Ist Barton Ives Jeb Galloways Mann?« fragte der Bankier.
    »Das habe ich nicht gesagt, oder?« erwiderte Wellesley vorsichtig.
    »Und was würden Sie unternehmen, wenn sich herausstellen sollte, daß dieser Bericht der Wahrheit entspricht?«
    fragte der Politiker auf seine unumwundene Art. »Amtsenthebung?«
    »Wir dürfen nicht zulassen, daß der Name der Nation durch den Schmutz gezogen wird. Das ist das einzige, was ich mit Sicherheit weiß«, erwiderte der Senator. »Und was wir unternehmen sollten – ich schlage vor, daß wir diese Zusammenkunft vertagen, niemandem etwas von unserem Verdacht mitteilen und abwarten, wie es weitergeht…«
    Bradford March trank Bier aus der Flasche, als Sara auf seine Anweisung hin hereinkam. Sie wartete, bis er sich mit dem Rücken seiner behaarten Hand den Mund abgewischt hatte.
    »Mir ist zu Ohren gekommen, daß die Heilige Dreifaltigkeit jetzt öfters zusammenkommt«, erklärte er. »Und das gefällt mir nicht.«
    Das war die respektlose Art des Präsidenten, von den Drei Weisen zu sprechen. Er schürzte die Lippen und starrte Sara an. Ihr wurde klar, daß er eine Reaktion von ihr erwartete. »Also unternehmen wir etwas dagegen? Ist es das, was Sie sagen wollten? Und wenn, unter welchem Vorwand?
    Wir könnten mit einer Ladung

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