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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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vorstellen?« »Sie haben es mir gerade gesagt…« »Riskieren Sie nicht die große Lippe. Ein weiteres Team hat den Eingang von Ambergs Zürcher Kreditbank in der Talstraße bewacht. Sie dürfen noch einmal raten, was passiert ist.« »Nein … Sie hatten Zürich doch abgeriegelt.« »Wieder falsch. Ich
glaubte,
ich hätte Zürich abgeriegelt. Also; Joel betritt das Gebäude der Bank. Und kommt nicht wieder heraus. Das Personal macht Feierabend, die Türen
l
werden abgeschlossen. Immer noch kein Joel.« »Das verstehe ich nicht.«
    »Es gibt eine Menge Dinge, die Sie nicht verstehen. Joel muß durch den Hintereingang verschwunden sein – von dessen Existenz diese Nieten offenbar nichts wußten. Sie kennen Zürich.
    t Sie kennen Joel. Also machen Sie sich schleunigst auf den Weg nach Zürich. Finden Sie ihn. Verstanden?« »Natürlich. Und wenn ich ihn gefunden habe?«
    »Verdammt nochmal!« Es trat eine kleine Pause ein, und Ed wäre nicht überrascht gewesen, wenn er ein Schnauben gehört hätte. »Ich werde Ihnen sagen, was Sie tun sollen …«
    Jetzt hörte sich Nortons Stimme trügerisch sanft an. »Sie brechen ihm die Finger, einen nach dem anderen. Sie brechen ihm die Arme, die Beine, so lange, bis er Ihnen sagt, wo er versteckt hat, was wir schleunigst finden müssen. Und dann geben Sie ihm den Rest.«
    »Verstanden …«
    »Das hoffe ich, Ed«, fuhr die sanfte Stimme fort. »Um Ihretwillen.«
    »Was ist mit Tweed?« getraute Ed sich zu fragen.
    »Den gibt es noch, aber nicht mehr lange. Er ist schon so gut wie tot. Und wenn Sie zum Flughafen kommen, vergessen Sie nicht, sich Schweizer Geld zu besorgen.«
    »Daran hatte ich schon gedacht.«
    »Sie setzen mich in Erstaunen …«
    Die Leitung war stumm.
    Tweed war fassungslos, als er die Telefonzelle in Padstow verließ und Butler sich zu ihm gesellte. Nield wartete auf der anderen Straßenseite. Tweed hatte noch nie erlebt, daß Dillon sich vor irgendjemandem fürchtete. Was für Leute mochten das sein, die dem zähen Amerikaner so viel Angst einflößten, daß er um sein Leben rannte?
    »Wo ist Paula?« fragte er.
    »Sie ist mit Newman und Cardon in Richtung Hafen verschwunden. Sie wollten den Wagen holen und damit ins Bodmin Moor fahren.«
    »Das gefällt mir nicht«, bemerkte Tweed. »Gott weiß, was ihnen auf diesem verdammten Moor alles passieren kann …«
    Newman hatte Paula und Cardon zum Hafen geführt, um ihnen seine ganze Ausdehnung zu zeigen. Paula sah, daß es ein inneres Becken gab, das voll Wasser war, was sie verblüffte, da im Moment Ebbe herrschte. Sie blieb stehen, um einen großen, luxuriösen Kabinenkreuzer mit einer modernen Radaranlage zu betrachten.
Mayflower 111.
    »Der dürfte eine ganz schöne Stange Geld gekostet haben«, bemerkte sie.
    Ein knorriger alter Fischer, der nahebei mit seinem orangefarbenen Netz hantierte, schaute auf. Paula lächelte ihn an, und er kam zu ihnen.
    »Sie bewundern wohl das Boot vom Squire? Damit kann er zum Kontinent rüberfahren, sogar bei schwerer See.«
    »Dem Squire?« fragte Paula.
    »Ja. Squire Gaunt. Lebt auf dem Moor. Kommt ziemlich oft hierher und ist dann tagelang unterwegs.«
    »Und wohin fährt er dann?« fragte sie beiläufig.
    »Das weiß niemand. Der Squire ist kein Mann, der einem erzählt, was er vorhat. Und nun entschuldigen Sie mich, Lady. Ich muß wieder an die Arbeit. Schönen Tag noch.«
    Newman führte sie zurück zum Parkplatz. Er deutete auf ein eingeschossiges Gebäude.
    »Das Büro des Hafenmeisters. Ich habe mich nach dem Tidenhub erkundigt. Er beträgt 7,60 Meter.«
    »Donnerwetter.«
    »Es dürfte einiges seemännisches Können dazugehören, wenn man in dieser Gegend in See stechen will«, bemerkte Newman, während er sie einen Kai entlangführte.
    Sie erreichten eine schmale Fußgängerbrücke, die die eine Seite des Hafens mit der anderen verband. Als sie über die Brücke wanderten, blieb Paula stehen und schaute hinunter.
    Ihr war klargeworden, daß sie sich auf einem großen Schleusentor befanden. Zu ihrer Linken lag der innere Hafen, voller Wasser, aber zu ihrer Rechten, tief unter ihnen, eine Schlammbank. Wasser sickerte durch das Schleusentor. Erst jetzt sah sie den äußeren, zum Meer hin offenen Hafen.
    Im Augenblick war er nichts als ein Schlammbecken. Kleine, an den Mauern festgemachte Boote waren wie betrunken zur Seite gekippt. Auf der der See zugewandten Seite des Schleusentors gab es eine schmale Wasserrinne, die außerhalb ihrer Sichtweite ins Meer

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