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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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mündete. Newman deutete auf die Mole, die den wasserlosen Hafen abschloß. »Wenn die Flut hereinkommt, braucht man an der anderen Seite der Mole nur ein paar Stufen hinunterzugehen, wenn man mit der Fähre nach Rock will. Jetzt müßte man auf diesem Küstenpfad entlanggehen bis zu der kleinen Bucht weiter draußen, wo auch jetzt noch Wasser ist.«
    Paula sah eine Treppe. Sie führte zu einem steilen Pfad hinauf, der hinter ein paar neuen Apartmenthäusern verschwand, von denen aus man den Fluß überblicken konnte.
    »Ich möchte da nicht wohnen«, bemerkte sie. »Kein Wunder, daß die Apartments alle zum Verkauf stehen. So eine einsame Gegend.«
    »Padstow liegt ziemlich abseits«, pflichtete Newman ihr bei. »Und deshalb hat Tweed sich dafür entschieden, damit er in Ruhe nachdenken kann. Drehen Sie sich um – dann können Sie das ganze Städtchen sehen.«
    Paula drehte sich um. Hinter dem Hafen und den Kaianlagen stiegen dicht beieinander stehende Gebäude an wie eine riesige Treppe. Newman schaute auf die Uhr, sah Cardon an. »So, und jetzt wird es Zeit, daß wir uns auf den Weg ins Bodmin Moor machen und uns diese Celia Yeo vorknöpfen.
    Philip, Sie setzen sich nach hinten und halten die Augen offen…«
    Um diese Zeit herrschte etwas mehr Verkehr auf der A30.
    Newman fuhr einen langen Hang hinunter, dann ging es wieder bergauf. Die Sonne schien aus einem strahlendblauen Himmel auf das Moor herab, aber Paula kam es deshalb nicht weniger feindselig vor. Ein starker Wind peitschte gegen die Seite des Mercedes 280 E. Newman setzte eine Sonnenbrille auf und anschließend eine schwarze Baskenmütze.
    »Paula, ich glaube, Sie sollten sich auch ein wenig tarnen.
    Wir wissen nicht, was uns in Five Lanes erwartet, und es könnte durchaus sein, daß wir nicht erkannt werden wollen.«
    »Gute Idee«, pflichtete sie ihm bei.
    Sie holte einen Sonnenbrillenaufsatz aus ihrer Umhängetasche und klemmte sie auf eine Brille mit Gläsern aus Fensterglas. Danach holte sie ein Tuch aus der Tasche und band es sich so um den Kopf, daß es ihr schwarzes Haar völlig verdeckte. Newman lächelte.
    »Sie sehen aus wie eine Madonna.«
    »Hauptsache, ich sehe nicht aus wie der Popstar Madonna. Aber dafür habe ich wohl zuviel an.«
    »Während ich im Wagen auf Sie warte«, erklärte Cardon, »werde ich mich so klein machen, als wäre ich ein Zwerg.«
    »Das sind Sie ohnehin«, stichelte Newman.
    Was unfair war. Cardon war einsfünfundsechzig groß und sehr kräftig gebaut. Paula rief Newman eine Warnung zu. »Wir nähern uns der Abzweigung nach Five Lanes. Celia wohnt am Ortsrand in einem Cottage, das Grey Tears heißt.«
    »Merkwürdiger Name für ein Haus«, bemerkte Newman.
    Grey Tears war ein kleines, eingeschossiges Steinhaus, das außerhalb von Five Lanes in einer Senke stand, schon fast auf dem Moor. Paula sah, daß High Tor nicht weit entfernt war und sich deutlich vor dem blauen Himmel abzeichnete.
    Newman fuhr den Wagen von der Straße herunter und parkte ihn in einer weiteren Senke. Dann folgte er Paula, die einen auf Hochglanz polierten Klopfer in Gestalt eines Schafskopfes anhob und niederfahren ließ.
    »Diese Polierarbeit sieht mir nicht nach Celia aus«, flüsterte sie.
    Die alte Holztür schwang nach innen auf. Dahinter stand eine gebückte alte Frau mit einer Schürze über ihrem geblümten Kleid. Sie musterte die Besucher argwöhnisch.
    »Wir sind mit Celia Yeo verabredet«, erklärte Paula. »Sie arbeitet in Tresilian Manor und hat mir gesagt, heute wäre ihr freier Tag.«
    »Von den Leuten hier wird niemand wieder dort arbeiten.
    Nicht nach dem, was gestern passiert ist. Grauenhaft.« Sie hielt sich mit einer abgearbeiteten Hand den Mund zu. »Ach herrje, wir sollten darüber mit niemandem reden. Aber wenn ich mir’s recht überlege, habe ich Ihnen auch nichts erzählt. Celia wollte gerade ausgehen.« »Vielleicht könnten Sie ihr sagen, daß eine Dame hier ist, die gern ein paar Worte mit ihr reden würde.«
    »Mal sehen, was sie dazu sagt…«
    Die Tür wurde langsam, nicht unhöflich, vor ihrer Nase zugemacht. Newman schaute Paula fragend an.
    »Weshalb haben Sie nicht Ihren Namen genannt?« flüsterte er.
    »Ihren Vornamen? Schließlich ist der Name Paula nicht so selten, daß sie genau gewußt hätte, wer da vor der Tür steht.«
    »Intuition. Ich habe so das Gefühl, daß Celia vielleicht nicht sonderlich gern mit uns reden möchte.«
    Sie warteten mehrere Minuten. Newman wanderte hin und her, und Paula

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