Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
Vom Netzwerk:
verschroben, sondern verstört. Er klang, als stünde er kurz davor, die Nerven zu verlieren.
    Der Anruf war vor über einer Stunde eingegangen, als Cooper sich noch mit Tom Jarvis unterhalten hatte. Doch Robertson hatte seine Telefonnummer nicht hinterlassen. Vermutlich hatte er es einfach vergessen, so verwirrt, wie er wirkte. Cooper rief die Rufnummernauskunft an, doch eine Tonbandstimme sagte ihm, dass der Anrufer seine Nummer unterdrückt habe. Er hatte beinahe den Eindruck, als verhöhnte der Professor ihn noch immer. Ich muss Ihnen etwas sagen. Aber Sie werden nie in der Lage sein, mich zu fragen, was es ist. Ah, was für ein Spaß . Er fragte sich, ob Robertson an seinem Telefon ständig die Nummernunterdrückung eingestellt hatte oder ob er sie nur für diesen Anruf benutzt hatte, um Cooper das Leben schwer zu machen.
    Wie auch immer, Cooper fand die Nummer des Professors schließlich in seinem Notizbuch. Doch bevor er ihn zurückrief, spielte er die Nachricht ein zweites Mal ab, lauschte genau der Stimme und versuchte zu beurteilen, ob sie ernst klang, welche Emotionen ihr zu Grunde lagen und wie labil der Professor geworden war. Kopfschüttelnd wählte er die Nummer.
    Zwanzig Meilen entfernt, in einem renovierten edwardianischen Haus am Stadtrand von Sheffield, begann Freddy Robertsons Telefon zu klingeln. Doch die Eichen-Eingangstür hatte sich bereits geschlossen, der Schlüssel hatte sich im Schloss gedreht, und ein Auto war auf der Zufahrt angelassen worden. Das Haus war leer.
    Und jetzt war Ben Cooper an der Reihe, eine Nachricht auf einem Anrufbeantworter zu hinterlassen. Er sprach ins Leere.
    Â 
    Â 
    Die meisten Restaurants in der High Street waren am Montagabend geschlossen. Die Pubs hatten geöffnet, waren jedoch voller minderjähriger Trinker. Um diese Zeit würde er nirgendwo ohne weiteres etwas zu essen bekommen außer bei McDonald’s. Aber ein Happy Meal würde seine Arterien ja nicht gleich verstopfen, oder?
    Cooper erkannte den Mitarbeiter, der hinter der Theke bediente, nicht sofort. Vielleicht hatte er sich von der Uniform und der Schildmütze, dem Firmenimage, in die Irre führen lassen.
    Â»Sie sind doch Ben Cooper, habe ich recht?«, sagte der junge Mann, nachdem er die Bestellung durchgegeben und kassiert hatte.
    Â»So ist es.«
    Cooper sah genauer hin. Er hatte ein gutes Gedächtnis für Gesichter, und dieses kam ihm irgendwie bekannt vor. Gegeltes Haar mit blonden Strähnen, ein Stoppelbart, eine Nase, die vermutlich schon einmal gebrochen gewesen, aber wieder gut verheilt war. Die Augen waren es, die ihm bekannt vorkamen, als er sich die Mühe machte, den jungen Mann genauer zu betrachten. Vielleicht hatte er ihn irgendwann in der Vergangenheit einmal verhaftet?
    Â»Tut mir leid«, sagte Cooper. »Ich weiß, dass ich Sie irgendwoher kenne, aber ich kann mich nicht mehr erinnern, woher.«
    Â»Ich bin Nick Summers. Mein Dad ist ein Freund von Ihrem Bruder Matt.«
    Â»Ja, natürlich. Ihr Vater arbeitet für den Agrarhandel. Sie waren ein paar Mal mit ihm auf der Farm, nicht wahr? Aber ich dachte, ich hätte gehört, dass Sie auf die Universität gegangen sind.«
    Der junge Mann sah auf, als sich die Tür öffnete. Aber es waren nur zwei Gäste, die hinausgingen. Er entspannte sich wieder und lehnte sich auf die Theke.
    Â»Ich habe diesen Sommer meinen Abschluss gemacht. Ich habe jetzt einen Bachelor of Science in Umweltschutz und Ökologie von der Universität Leicester.«
    Â»Herzlichen Glückwunsch.«
    Cooper beobachtete die Teenager, die mit ihren Colas und ihren Pommes frites an einem Tisch in der Ecke saßen, und lauschte dem Lachen, das aus der Küche kam. Dort erblickte er zwei weitere junge Männer mit roten Baseballkappen, die Burgerverpackungen öffneten.
    Â»Und, was haben Sie für Pläne, Nick?«
    Â»Oh, ich warte darauf, dass mir der richtige Job über den Weg läuft. In der Zwischenzeit verdiene ich meinen Lebensunterhalt, indem ich hier arbeite. Das ist gar nicht so übel. Die wollten mich sogar befördern, aber das brauche ich eigentlich nicht. Irgendwas wird in nächster Zeit schon auftauchen, das meinen Qualifikationen entspricht.«
    Der Geräuschpegel stieg abrupt an, als eine Gruppe von Gästen aus dem Pub auf der anderen Straßenseite hereinkam. Nick richtete sich auf und ging zurück zur Kasse. Cooper nahm sein Essen in

Weitere Kostenlose Bücher