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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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Diane?«
    Â»Mich hat interessiert, wie weit Professor Robertsons Interesse am Tod tatsächlich geht. Wie nahe er der Realität kommen möchte.«
    Fry erinnerte sich, wie Freddy Robertson im Darley-Dale-Tal auf dem Kirchhof gestanden, die Gedenktafeln bewundert und Cooper erzählt hatte, dass in Derbyshire niemals Leichenräuber am Werk gewesen seien. Damals schien das nicht von Bedeutung zu sein. Doch Fry hatte die Geschichten über Leichenräuber gehört, die allgemein bekannt waren, und diese konnten nur existieren, weil sie Abnehmer gehabt hatten, die bereit waren, für unrechtmäßig erworbene Leichname zu bezahlen.
    Â»Was wollen Sie damit sagen?«, erkundigte sich Hitchens.
    Â»Es ist unglaublich, was man heutzutage im Internet alles findet.« Sie warf einen Blick auf die Liste, die sie bekommen hatte. »›Tod-Online‹, ›Die Todesuhr‹, ›Beinhaus‹, oh, und eine Seite mit dem Namen ›Leiche der Woche‹.«
    Â»Sie machen Scherze.«
    Fry schnitt eine Grimasse. »Die letzte habe ich mir angesehen. Man braucht einen starken Magen dafür, glauben Sie mir. Die Seite ist ein Archiv von Fotos – in erster Linie Aufnahmen aus Leichenhallen, von Tatorten und so weiter. Mit sämtlichen Details.«
    Â»Ist das eine britische Seite?«
    Â»Ja. Aber die Beiträge stammen aus aller Welt – Fotos von Autopsien in Polen, von Hinrichtungen in Afghanistan, von den Überresten tschetschenischer Selbstmordattentäter.«
    Â»Ist das legal?«
    Â»Ich glaube schon. Es ist ja nicht so, als würde man zufällig darüber stolpern. Man muss auswählen, welche Bilder man sich ansehen möchte. Aber ich nehme an, es hängt davon ab, wie die Fotos beschafft worden sind. Für mich sehen viele davon aus wie Scans von offiziellen Dokumenten. Leichenhallenangestellte und Tatortfotografen, die ihre besten Arbeiten mit der ganzen Welt teilen.«
    Â»Was ist ›Die Todesuhr‹?«, fragte Murfin.
    Â»Das ist eine Website, auf der man seine persönlichen Daten eingeben kann: Alter, Größe, Gewicht, ob man Raucher oder Nichtraucher ist. Dann bekommt man eine Prognose, wann man sterben wird.«
    Â»Oh, toll.«
    Hitchens sah Fry interessiert an. »Haben Sie es ausprobiert?«
    Â»Ja.«
    Â»Und...?«
    Â»Achtzehnter April 2040.«
    Sie sah, wie die beiden im Kopf nachrechneten, genau wie sie es auch getan hatte. Wie viel Zeit ihr noch blieb, wie alt sie sein würde, wenn sie starb. Und wie viele Jahre sie ihre Polizeipension würde genießen können, falls sie überhaupt wenigstens dreißig Jahre alt werden würde.
    Â»Die Todesuhr zeigt einem die verbleibende Zeit in Sekunden an«, sagte sie. »Man kann zusehen, wie sie heruntergezählt werden.«
    Â»Aber das ist doch Blödsinn, oder?«, sagte Murfin.
    Â»Ich nehme an, man sollte es nicht wirklich ernst nehmen.«
    Â»Ja.«
    Â»Aber sehen Sie sich mal diese Fotos an, die Robertson bei ›Leiche der Woche‹ platziert hat.«
    Â»Moment mal, woher wollen Sie wissen, dass er sie ins Netz gestellt hat?«, fragte Hitchens.
    Â»Die E-Mail-Adresse des Einsenders ist angegeben. Und der Professor hat uns seine Visitenkarte mit seinen Kontaktdaten dagelassen, einschließlich seiner E-Mail-Adresse. Er nennt sich natürlich ›Thanatos‹.«
    Hitchens studierte die Fotos gewissenhaft. »Ziemlich scheußlich.«
    Â»Wo wurden sie Ihrer Ansicht nach aufgenommen?«, fragte Fry.
    Â»Tja, das hier irgendwo in einer Leichenhalle – nicht in unserer, aber es könnte in der des Medico Legal Centre in Sheffield gemacht worden sein. Und das nächste ist mit Sicherheit am Tatort eines Gewaltverbrechens entstanden. Das Opfer hat Schusswunden.«
    Â»Selbstmord, laut Bildunterschrift. Was ist mit den beiden anderen Fotos?«
    Â»Das kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls sind sie nicht in einer Leichenhalle gemacht worden. Die Beleuchtung passt überhaupt nicht.«
    Â»Da stimme ich zu. Aber der Leichnam wurde sorgfältig in Position gebracht, also kann es sich auch nicht um Tatortfotos handeln.«
    Â»Was steht in den Bildunterschriften der beiden Fotos?«, fragte Hitchens.
    Â»â€ºEiner für die Nekros.‹«
    Â»Mein Gott.«
    Â»Wie Sie sehen, zeigen sie den Leichnam einer Frau, aber ohne irgendwelche Anzeichen von Gewalteinwirkung. Gott sei Dank handelt es sich nicht um Audrey

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