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Todesstoß / Thriller

Todesstoß / Thriller

Titel: Todesstoß / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Callie sie leise. »Und du noch sehr viel mehr als ich.«
    Ja, ich habe gelernt, damit umzugehen. Aber wie gut?
Operationen konnten Hände wieder beweglicher machen und Narben mildern, aber existieren musste man immer noch selbst. Hier, umgeben von Menschen, die die dunklen Seiten der Welt kannten, war es leichter. Aber wenn der Lärm verschwand, kehrten die Erinnerungen zurück …
    Voller Unbehagen mixte Eve einen weiteren Drink. »Wir tun eben alle, was wir müssen. Manche werden süchtig, andere stürzen sich in ihre Hobbys. Manche kommen her.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich zum Beispiel.«
    »Um eine Weile das eigene Leben zu vergessen«, murmelte Callie. Dann schüttelte sie die düstere Stimmung ab. »Komm, ich serviere die Drinks. Das ist das mindeste, was ich tun kann, wenn ich dich schon an der Bar allein lasse.«
    Eve zog die rechte Braue hoch, einer der wenigen Gesichtsmuskeln, den sie noch kontrollieren konnte. »Die gehen an Detective Jack Phelps und seine Tussi des Tages.« Die an der Fernsehwand miteinander turtelten, wo jeder sie sehen konnte. Eve musste sich nicht fragen, ob Jack Phelps den Tisch mit Absicht gewählt hatte. Er ließ gern alle Leute wissen, dass er eine neue Eroberung gemacht hatte.
    Phelps hätte sich mehr von seinem viel zu ernsthaften Partner abschauen sollen, dachte Eve und unterdrückte ein Seufzen. Oder vielleicht hätte Noah Webster ein bisschen mehr von Jacks Nonchalance gut gestanden. Jack flirtete mit ihr, sobald er die Bar betrat, aber obwohl Webster seit einem Jahr regelmäßig ins Sal’s kam, hatte er noch nie mehr als »Bitte« und »Danke« zu ihr gesagt.
    Normalerweise kam er immer montags mit Phelps her. Dieser bestellte Gin und Tonic: Gin für sich, Tonic für Webster. Anschließend begann Phelps mit ihr zu flirten, während Webster sein Tonic bewachte und mit undurchdringlichen grünen Augen vor sich hin starrte.
    Eine Weile hatte sie geglaubt, er käme, um sie zu sehen, aber nachdem Woche um Woche verstrichen war, ohne dass etwas geschah, war ihr klargeworden, dass sie sich geirrt haben musste. Er wollte nichts von ihr. Nicht, dass sie auf ihn eingegangen wäre, wenn er sie angesprochen hätte, daher war die Überlegung ohnehin müßig. Ihre Fantasie malte sich jedoch trotzdem hartnäckig aus, wie es wohl wäre, wenn Noah doch einmal etwas von dem sagen würde, das Jack so leicht über die Lippen ging.
    Natürlich waren Fantasie und Realität zwei ganz verschiedene Dinge. Das war Eve nur allzu bewusst.
    »Komm, Eve, lass uns fair bleiben«, riss Callie sie nun aus den Gedanken. »Katie ist mehr als nur die Tussi des Tages. Sie ist seit drei Wochen mit Phelps zusammen. Das ist ein Rekord für ihn.«
    Katie, eine der vielen Groupies, die nach dem
MSP
-Artikel plötzlich in der Bar aufgetaucht waren, war Phelps prompt ins Netz gegangen. Oder vielleicht war es auch umgekehrt gewesen. So oder so war es wahrscheinlich, dass Katies Zeit bald vorbei war und Jack zur nächsten Eroberung weiterziehen würde. »Meinetwegen. Dann eben die Tussi des Monats. Bringst du den beiden jetzt die Drinks oder doch nicht?«
    »Nein danke. Katie kann mich nicht ausstehen. Sorry, meine Liebe, ich lass dich hängen.«
    »Dachte ich mir schon. Ich muss sowieso mit Phelps reden. Die Zeitschrift, die du da hast, gehört Sal. Er will, dass Phelps das Cover signiert, so dass er es an die Wand pinnen kann.«
    An einer Wand in Sals Bar hingen Fernsehbildschirme, die anderen schmückten Fotos von Polizisten, und die meisten davon hatte Sal selbst gemacht. Eine Wandseite aber war seinen Favoriten gewidmet – den Mordermittlern, die wegen der klassischen Filzhüte, die sie trugen, auch als »Hat Squad« bekannt waren. Diese Fotogalerie war auch der Grund, weshalb es zu dem Artikel in der
MSP
gekommen war. Eines Tages war eine der Redakteurinnen der Zeitschrift zufällig in der Bar gelandet, hatte die Fotos von den Männern mit Hut gesehen und war hingerissen gewesen. Offiziell gehörten die Hüte zur Uniform, aber für die Detectives bedeuteten sie eine Auszeichnung, die sie mit Stolz trugen.
    Denn wenn ein frisch beförderter Detective seinen ersten Fall gelöst hatte, bekam er von seinen Kollegen seinen ersten Fedora geschenkt. So wollte es die Tradition. Im Lauf der Jahre kaufte ein Detective dann selbst weitere Hüte, die seinem persönlichen Geschmack entsprachen und auf die Jahreszeit abgestimmt waren – Filz im Winter und manchmal Stroh, wenn es heiß wurde.
    Eve hatte Noah

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