Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todessymphonie (German Edition)

Todessymphonie (German Edition)

Titel: Todessymphonie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.t. Ellison
Vom Netzwerk:
einem Restaurant namens Globe and Laurel angehalten. Es war beinahe zehn Uhr abends. Taylor war kurz vorm Verhungern. Allein der Gedanken an etwas zu Essen ließ ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen. Als ihr Magen knurrte, schaute Baldwin sie mit zur Seite gelegtem Kopf an. „Es sind schon alle da. Ich dachte, wir essen noch eine Kleinigkeit, bevor wir uns an die Arbeit machen.“
    „Das, mein Liebster, klingt einfach wundervoll.“

35. KAPITEL
    Am Tisch wurden Getränke bestellt, und Wills Appleby schlug vor, dass Memphis das Lager probieren solle. Memphis hatte während seines Studiums Bier getrunken, weil man das nun einmal so machte, um dazuzugehören, aber es hatte ihm nie wirklich geschmeckt. Er brachte es jedoch nicht übers Herz, zu sagen, dass er viel lieber ein Glas Cabernet nehmen würde.
    Die Kellnerin brachte die Getränke, und er nahm einen Schluck von dem Lager. Und war überrascht. Er musste zugeben, dass es nicht schlecht war. Sein Handy klingelte. Pen rief an. In dem Augenblick, wo er den Anruf annahm und Pen begrüßte, betrat Taylor Jackson das Restaurant. Ihm stockte der Atem.
    Sie lächelte, schüttelte Hände, ihre vollen Lippen bewegten sich, als sie um den Tisch herum ging und jeden begrüßte. Sie schüttelte auch seine Hand, und dann war sie schon wieder fort, wurde dem unglaublich riesigen Kevin Salt vorgestellt, den Memphis trotz der Tatsache, dass er zu ihm aufschauen musste, mochte. Er musste auch zu Baldwin aufschauen. Aber er und Taylor waren genau gleich groß. Er konnte nicht anders, als zu denken, was das wohl in der Horizontalen bedeuten würde.
    „Memphis? Memphis!“
    „Oh, Pen, tut mir leid. Ich war einen Moment lang abgelenkt.“
    „Dann ist vermutlich gerade eine attraktive Frau an dir vorbeigegangen.“
    „So könnte man es sagen. Also, wo waren wir?“
    Pen hatte in London fieberhaft die letzten Bewegungen des Mannes namens Tommaso nachvollzogen. Memphis hörte ihr nur mit halbem Ohr zu – bislang hatten sie niemanden gefunden, der den Künstler beauftragt hatte. Sie überprüften alle Hotels nach seinem Namen. Die Ermittlungen schlossen das British Museum, die National Portrait Gallery, das Saatchi, die Tate Modern und die Tate Britain mit ein, sowie alle anderen Orte, an denen der Mann vielleicht gearbeitet hatte. Die Zeugin brachte sie bislang nicht weiter. Sie würden noch ein wenig mehr Zeit brauchen, sagte Pen. Nur ein kleines bisschen mehr Zeit.
    „Okay, Pen. Ruf mich an, wenn du etwas Neues hast.“
    Er legte auf und wandte sich wieder seinem Lager und seinerSuppe zu. Und der Frau, die ihm den Atem raubte.
    Die Frauen aus dem Team begrüßten den Neuankömmling aus Nashville höflich. Die Machtverhältnisse im Raum hatten sich verschoben – die Frau des Chefs war da, und sie war jemand, mit dem man rechnen musste. Sowohl Charlaine Shultz als auch Pietra Dunmore behandelten sie mit Respekt. Wills Appleby begrüßte sie wie eine alte Freundin und küsste sie auf beide Wangen – natürlich kannten sie einander. Memphis war die Nähe zwischen Baldwin und Wills aufgefallen. Zwei große Geister, die einander gefunden hatten und eine gemeinsame Vergangenheit teilten. Er hatte auch solche Kumpel. Zu schade, dass sie nicht hier waren, dann würde er sich vielleicht nicht so fehl am Platz fühlen.
    Er löffelte ein Stück Käse aus seiner Suppe. Alle hatten sich wieder gesetzt, und die Unterhaltung wurde in leisem Ton weitergeführt. Wenn er doch nur seine Sinne ausschalten könnte, dann wären sie alle besser dran.
    Taylor bestellte sich ein Leatherhead Lager und ein Filet well-done. Memphis warf ihr hin und wieder Blicke zu, als wollte er überprüfen, ob er in Nashville eine Grenze übertreten hatte.
    Sie schüttelte die Gedanken ab. Bleib mir vom Leib, Junge. Wenn sie nicht darauf einging, würde er sicher bald die Lust verlieren. Auch wenn der Gedanke daran, dass er mit einer anderen flirten könnte, einen heißen Pfeil durch ihr Herz schoss. Um sich abzulenken, ließ sie ihren Blick durch das Restaurant gleiten. Der Boden war mit einem Teppich im Schottenmuster ausgelegt, die Räume vollgestopft mit allen möglichen Erinnerungsstücken von Marine und Polizei. An den Wänden hingen Gegenstände von der Army, die Decke schmückten gestiftete Abzeichen aller möglichen Polizeidienststellen. Ihr fiel auf, dass die einzigen Frauen im Restaurant – abgesehen von den Kellnerinnen – an ihrem Tisch saßen. Interessant.
    Baldwin schob seinen Salatteller von sich.

Weitere Kostenlose Bücher