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Todessymphonie (German Edition)

Todessymphonie (German Edition)

Titel: Todessymphonie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.t. Ellison
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Plan“, sagte Wills.
    „Aber Adoptionspapiere … wir brauchen Wochen, um die durchzugehen.“ Taylor war unruhig. „Ich denke, wir müssen persönlich dorthin fahren und sie live und in Farbe aufspüren, sozusagen.“
    Baldwin nickte. „Dem stimme ich zu. Die Carabinieri sind gerade dabei. Aber Memphis hat recht, unser erster Schritt muss sein, die Adoptionspapiere zu finden. Wir brauchen die echten Namen.“
    Memphis aß den letzten Bissen seines Steaks und widmete sich dann seinem Bier, wobei er Taylor offen musterte. Er stellte sein leeres Bierglas ab und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Also los, fahren wir ins Büro zurück. Ich glaube ich weiß, wo wir ansetzen können.“

36. KAPITEL
    Thomas Fielding, auch bekannt unter den Namen Tommaso oder IlMorte69, leckte sich über die Lippen.
    Auf diesen Moment hatte er all die Jahre hingearbeitet. Mit klopfendem Herzen lief er durch seine Wohnung, staubte Gemälde ab, nahm Sachen in die Hand, die er über die Zeit gesammelt hatte, schaute sie sich an, stellte sie wieder ab. Sein Bruder. Sein kleiner Bruder. Okay, er war nur zwei Minuten jünger. Aber sein kleiner Bruder würde jeden Augenblick hier sein. Tommaso konnte es kaum erwarten.
    Er lebte schon beinahe sein gesamtes Leben lang in Italien. Seine Eltern, seine Adoptiveltern, waren beide beim Militär. Sein Dad war Flugzeugmechaniker, seine Mutter Ärztin. Sie waren wundervolle Eltern. Als sein Vater zur Aviano Air Base in Westitalien, gleich oberhalb von Venedig, versetzt worden war, war seine Mutter ganz aufgeregt gewesen. Sie nahmen Thomas mit nach Italien, meldeten ihn in einer örtlichen Schule an, sodass er die Sprache lernen konnte, und riefen ihn bald nur noch bei seinem italienischen Namen: Tommaso. Dad war ein brillantes Mitglied der 31st Fighter Wing, der die Flugzeuge in Schuss hielt, und Mom verbrachte ihre Tage im Krankenhaus. Das bedeutete, nach der Schule wurde Tommaso am Eingang der Notaufnahmen abgesetzt und suchte sich seinen Weg durch die langen Flure zu seiner Mutter.
    Seine erste Leiche sah er nicht in der Leichenhalle des Krankenhauses. Das war seine zweite. Seine erste Leiche war seine biologische Mutter.
    Aber darüber wollte er jetzt nicht nachdenken.
    Es war vom Schicksal bestimmt, dass sich die Wege von ihm und seinem Bruder irgendwann kreuzen mussten. Nun geschah es schneller, als er erwartet hatte, aber das war gut so. Va bene.
    Gavin würde jede Minute hier sein. Gavino. Sein kleiner Bruder. Tommaso konnte es nicht erwarten. Konnte nicht erwarten, ihn endlich zu sehen.

37. KAPITEL
    Schweigend fuhren sie zu viert nach Quantico. Nach ungefähr zehn Minuten hielt der Fahrer am Wachhäuschen an. Das Auto wurde überprüft, ihre Ausweise gecheckt, dann wurden sie durchgewinkt. Der Exerzierplatz wirkte vage vertraut, auch wenn Taylor wusste, dass das vermutlich den vielen Filmen, die sie gesehen hatte, und Baldwins Erzählungen zu verdanken war.
    Der Wagen hielt vor einem vierstöckigen Bürogebäude.
    „Ich dachte, ihr arbeitet unter Tage“, sagte sie.
    „Du schaust zu viel fern. Die Büros befinden sich schon seit Jahren nicht mehr unter der Erde. Sie haben uns aus unseren Käfigen befreit.“
    Wills und Memphis gingen vor, was Baldwin Gelegenheit gab, Taylors Hand zu drücken. „Wir fassen sie. Ich bin so beeindruckt von allem, was du erreicht hast. Ohne dich wären wir nicht einmal halb so nah dran“, flüsterte er.
    „Danke. Ich will sie jetzt einfach nur noch kriegen.“
    Innerhalb von fünf Minuten saßen sie am Tisch im Konferenzraum. Taylor hatte nicht viel Zeit, sich zu akklimatisieren, aber das machte nichts. Baldwin konnte sie herumführen, sobald der Fall gelöst war.
    „Okay, Memphis, wo fangen wir an?“, fragte Baldwin.
    Der Brite lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich habe in Oxford Anthropologie studiert. Wir haben alle möglichen Analysen über eineiige Zwillinge erstellt. Ich würde vermuten, wenn einer adoptiert wurde, dann der andere auch. Und ich erinnere mich an einen Artikel in einem meiner Kurse über eine Adoptionsagentur, die wegen unlauterer Praktiken geschlossen worden ist. Es handelte sich um eine Agentur aus New York. Sie haben eineiige Zwillinge getrennt vermittelt, was höchst unethisch ist.“
    Jetzt erinnerte sich Baldwin auch wieder. Im Jurastudium hatten sie den Fall durchgenommen. Es war um die moralische Bewertung der Situation gegangen.
    „Ich weiß, was Sie meinen. Ich kann

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