Todessymphonie (German Edition)
Skulpturen. Und eine dritte für Morde, in denen die Opfer verhungert waren. Die Anfragen würden laufen, während sie und McKenzie mit Bangor zu seinem Haus fuhren.
Das war der Trick bei ViCAP: Man musste Parameter eingeben, innerhalb derer gesucht werden wollte, diese aber so eingrenzen, dass nicht vollkommen wahllos gesucht wurde. Sie wünschte, das Programm würde direkte Antworten ausspucken, aber stattdessen suchte es nach Trends, die wiederum von ihr interpretiert werden mussten.
Aber nur für den Fall, dass irgendetwas herauskam, das eine unglaubliche Nähe zu ihren Morden hatte … Sie hinterließ eine Nachricht an Rowena Wright, die Administratorin des Departments, dass sie Ergebnisse aus einer ViCAP-Suche erwartete. Rowena war eine joviale schwarze Frau, die schon lange vor Taylors Geburt Polizistin gewesen war. Sie hatte eine Schneise geschlagen, der zu folgen Taylor eine Ehre war. Rowena hatte in der Verwaltung angefangen, war dann Streifenpolizistin geworden, danach Ausbilderin, dann hatte sie die Prüfung zum Sergeant erfolgreich abgelegt und wäre beinahe Detective geworden, wenn nicht ein leichter Herzinfarkt sie gezwungen hätte, aus dem aktiven Dienst auszuscheiden. Es gab nicht viele Leute im Hauptquartier, denen Taylor dieser Tage traute, aber Rowena war eine von ihnen.
Als sie in das Befragungszimmer zurückkehrte, holte McKenzie gerade eine Serviette hervor, mit der Hugh Bangor sich die Finger abwischen konnte. Mit einem dicken Lächeln drehte er sich zu Taylor um.
„Mr Bangor war so freundlich, uns seine Fingerabdrücke und einen DNA-Abstrich zu geben.“
„Das ist gut. Entschuldigen Sie uns einen Moment?“
Bangor lächelte. Er wusste Bescheid. Sie verließen den Raum. Taylor frage McKenzie, was er über Allegra Johnson herausgefunden hatte.
„Nicht viel. Zu einer ihrer Verhaftungen ist eine Adresse notiert worden. Unten, in den Projects. Ich habe sie überprüft, da sind noch drei weitere Personen mit Strafakten gemeldet. Entweder hing sie mit wirklich miesen Typen ab oder es handelt sich nur um eine Briefkastenadresse.“
„Okay. Wir ziehen jetzt die Sache mit Bangor durch und fahren danach zu der Adresse, die du herausgefunden hast. Father Victor steht für den Fall der Fälle bereit?“
„Ja. Er sagt, wir sollen ihn anrufen, wann immer wir ihn brauchen. Er würde uns dann vor Ort treffen. Er scheint mir ein netter Typ zu sein.“
„Das ist er. Hast du ihn noch nicht getroffen?“
„Nein. Es gab bisher keinen Anlass.“
„Du hast noch nie Angehörigen die Nachricht übermitteln müssen?“, fragte Taylor ungläubig.
„Nein. Bislang haben mich alle immer mit etwas anderem beschäftigt, während sie sich um die Familien gekümmert haben. Also wenn Allegra eine Familie hat, wird es meine erste sein.“
„Wie alt bist du genau, McKenzie?“
„Nächsten Monat werde ich siebenundzwanzig.“
Sechsundzwanzig und bereits Detective. Sie hätte gedacht, dass er älter sei. Sie hatten ihn schnell befördert, und Taylor fragte sich, warum.
„Okay. Bringen wir es hinter uns.“
Sie holten Bangor aus dem Befragungszimmer ab.
Auf dem Weg zum Auto versuchte Bangor, eine Unterhaltung anzufangen. „Detective McKenzie hat mir gerade erzählt, dass er einmal eine Freundin hatte, die eine wahre Künstlerin war.“
„Äh, ja, Sir, das stimmt.“ McKenzie schaut Taylor entschuldigend an, als hätte sie ihn dabei erwischt, etwas falsch gemacht zu haben.
„Was für eine Künstlerin, McKenzie?“, fragte sie mit einer Stimme, die ihm verriet, dass sie ihm vergab, woraufhin er sich sofort sichtlichentspannte. Es schadete nichts, dem Jungen heute ein wenig Mitgefühl zu zeigen.
„Hauptsächlich Ölfarben und ein wenig Pastell. Sie war sehr gut.“
Sie gingen über den Parkplatz, und Taylor fiel ein, dass sie sich nicht ausgetragen hatte. Pech gehabt, Elm.
„ War sehr gut?“, hakte Bangor sanft nach. Taylor war wohl etwas entgangen. McKenzie sah aus, als würde er gleich anfangen, zu weinen.
„Äh, sie ist tot. Hat sich umgebracht. Heute ist unser Jahrestag.“
Oh. Das war das gleiche Mädchen, von dem er heute Morgen bei der Autopsie gesprochen hatte, nahm Taylor an. Armes Kind. Es ist nie gut, jemanden zu verlieren, den man liebt.
Bangor fühlt offensichtlich das Gleiche. Er klopfte McKenzie mitfühlend auf die Schulter.
„Ich habe meinen Partner vor fünf Jahren verloren.“ Bangor zögerte einen Moment, dann sagte er: „AIDS.“
McKenzie nickte nur, sagte aber
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