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Todessymphonie (German Edition)

Todessymphonie (German Edition)

Titel: Todessymphonie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.t. Ellison
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können. Es war ein Spiel, das sie nur selten spielte: Wenn du kein Cop wärst, was wärst du dann? Sie war nie in der Position gewesen, darüber nachdenken zu müssen, was sie täte, wenn sie keine Polizistin mehr wäre. Doch jetzt, wo sie die Gefahr wie eine Katze im Nebel heranschleichen spürte, hatte sie damit angefangen.
    Taylor konzentrierte sich auf die Musik. Die letzten Klänge des allegro con fuoco verklangen, dann fing die Eröffnungsmusik an. Eine Endlosschleife von Aus der Neuen Welt , wie die Symphonie betitelt war. Kühn und aggressiv, gefühlvoll und atemberaubend. Sie hatte ihr immer gefallen.
    Taylor schaut sich nach der Stereoanlage um, konnte aber keine entdecken. Die Musik war überall um sie herum; es musste sich um ein fest installiertes Lautsprechersystem handeln. Es war schwer, ihre Aufmerksamkeit von der Musik zu lösen. Sie fing den Blick eines Technikers auf, den sie kannte. Tim Davis. Zumindest er war hier – auf ihn konnte sie zählen, wenn es darum ging, so viele Beweise wie möglich zu sammeln.
    „Tim, kannst du die Musik ausmachen?“
    Er nickte. „Ja. Die kommt von einem eingebauten CD-Player. Die Steuerung ist in der Küche. Ich habe auf dich gewartet, damit du es hörst. Die Schleife macht uns alle wahnsinnig. Weißt du, was das ist?“
    „ Dvořák . Neunte Symphonie. Aber behalt das für dich, ja? Ich will sichergehen, dass dieses Detail nicht an die Presse durchsickert. Sie stürzen sich dann nur darauf und geben dem Typen einen seltsamen Namen.“
    Sie hatte die Leiche noch nicht gesehen und rechnete mit dem Schlimmsten. Was nicht verwunderlich war, denn die gesamte Stimmung des Tatorts schrie förmlich „ungewöhnlich“.
    „Wo sind die überhaupt?“
    Tim schaute aus dem Fenster. „Channel Five ist gerade vorgefahren. Die anderen können auch nicht weit sein.“
    Sie nickte ihm zu und machte sich auf die Suche nach Paula. Die stand in dem offenen Wohnzimmer und schaut in Richtung Hintertür. Der große Raum war durch drei Säulen von der Küche getrennt, die genauso geformt waren wie die Säulen draußen. Eine kleine Gruppe Menschen hatte sich um die Mittelsäule versammelt, eine surreale Ansammlung aus Polizisten und Technikern, die nurauf sie warteten. Drei Dinge fielen ihr auf: Sie sah keine Leiche. Die Gesichter, die sich ihr zuwandten, sahen ernsthaft verstört aus. Und es lag der übel riechende Gestank nach Verwesung in der Luft.
    Sie ging mit vorsichtigen Schritten auf die Gruppe zu und gab dabei acht, nicht auf irgendetwas Wichtiges zu treten. Als sie an der Säule vorbeikam, nickte Paula mit hochgezogener Augenbraue in die Richtung. Taylor drehte sich um und hielt den Atem an.
    Das Opfer war jung, nicht älter als zwanzig, schwarz, nackt, die Knochen stachen hervor, als wenn sie seit einer ganzen Weile nichts gegessen hätte, die Haare waren kurz und spröde. Sie hing an der Mittelsäule.
    Präziser gesagt, sie war mit einem großen Jagdmesser an die Mittelsäule geheftet worden. Eine lange Klinge mit einem polierten Griff aus Holz und Perlmutt, der bis zum Schaft in ihrer Brust steckte. Sie war so dünn, dass die Klinge, die aussah, als wäre sie mindestens zwanzig Zentimeter lang, durch ihren Körper in das Holz gefahren war. Ihre Arme waren über ihren Kopf gezogen und so festgebunden worden, dass ihre Hände im Nacken wie zum Gebet aneinanderlagen, allerdings mit den Handflächen nach außen. Ihre Füße waren an den Knöcheln gekreuzt, sittsam, unschuldig.
    Angeheftet. So wirkte es zumindest. Auf den ersten Blick sah es so aus, als wäre das Messer das Einzige, was sie in der Position hielt. Taylor schüttelte den Kopf; es hatte einer Menge Kraft oder starker Wut bedurft, um das Messer durch das Brustbein des Mädchens in das dahinterliegende Holz zu rammen.
    Sie ließ den Strahl ihrer Maglite an der Säule hoch und runter gleiten. Das gebündelte Licht reflektierte von beinahe unsichtbaren Drähten, die um das Mädchen herumführten und sie scheinbar in der Luft hängen ließen. Clever gemacht. Eine Art Angelsehne hielt das Mädchen an der hölzernen Säule. Sie schnitt in ihr Fleisch; das Opfer hing schon so lange, dass die Rillen tiefer geworden waren, als die frühe Verwesung eingesetzt hatte.
    Die Schultern des Mädchens waren offensichtlich ausgerenkt. Ihre Haut war schuppig und aschfarben, ihre Lippen gesprungen. Sie war jeder Würde beraubt worden, und dennoch fühlte sich ihre Pose beinahe … liebevoll an. Bedauern auf ihrem Gesicht, ihr Mund

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