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Todeswald

Todeswald

Titel: Todeswald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ritta Jacobsson
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Gedanken jedoch sofort. Das hatte nichts mit Glöckchen zu tun.
    Aber war es möglich, dass Samuel Wester Glöckchen angefahren hatte? War das der Grund, warum er nicht zugeben wollte, dass sein Auto in der Werkstatt gewesen war? Ich überlegte, ob ich das erzählen müsste. Allerdings würde Linus stinksauer werden, wenn ich verriet, dass er in Kalle Svenssons Papieren herumgeschnüffelt hatte! Von Kalle selbst gar nicht erst zu reden! Ich beschloss, den Mund zu halten. Die Polizei würde es bestimmt auch so herausfinden, wenn sie Samuel Wester befragten.
    „Da sind wahrscheinlich noch mehr“, bemerkte Klas.
    „Glauben Sie, dass da eine Beziehung besteht?“, fragte Mama.
    „Wir wollen in keine Richtung irgendwelche voreiligen Schlüsse ziehen“, sagte Klas Karlsson.
    „Sorg dafür, dass ein paar Techniker herkommen“, sagte er zu Mia Lind, „dann fahre ich die beiden Damen hier nach Hause.“
    Wir verabschiedeten uns von der Polizeibeamtin und stiegen ins Auto. Klas Karlsson war tief in Gedanken versunken und beantwortete Mamas tapfere Konversationsversuche zunächst nur einsilbig.
    „Erstaunlich, dass Sie nichts von Glöckchen gewusst haben“, bemerkte Mama.
    „Der Beamte, der die Anzeige aufnahm, wird die Fälle nicht miteinander in Verbindung gebracht haben“, erklärte Klas. „Wenn überhaupt eine Verbindung besteht.“
    „Übrigens, da fällt mir was ein“, sagte ich, „Linus und ich haben hier auf dem Weg zwei gestohlene Luxusautos gesehen. Es könnte doch sein, dass die Autodiebe Glöckchen überfahren haben. Die fahren hier wie die Irren durch die Gegend.“
    „Was für Autos?“, wollte Klas wissen.
    „Ein Mercedes und ein BMW. Wir glauben, diese Liga im Industriegebiet klaut teure Autos und lackiert sie dann um. Wir haben mit dem Besitzer des BMWs gesprochen und der wollte sofort die Polizei verständigen.“
    Ich fühlte mich ziemlich wichtig, aber Mama war direkt auf hundertachtzig.
    „Was treibt ihr eigentlich, du und Linus?“, fuhr sie mich an. „Hört sofort mit diesem Detektivspielen auf. Das ist lebensgefährlich. Nicht wahr, Herr Karlsson?“
    „Ja, ich glaube, ich weiß, wen du meinst, und da hat deine Mutter wirklich recht. Halt dich da raus. Diese Burschen beschäftigen sich mit Erpressung, Schmuggel, Gewalttaten, verbotenem Glücksspiel, die Liste ließe sich noch lang fortsetzen. Die sind zu allem fähig, scheuen nicht einmal vor Mord zurück.“
    „Aber wenn Sie wissen, wer die sind, was die treiben und wo sie hausen, warum um alles in der Welt verhaften Sie diese Typen dann nicht?“
    „Wir tun, was wir können“, entgegnete Klas Karlsson und hielt vor unserem Haus.
    Erst als er weggefahren war, fiel mir die rote Reisetasche ein, die ich bei Hedvig gesehen hatte. Vielleicht hätte ich die auch erwähnen sollen
    Allerdings wäre es echt schwierig gewesen, zu erklären, was ich bei Hedvig gemacht hatte. Mama war auch so schon verärgert genug. Außerdem konnte Hedvigs Tasche unmöglich etwas mit Mikaela zu tun haben.
    Das, was ich berichtet hatte, musste genügen.

KAPITEL 30
    Als ich am Freitagnachmittag aus dem Haus trat, zogen Wolken am Himmel auf. Badeanzug, Handtuch und Shampoo lagen schon in meiner Tasche. Bis Papa kam, wollte ich mir die Zeit bei Linus vertreiben.
    „Huch!“, rief Linus mit gespieltem Entsetzen aus, als er die Tür aufmachte und mich erblickte. Er fuhr zurück und hielt sich die Arme wie zum Schutz vor die Brust.
    „Bitte nichts Saures, liebes Gespenst“, piepste er.
    „Sehr komisch“, bemerkte ich trocken.
    Ich zwängte mich an ihm vorbei.
    „Demnach haben die Kinder schon bei dir um Süßigkeiten gebettelt?“, fuhr ich fort.
    „Die haben mich geweckt und fast zu Tode erschreckt. Ich hatte ganz vergessen, dass Halloween ist. Sind sie bei euch auch schon gewesen?“
    „Wahrscheinlich kommen sie heute Abend.“
    „Bist du früher auch als Gespenst durch die Gegend gezogen?“
    „Ja. Aber nur abends. Mikaela und ich …“
    Linus musterte mich mit gerunzelter Stirn, als ich mich unterbrach und ein paar Mal schlucken musste. Aber es gelang mir, mich zu beherrschen. Ich schubste ihn scherzhaft.
    „Wollen wir heute Abend Gespenst spielen?“, schlug ich vor. „Damals haben wir immer ganz schön was kassiert, Schokoladetafeln und jede Menge Kleingeld.“
    „Worauf warten wir? Du brauchst dich ja nicht mal zu verkleiden, hehe.“
    Obwohl das nicht unbedingt ein Traumkommentar vom Auserwählten meines Herzens war, lachte ich. Er selbst

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