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Todeszauber

Todeszauber

Titel: Todeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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die Glut auf dem Herd gestreut zu haben, bevor er losgeritten war. Bis zum späten Abend war es völlig windstill gewesen, allerdings hatte Bony einige Windhosen beobachtet, und da bestand immerhin die Möglichkeit, daß Glut auf den hölzernen Fußboden der Hütte geweht worden war.
    Trotzdem sprach alles für eine vorsätzliche Brandstiftung. Die Hütte gehörte einem Weißen, und sie diente Bony gegenwärtig als Unterkunft. Die Zerstörung der Hütte mußte für Bony Unbequemlichkeiten mit sich bringen, und im Busch war er dem Zauber der Eingeborenen schutzlos preisgegeben. Wollte er aber jeden Tag zu dem zwölf Meilen entfernten Herrenhaus reiten, würden seine Ermittlungen gewaltig verzögert. Rein gewohnheitsmäßig suchte Bony nach Spuren, doch konnte er keine finden.
    Die Nacht sank herab, der scheidende Tag verschwand hinter einem farbenprächtigen Vorhang. Bony brachte die Stute zu einer mit trockenem Tussockgras bewachsenen Stelle und pflockte sie an. Dann zündete er sich unter einem der Buchsbäume ein Lagerfeuer an und brachte Wasser zum Kochen. Die Hunde beobachteten ihn aufmerksam, und ihre Augen verrieten deutlich, wie hungrig sie waren. Doch als sie begriffen, daß nichts Eßbares vorhanden war, legten sie sich neben ihren neuen Herrn, dessen Abendessen selbst nur aus heißem Wasser und Zigaretten bestand.
    Mehrere Stunden hockte Bony vor dem Feuer und dachte über die neue Entwicklung nach. Er war müde. Er fühlte sich auch von Spähern unbehelligt, doch ahnte er den nahenden Tod.
    Es war bereits zehn Uhr vorbei, als er endlich die Reitstiefel auszog und noch einmal Holz auf das Feuer legte. Dann wühlte er sich eine Kuhle und legte sich nieder. Die Hunde ringelten sich zu seinen Füßen zusammen. Doch konnte er nicht schlafen. Tausend Quälgeister stachen ihn mit Nadeln, und sank er dann endlich in einen Dämmerschlaf, überfielen ihn furchterregende Gestalten und jagten ihn schweißgebadet in die Höhe. Jedesmal, wenn das Feuer niedergebrannt war, wurde er von Angst gepeinigt. Um ein Uhr stellten sich fürchterliche Magenschmerzen ein, und er konnte nicht mehr einschlafen bis der Morgen graute. Dann erst fiel er in einen unruhigen Schlummer, aus den ihn schließlich Hundegebell und näherkommendes Flugzeuggeräusch weckten.
    Mit verquollenen Augen und schmerzenden Gliedern erhob sich Bony. Eric Lacy kam viel früher als erwartet. Die Maschine zog eine Schleife, landete hinter den Bäumen am Rande des Sumpfes. Bony blickte zu der Stelle, an der er die Stute angehobbelt hatte – er konnte sie nicht sehen, hörte aber das Glöckchen, das an ihrem Hals befestigt war. Dann ging er dem jungen Lacy entgegen, der einen Sack mit einem Hammelviertel und das Kästchen mit dem Mikroskop brachte.
    »Guten Tag, Bony«, rief der junge Mann. »Sie haben ja die Hütte niedergebrannt!«
    »Die war bereits niedergebrannt, als ich gestern abend hier eintraf«, erwiderte Bony. »Ich weiß nicht, wie es geschehen konnte. Die Glut auf dem Herd hatte ich sicher zugedeckt. Wirklich ein Unglück.«
    »Für Sie bestimmt«, meinte Eric unbekümmert. »Für Karwir ist es weiter kein Verlust. Ich wollte diese alte Bude schon immer niederreißen und ein anständiges Haus bauen. Aber womit haben Sie sich verpflegt?«
    »Mit heißem Wasser und Zigaretten. Ich bin froh, daß Sie schon heute morgen kommen. Bis zum Nachmittag hätten wir ganz schön Kohldampf schieben müssen. Haben Sie vielleicht auch etwas Tee mitgebracht?«
    »Darauf können Sie sich verlassen. Ich habe stets Tee, ein Kochgeschirr und einen Kanister Wasser an Bord. Ach ja – und auch noch eine Büchse Biskuits. Hier, nehmen Sie erst mal das Fleisch und braten Sie ein paar Koteletts. Wie ich sehe, ist das Beil beim Holzstoß nicht mit verbrannt. Ich hole jetzt den Tee und die übrigen Sachen.«
    Fünf Minuten später waren die Hunde gefüttert, die Koteletts grillten über der Glut, und das Wasser in dem neuen Kochgeschirr begann zu sieden.
    »Es tut mir leid, daß die Hütte niedergebrannt ist«, sagte Bony. »Schließlich bin ich dafür verantwortlich zu machen.«
    »Quatsch! Gut, daß die alte Bude endlich abgebrannt ist. Aber haben Sie viel dabei verloren?«
    »Meine Toilettenartikel und Wäsche.«
    »Pech. Was wollen Sie jetzt tun? Sie sehen verkatert aus, als hätten Sie eine Sauftour gemacht.«
    Bony seufzte. »Genau so fühle ich mich auch. Ob Ihr Vater wohl so großzügig ist und eine Campingausrüstung und Pferdefutter schickt? Sehen Sie, ich bin zu

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