Todeszorn: Thriller (German Edition)
und sah, dass sie in Richtung des Raumes gingen, in dem die Besprechung stattfand.
Webb erhob sich, um zu signalisieren, dass die Sitzung beendet wäre.
»L assen Sie uns morgen weiterreden«, sagte er zu Hunter. »D ann überlegen wir uns, wie wir vorgehen.«
Hunter nickte.
»U nd wer was unternimmt«, fügte er hinzu. »W ir können unsere Ermittlung ja schlecht Ihnen überlassen. Das ist wohl klar, oder?«
»S elbstredend.«
Es klopfte kurz an der Tür, bevor sie sich öffnete. Agent Martinez und Ruiz traten ein.
»W as ist?«, fragte Grange.
»W ir haben einen Mann hier, der sagt, er müsse mit dem verantwortlichen Dienststellenleiter sprechen.«
Alle Anwesenden blickten Webb an, der nicht allzu beeindruckt schien.
»U nd?«, sagte er. »M ehr habt ihr nicht aus ihm herausbekommen? Ziemlich dürftig, das muss ich schon sagen.«
Je mehr Cahill von Webb sah und hörte, umso mehr fand er Gefallen an dem Mann.
»D a gibt es natürlich noch was«, sagte Ruiz. »E r sagte, sein Name wäre Matt Horn. Er hätte Informationen über Seth Raines und Tim Stark.«
17
Raines ahnte, was Horn in dem Gebäude an der Stout Street vorhatte, schließlich wusste er nur zu gut, dass sich das Büro des FBI dort befand. Eigentlich hätte das etwas in ihm auslösen müssen, aber er empfand nichts. Noch einmal warf er einen Blick auf die Waffe neben sich auf dem Beifahrersitz.
Raines beobachtete, wie Horn aus dem Taxi stieg und zu der Gegensprechanlage neben dem Haupteingang des Gebäudes ging. Zu der späten Stunde waren die Türen natürlich abgeschlossen, aber ein Wachmann war zugegen– für den Fall, dass doch noch jemand ins Gebäude wollte, was, wie Raines mutmaßte, in Anbetracht dessen, womit sich das FBI befasste, vermutlich häufiger vorkam.
Das Taxi fuhr davon und ließ Horn allein zurück– er stützte eine Hand gegen die gläserne Eingangstür, während er sich vorbeugte, um durch die Sprechanlage mit dem Wachtposten zu reden.
Raines ergriff die Waffe, öffnete die Wagentür und stieg aus. Er ließ die Tür offen stehen und ging um den Wagen herum. An der Bordsteinkante hielt er inne, überlegte, ob er hinüberlaufen und beide auf einen Schlag erledigen sollte– ohne Zeugen.
Dann sah er, wie Horn einen Schritt zurücktrat und der Wachmann sich von seinem Schreibtisch erhob. Seinem Auftreten nach war er ein pensionierter Bulle.
Raines trat auf die Straße.
Hielt seine Waffe fester.
Aber dann ließ er den Moment verstreichen, der Wachmann öffnete die Tür und ließ Horn herein. Bevor er sich abwandte und mit seinem Besucher im Gebäudeinneren verschwand, warf er Raines noch einen längeren Blick zu.
Raines ging zurück zu seinem Wagen, setzte sich hinein und legte die Waffe zurück auf den Beifahrersitz.
»D er Plan für morgen hat sich geändert«, sagte er, als sein Anruf entgegengenommen wurde. »E s sollen alle kommen.«
9 . Teil: Gnade
1
Logan war allein in dem Großraumbüro, als Cahill durch die Tür zum Empfangsbereich kam und sich auf eine Ecke des Schreibtisches setzte, neben dem sein Freund wartete.
»W as ist los?«, fragte Logan. »S ah aus, als hätte irgendetwas sie aufgescheucht.«
»D as kann man wohl laut sagen. Einer der Soldaten aus der Gruppe ist hier aufgekreuzt. Ein Typ namens Matt Horn.«
»E cht?«
Cahill sah ihn an.
»W as bist du? Ein sechzehnjähriges Mädchen?«
»W arum?«
»E cht«, äffte Cahill ihn nach und schüttelte verständnislos den Kopf.
Logan stand auf und trat ans Fenster. Als er auf die Straße hinunterblickte, sah er auf der gegenüberliegenden Seite einen geparkten Wagen. Er beobachtete ihn einen Moment lang, bis er davonfuhr, dann wandte er sich wieder Cahill zu.
»E rzähl schon.«
»S ie sind der Erkenntnis, dass sich ihre jeweiligen Ermittlungen mit der gleichen Sache befassen, immer noch keinen Schritt näher gekommen. Die Bullen und die FBI -Typen, meine ich. Aber vielleicht verhilft ihnen dieser Horn ja jetzt zur Klarheit.«
»W as meinst du, warum er hier ist?«
»W er weiß? Schlechtes Gewissen vielleicht?«
»W as hast du denn nun erfahren?«
»I ch weiß nicht, ob ich dir das erzählen kann.«
Logan sah ihn stirnrunzelnd an. Cahill machte ein todernstes Gesicht, aber er hielt es nicht lange genug durch, um überzeugend zu wirken.
»A ch, was soll’s«, sagte er schließlich. »I ch hab da drinnen ja nichts unterschrieben.«
»D u warst schon immer vertrauenswürdig.«
»H orn und Raines, sein Sergeant, sind offenbar vor
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