Todeszorn: Thriller (German Edition)
einiger Zeit in Afghanistan in einen Hinterhalt geraten. Horn hat es richtig schlimm erwischt. Er hat beide Beine verloren und wäre im Krankenhaus beinahe gestorben.«
»U nd wo sind die Zusammenhänge?«
»E s scheint, dass Raines nicht zufrieden mit der Behandlung Horns war, als er hier ins Militärkrankenhaus kam. Letzten Endes ist Raines ausgerastet.«
»A ber noch immer weiß keiner, ob das alles etwas mit Drogen zu tun hat, oder?«
»R ichtig.«
Logan setzte sich wieder. Cahill verschränkte seine Hände und ließ die Knöchel knacken.
»S ind alle zusammen in diesen Hinterhalt geraten?«, fragte Logan. »A uch die anderen ehemaligen Soldaten, die untergetaucht sind?«
»D as glaube ich nicht. Aber ein Brite war auch dabei.«
Logan sah Cahill an.
»W as ist?«, fragte Cahill.
»I ch weiß nicht. Vielleicht gar nichts.«
»J etzt spuck’s schon aus.«
»E s hat mit Becky zu tun. Sie ist in eine Ermittlung der Rauschgiftfahndung eingespannt worden.«
»I ch kann dir nicht ganz folgen.«
»I ch komme ja selbst kaum mit.«
Cahill zog die Stirn in Falten.
»A lso«, sagte Logan, »B ecky hat mir erst vor ein paar Tagen davon erzählt. Eingefallen ist es mir erst wieder, als Hunter heute über seine Ermittlungen sprach, aber da hab ich noch nicht geschaltet. Vorhin am Telefon sagte Becky dann, sie hätte Informationen, dass auch in ihre Sache Soldaten verwickelt seien.«
»U nd?«
»I ch drücke mich wohl nicht klar genug aus. Sie ist genau wie Hunter in diese Drogenermittlung hineingezogen worden. Es geht um rätselhafte Todesfälle durch eine Überdosis unter verdächtigen Umständen.«
Cahill rieb sich die Augen.
»W ie war der Name des Soldaten?«, wollte Logan wissen. »D er von dem Briten?«
Cahill kniff die Augen zusammen und dachte nach.
»J ohnson«, sagte er schließlich. »A ndrew Johnson.«
»O kay, also ist er einer von ihnen. In Beckys Fall, meine ich. Oder war es zumindest.«
»W ie bitte?«
»E r ist tot. Ermordet.«
Wieder ging die Tür zum Foyer auf, und Webb und Grange betraten den Büroraum. Beide steuerten auf Cahill zu.
»W ir zwei werden uns allein mit Horn unterhalten«, sagte Grange.
Cahill sah Webb fragend an, woraufhin dieser mit dem Kopf nickte.
Cahill hätte nicht übel Lust gehabt, sich mit Grange und Webb anzulegen– weil er nur allzu gern Leute provozierte und es Grange ganz besonders ärgern würde. Es schmeckte ihm überhaupt nicht, wie sich die Dinge entwickelten. Dass Soldaten– Männer wie er– ein solches den Atlantik überspannendes Drogengeschäft anleiern konnten, überstieg seinen Verstand.
Doch wenn es etwas gab, was er in den letzten Jahren gelernt hatte, dann, dass Menschen in extremen Situationen zu beinahe allem fähig waren.
»W ir müssen sofort mit Becky reden«, sagte Logan, als sie wieder allein waren.
2
Randall Webb und Cooper Grange warteten geduldig an dem Tisch im Konferenzzimmer, während Ruiz Matt Horn half, auf einem Stuhl Platz zu nehmen. Als Horn endlich saß, nickte Webb Ruiz zu, woraufhin dieser aus dem Raum ging, die Tür jedoch offen ließ. Dann betraten Hunter und Collins das Zimmer, schlossen die Tür hinter sich und setzten sich an ein Ende des Tisches. Horn musterte die beiden, bis Webb das Wort ergriff und die Anwesenden einander vorstellte.
Horn hüllte sich vorerst in Schweigen.
»W as können wir für Sie tun, Mr. Horn?«, ermunterte ihn Webb.
Horn rutschte auf seinem Stuhl hin und her, verzog das Gesicht und sah dann Hunter und Collins an.
»M üssten Sie mir nicht zuerst meine Rechte vorlesen?«
»W arum sollten wir?«, fragte Grange.
»I ch weiß nicht. Wird das nicht immer so gehandhabt?«
»W arum erzählen Sie uns nicht zunächst Ihre Geschichte, bevor wir entscheiden, wie es weitergeht?«, schlug Webb vor.
Horn rutschte noch einmal auf dem Stuhl herum, um es sich bequemer zu machen. Jeder sah ihn erwartungsvoll an.
»I ch habe diese Männer getötet. Die Drogenabhängigen. Das war ich.«
Eine vielversprechende Eröffnung.
»W arum fangen Sie nicht einfach von vorn an, Mr. Horn? Das wäre hilfreich.«
»W ie weit soll ich ausholen?«
»D as kommt darauf an, wann alles angefangen hat.«
»E s war in Afghanistan.«
Seine Stimme zitterte, seine Kehle war wie zugeschnürt.
»D amals habe ich meine Beine verloren.« Er blickte auf den Boden und rieb sich die Oberschenkel.
»S ie sind in einen Hinterhalt geraten.«
Er kniff die Augen zusammen und sah Webb an. »S ie wissen davon?«
»J a.
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