Todeszorn: Thriller (German Edition)
Hat es mit dem Angriff angefangen?«
»I ch glaube schon. Wären wir da nicht hineingeraten…«
»E rzählen Sie uns davon.«
»E s waren Seth und Andy. Bis Andy umkam. Aber auch schon davor hauptsächlich Seth. Er ist völlig durchgedreht, nachdem das mit mir passiert war.«
»A ndy?«, fragte Grange dazwischen.
»A ndy Johnson.«
Grange blätterte in der Akte, die vor ihm auf dem Tisch lag.
»D er schottische Corporal der Royal Military Police ?«
»J a. Er war nicht mehr der Gleiche, nachdem er angeschossen worden war. Das passiert, wenn einem ein Stück des Schädels weggeballert wird.«
»I ch komme nicht mehr ganz mit«, unterbrach ihn Webb. »J ohnson ist inzwischen tot?«
Horn nickte.
»E rzählen Sie uns doch Schritt für Schritt, wie alles angefangen hat«, bat Webb noch einmal.
»I ch brauchte Geld, um meine Behandlung zu bezahlen, aber Seth hatte keines. Nachdem er aus der Army entlassen worden war, hat Andy in Afghanistan eine private Sicherheitsfirma betrieben. Durch einen Kameraden, einen Mann namens Jack Butler, hatte er drüben ein paar Kontakte geknüpft. Kontakte mit Drogenhändlern. Es ging um Heroin. Dadurch wollte er zu Geld kommen. Seth war dagegen, als er die Möglichkeit das erste Mal erwähnte, aber dann wurde er immer verzweifelter, immer wütender auf alles und jeden, dass er einfach alles getan hätte.«
»F ür Sie?«
»J a.«
»W arum?«
Horn räusperte sich. »E r hat einen Sohn gehabt, der früh gestorben ist. Seth hat sich danach von seiner Frau getrennt. Ich glaube nicht, dass er je darüber hinweggekommen ist. Mich hat er als eine Art Ersatzsohn betrachtet.«
»U nd das hat er Ihnen so gesagt?«
»N icht so deutlich.«
»A ber als Sie dann verwundet wurden…«
»I ch bin beinahe gestorben. War klinisch ungefähr eine Minute lang tot, bevor ich wieder ins Leben zurückgeholt wurde.«
Webb lehnte sich zurück und sah Hunter an. »H aben Sie Fragen, Detective?«
Horn wandte sich Hunter zu.
»S ie sagten, Sie hätten sie getötet«, begann Hunter. »W ie haben Sie das gemeint?«
»I ch bin Chemiker und hatte die Idee, das Heroin mit Fentanyl zu verschneiden. Ich wollte mich nützlich machen und Seth und Andy nicht zur Last fallen. Das wäre ihnen gegenüber nicht fair gewesen.«
»A ber Sie haben es nicht richtig gemacht?«
»D och, eigentlich schon. Ich wusste ganz genau, was ich tat.«
Hunter sah ihn fragend an. »D as verstehe ich jetzt nicht. Wenn die Mischung doch richtig war, warum sind die Leute dann gestorben?«
»I ch habe das Mischverhältnis geändert, aber Seth nichts davon gesagt.«
»S ie wollten, dass Menschen starben?«
»J a.«
Horn wirkte vollkommen emotionslos. Als hätte er die Geschichte in einen Winkel seines Gehirns verbannt, in dem sie ihm nichts anhaben konnte.
»A ber warum?«
»D amit es endlich aufhört. Damit man uns kriegt.«
»W arum wollten Sie gefasst werden?«
»D ie Mexikaner.«
Langsam dämmerte es Hunter, und die einzelnen Teile des Puzzles fügten sich zusammen.
»W eil die Sie sonst umlegen würden«, sagte er, »w eil Sie sich in ihr Geschäft gedrängt haben?«
Horn lächelte, aber es war ein trauriges Lächeln.
»S o war es nicht. Sie wollten uns auszahlen. Sie fanden Gefallen an dem, was wir taten, weil sie mit dem Kauf eine Herstellungsmöglichkeit auf der amerikanischen Seite der Grenze erwerben würden. Sie wollten den Markt überschwemmen.«
»W as ihnen die Mühe erspart hätte, ihr Produkt weiterhin über die Grenze schmuggeln zu müssen.«
»E ben. Außerdem waren das auch Soldaten. Jedenfalls der Typ, mit dem wir verhandelt haben.«
»W affenbrüder und so ein Mist, was?«, warf Grange ein.
Horn zuckte nur mit den Schultern. »Ich konnte nicht einfach dabeisitzen und es geschehen lassen.«
»E ins verstehe ich trotzdem noch nicht«, sagte Hunter. »W as für eine Rolle hat Johnson bei alldem gespielt?«
Horn machte ein Gesicht, als hätte man ihm eine dumme Frage gestellt.
»E r hat die Operation in Großbritannien geleitet. Zumindest so lange, bis Seth erfuhr, dass er die Hälfte des Profits in die eigene Tasche steckte. Als er das herausbekam, hat Seth Butler angewiesen, ihn umzubringen.«
Webb sah Hunter an, der zum Zeichen, dass er vorerst keine Fragen mehr hatte, abwehrend die Hände in die Höhe hielt.
»A lso, Matt«, sagte Webb. »W as sollte das Ganze denn nun werden? Warum haben Sie so viel Geld zusammengerafft? Wollten Sie Ihrem eigenen Land den Krieg erklären?«
Horn sah
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