Todeszorn: Thriller (German Edition)
seine Unzufriedenheit wäre.«
»A ber Raines hat ihm die Geschichte nie abgekauft«, sagte Cahill. »S o viel ist klar, oder?«
»D as denken wir auch«, sagte Webb. »T im hat für den Flug nach Washington den Namen John Reece benutzt. Das war die Identität, die wir ihm gegeben haben, damit er im Fall der Fälle rasch untertauchen und möglichst auch seine Spuren verwischen konnte.«
»A ber er ist nie nahe genug an die Leute herangekommen, um zu erfahren, was genau sie vorhatten?«, fragte Hunter.
»I n den ersten Monaten lief es ganz gut«, sagte Grange. »W ir erhielten regelmäßig Berichte von ihm, die dann aber immer seltener wurden. Es war zu riskant für ihn geworden.«
»W as uns nun zu Ihnen führt, Detective«, sagte Webb zu Hunter. »W as haben Sie gerade für einen Fall an der Hand?«
15
Als sein Mobiltelefon klingelte, warf Logan Ruiz und Martinez einen kurzen Blick zu, holte es dann aus seiner Tasche und sah, dass der Anruf von Rebecca kam.
»H allo«, sagte sie, als er ranging, »i ch bin’s.«
»B ecky? Wie spät ist es bei euch?«
»S ehr spät. Oder vielleicht auch sehr früh? Kommt drauf an, wie man es betrachtet.«
»W as ist los?«
»N ichts. Ich kann bloß nicht schlafen. Wegen des Falls, an dem ich arbeite. Also dachte ich, ich rufe mal an.«
»I ch freue mich, dass du das getan hast.«
»U nd wie geht es dir? Passt Alex auch gut auf dich auf?«
»E igentlich eher nicht. Und ob du’s glaubst oder nicht, ich sitze hier in Denver gerade im Büro des FBI .«
»W ie bitte?«
»D as ist eine lange Geschichte. Vorher waren wir schon im Polizeipräsidium.«
»D as klingt wie das typische Urlaubsprogramm à la Alex Cahill.«
Logan lachte. »I ch erzähle dir alles genauer, wenn ich wieder da bin. Und was macht dir an deinem Fall so zu schaffen?«
»A ch, ich weiß es nicht. Es war einfach ein harter Tag. Wir waren an einem Tatort mit mehreren Mordopfern. Eines davon war noch ein Junge, ein Teenager.«
»H ört sich nicht gut an.«
»W ar es auch nicht. Ich hasse diesen Drogenkram. Dann schon lieber jeden Tag einen Raubüberfall.«
Drogenkram.
»A ber jetzt geht’s mir schon wieder besser«, fuhr sie fort. »W o ich mit dir rede, meine ich.«
Logan hörte nur mit halbem Ohr zu. Sein Gehirn spulte die Erinnerung gerade zu einer früheren Unterhaltung mit ihr zurück, bei der sie etwas von Todesfällen durch eine Heroinüberdosis erwähnt hatte, in denen ihre Abteilung ermittelte. Er erhob sich und ging in den Eingangsbereich des Gebäudes, wo er außer Hörweite der beiden Agenten war.
»H ast du nicht neulich was von Todesfällen erzählt, bei denen Rauschgift im Spiel war?«
»J a, das ist noch der gleiche Fall. Die Sache heute. Was ist damit?«
»D as kann ich dir nicht sagen. Möglicherweise gar nichts. Aber wir sind aus einem ähnlichen Grund hier beim FBI .«
»W ie bitte?«
»A ch, vergiss es. Ich glaube, ich rede nur wirres Zeug. Tut mir leid. Muss wohl noch der Jetlag sein.«
»W as heißt: aus einem ähnlichen Grund?«
»Ü berdosen. Die hat es hier auch gegeben. Scheint so, als hätten irgendwelche ehemaligen Soldaten etwas damit zu schaffen.«
Es entstand eine Pause.
»B ecky?«
»I ch habe heute erfahren, dass auch in meinem Fall Exsoldaten im Spiel sind. Du erinnerst dich doch an den Mord, von dem ich dir erzählt habe– von dem auch in den Zeitungen berichtet wurde? Der Mann, der in einem Range Rover erschossen wurde? Er hieß Andrew Johnson und soll einer von denen gewesen sein– obwohl ich noch keine Gelegenheit hatte, das zu überprüfen, denn die Quelle, aus der ich das erfahren habe, ist vielleicht nicht besonders zuverlässig.«
Logan hatte sich auf den Stuhl hinter dem Empfangstresen gesetzt und sich einen Kugelschreiber genommen, den er jetzt in seiner freien Hand drehte.
»A ber du hast einen Jetlag, und bei mir ist es mitten in der Nacht«, sagte sie lachend, »k lar, dass da nicht viel Vernünftiges herauskommt.«
Logan legte den Stift weg und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Er lehnte sich gerade in dem Stuhl zurück, als die weibliche Agentin aus dem Büro kam. Auf dem Weg zu den Fahrstühlen warf sie ihm einen Blick zu.
»W o steckt eigentlich Alex?«, erkundigte sich Rebecca.
»E r sitzt mit den Bossen vom FBI und den Bullen hinter verschlossenen Türen und bespricht die Sache.«
»W ie kommt es, dass du nicht dabei bist?«
»A nwälte kann doch niemand leiden.«
»E s gibt einen, den ich sehr gern mag.«
Er musste
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