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Todeszorn: Thriller (German Edition)

Todeszorn: Thriller (German Edition)

Titel: Todeszorn: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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was sie unter normalen Umständen zu verschweigen versucht hätten– ob nun aus Angst oder wegen ihres generellen Misstrauens der Polizei gegenüber.
    »I ch muss Ihnen etwas erzählen«, sagte Rebecca.
    Armstrong sah sie weder an, noch sagte er etwas.
    »W ie ich an Butlers Namen gekommen bin.«
    »D as hatte ich mich schon die ganze Zeit gefragt.«
    Sie holte rasch tief Luft.
    »F rank Parker hat ihn mir genannt.«
    Sie bemerkte, wie sich Armstrongs Hände am Lenkrad verkrampften, seine Fingerknöchel weiß wurden und sich die Haut über ihnen straffte.
    »E r stand gestern Abend plötzlich vor meiner Haustür.«
    Nun sah Armstrong sie doch an. Seine Augen funkelten zornig.
    »D enken Sie sich bloß nichts Verkehrtes«, beeilte sie sich zu sagen. »E r wollte mir Informationen zukommen lassen.«
    »W ie großmütig.«
    »H ören Sie, Kenny…«
    »I st Ihnen klar, dass er eine Gegenleistung dafür verlangen wird?«
    »D urchaus.«
    »D ann ist ja gut. Aber das ist eine Sache zwischen Ihnen beiden. Ich habe nichts damit zu tun. Trotzdem sollten Sie sich vorsehen.«
    Sie spürte, dass die Art, wie sie in dem Restaurant mit Parker umgegangen war, und der Umstand, dass er sie zu Hause aufgesucht hatte, ihr Verhältnis zu Armstrong verändert, ihm die Zusammenarbeit mit ihr vergällt hatte. Nie würde er etwas, was von Parker kam, vorbehaltslos betrachten– auch wenn es sie in ihrem Fall voranbrachte. Sie würde nichts daran ändern können.
    »D er Fall wird bald abgeschlossen sein«, sagte sie. »J etzt, da wir wissen, um wen es sich bei Butler handelt, wird er sich nicht mehr für alle Ewigkeit vor uns verstecken können.«
    Und wir müssen nicht länger als Partner zusammenarbeiten. Aber das ließ sie unausgesprochen.
    Sie hatte sich nichts vorzuwerfen, was die Art betraf, in der sie mit Parker umgegangen war. Das gehörte zu ihrem Job. Armstrong würde eben zusehen müssen, wie er mit seinen Dämonen fertigwurde.

10
    Die vier Männer beanspruchten sämtliche Sitzplätze in der Doppelkabine des Pick-ups. Über die Ladefläche war eine Abdeckung aus schwerem Segeltuch gespannt worden, unter der sich zwei Automatikgewehre und vier Handfeuerwaffen verbargen. Dem Kleinlaster folgte unauffällig eine fünf Jahre alte Limousine mit zwei Insassen auf den beiden Vordersitzen und zwei weiteren Automatikgewehren in einer Tasche im Kofferraum.
    Sämtliche sechs Männer schwiegen während der Fahrt. Es war die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm. Alle waren sie Kriegsveteranen und Stresssituationen gewohnt; es spielte keine Rolle für sie, dass die Widersacher, gegen die sie diesmal in die Schlacht zogen, ihre eigenen Landsleute und Angehörige der US -amerikanischen Strafverfolgungsbehörden sein würden.
    Sie standen nun auf der anderen Seite des Gesetzes. Wichtig war nur noch, dass sich ihr Handeln schon bald für sie auszahlen würde. Das konnte ihnen niemand wegnehmen– keiner ihrer Landsleute und auch das FBI nicht.
    Ein Feind war ein Feind, ganz gleich, unter welcher Flagge er kämpfte.
    Zehn Meilen vom Stadtzentrum Denvers entfernt bewegten sich die beiden Fahrzeuge durch die Nacht.

11
    Die Wohnung war eine von vieren in einem Mehrfamilienhaus und lag im Obergeschoss rechts. Das Gebäude war ein vermutlich irgendwann in den Fünfzigern oder Sechzigern errichteter Sozialbau. Neben dem Eingang befand sich eine weitere Tür, die in eine der beiden Erdgeschosswohnungen führte.
    Armstrong parkte am Fahrbahnrand vor dem Haus. Rebecca blickte zu den Fenstern des Obergeschosses hinauf.
    »D ie Vorhänge sind zugezogen«, stellte sie fest.
    »V ielleicht ist niemand zu Hause.«
    »I ch glaube eher, dass sie noch schlafen. Wollen wir sie aufwecken?«
    Im Garten des Nachbarhauses zur Linken spielten zwei höchstens sieben oder acht Jahre alte Kinder, ansonsten war weit und breit niemand zu sehen. Rebecca lächelte einem der Kinder zu und bekam zum Dank den Stinkefinger gezeigt.
    »R eizend«, sagte sie leise.
    Sie stand hinter Armstrong, als dieser gegen die verschlossene Haustür klopfte. Sie warteten eine halbe Minute, dann versuchte Armstrong es noch einmal etwas lauter. Beim dritten Mal hämmerte er mit der Faust gegen die Tür, bis sie jemanden die Treppe herunterkommen hörten. Eine vom Schlaf, von Drogen oder von sonst was trunkene Frauenstimme erkundigte sich, wer da sei.
    »P olizei«, sagte Armstrong. »W ir müssen mit Ihnen reden.«
    Sie konnten hören, wie die Frau wieder nach oben ging und sich dann gedämpft

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