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Todeszorn: Thriller (German Edition)

Todeszorn: Thriller (German Edition)

Titel: Todeszorn: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
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aussteigen. Du brauchst es nur zu sagen.«
    »U nd was geschieht dann mit mir, Seth? Sag es mir. Das Gleiche, was mit Johnson passiert ist?«
    Raines musste ihm nicht antworten.
    »H abe ich es mir doch gedacht.«
    Raines war sich nicht sicher, ob er ihm noch trauen konnte. Sollte er vielleicht etwas deswegen unternehmen?
    »K omm doch mal bei mir vorbei, wenn du wieder da bist, ja?«, sagte der Mann.
    Raines versprach es und beendete das Gespräch. Er blieb noch einen Moment lang still sitzen und betrachtete das gerahmte Foto auf seinem Schreibtisch. Es war eine Aufnahme von seiner Kompanie am Tag ihrer Ankunft in Afghanistan.
    Er nahm das Bild in die Hand und schaute in die Gesichter der jungen Männer, die seinem Befehl unterstanden hatten. Dann zählte er die, die nicht zurückgekommen waren. Es kam ihm so vor, als täte er das zum tausendsten Mal.
    Er hielt inne, als er das Gesicht von Matt Horn betrachtete– schloss die Augen und dachte zurück.
    Wieder war er in dem Landrover. Er öffnete die Augen und erstickte fast an dem Rauch, der aus dem zerfetzten Vorderteil des Wagens aufstieg. Die beiden britischen Soldaten, die eben noch dort gesessen hatten, waren verschwunden.
    Irgendetwas Klebriges ließ ihn seine Augen nicht öffnen. Er wischte darüber, blickte dann auf seine Hände und sah sein eigenes Blut.
    Er spürte Panik in sich aufsteigen und klopfte sich ab. Er war intakt. Alles da, wo es sein sollte. Nur sein Kopf dröhnte noch von dem markerschütternden Knall der Detonation. Er hatte keine Ahnung, wie lange er bewusstlos gewesen war.
    Der Sprengsatz musste eine Landmine gewesen sein, die von dem Vorderreifen des Wagens an der Seite, auf der Matt Horn gesessen hatte, zur Explosion gebracht worden war. Das war die einzige Erklärung dafür, wieso er selbst das Unglück unversehrt überstanden hatte.
    Er warf einen Blick auf Horn. Sein Kamerad hatte kein solches Glück gehabt.
    Tonk-tonk-tonk.
    Kugeln prallten gegen die Panzerung des Landrover. Er blickte sich um. Die Soldaten aus den Wagen hinter ihrem hatten ihre Fahrzeuge verlassen und erwiderten aus der Deckung dieser Fahrzeuge heraus das Feuer. Wo eine Kugel den Boden traf, spritzte Lehm auf.
    Horn hatte den überwiegenden Teil seines rechten Beins verloren und blutete stark aus der Wunde. Sein rechter Arm hing schlaff herunter; der Ärmel seiner Uniform war ein einziger Fetzen, und das wenige, was von dem Stoff noch übrig war, war dunkelrot und klebrig.
    Der linke Fuß war eine einzige Masse.
    Horn beobachtete ihn. Er blinzelte und atmete in kurzen Stößen. Neben ihm hockte Andy Johnson und starrte mit weit aufgerissenen Augen den weiblichen Lieutenant ihm gegenüber an; offensichtlich stand er unter Schock. Auch Raines wandte seine Aufmerksamkeit der Frau zu. Ein scharfer Splitter, vermutlich ein von der Explosion abgerissenes Karosserieteil des Wagens, hatte ihren Helm in zwei Hälften geteilt – und ihren Kopf gleich mit. Er musste den Blick abwenden.
    Dann wurde der Wagen von weiteren Schüssen getroffen.
    Nichts wie raus.
    Raines erhob sich und kroch zur Hecktür, konnte sie aber nicht öffnen. Durch die Detonation hatte sich die Panzerung verzogen, sodass die beiden Türhälften klemmten. Er trat dagegen, und die beiden Hälften bewegten sich, sodass zumindest ein wenig Tageslicht in das Wageninnere drang. Er versuchte es noch einmal.
    Plötzlich hörte er das Wuuuuschhh einer Bazooka. Er duckte sich instinktiv, dann explodierte die Panzerfaust mit einem lauten Knall. Raines sah auf. Sie hatte nur zwanzig Meter entfernt von dem Fahrzeug hinter ihnen eingeschlagen.
    Er griff sich sein Maschinengewehr und rammte den Kolben in den Spalt zwischen der Tür und dem Aufbau des Landrover; dann benutzte er sein Körpergewicht, um die Tür aufzuhebeln. Zunächst wollte die Tür immer noch nicht nachgeben, dann aber sprang sie mit einem Mal auf, und Raines wäre fast kopfüber aus dem Wagen gestürzt. Überall spritzte Lehm auf, die Luft wurde erfüllt vom Krachen der Schüsse und dem Zischen der Kugeln.
    Johnson starrte noch immer verstört den weiblichen Lieutenant an, also stellte Raines sich vor ihn und packte sein Gesicht mit beiden Händen.
    »W ir müssen uns bewegen, Soldat!«, schrie er ihn an. »U nd zwar sofort.«
    Johnson sah erst ihn an, dann an ihm vorbei zur offenen Hecktür hinaus auf die Kameraden hinter ihnen. Er wandte sich wieder Raines zu, nickte und griff nach seinem Maschinengewehr.
    »G ib mir Deckung, während ich Horn hier

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